Ursachen
Die wichtigsten Ursachen von Schulterschmerzen sind
- Verschleiß (an Knochen, aber auch Sehnen usw.)
- Entzündungen (z.B. bei Gicht oder Rheuma)
- Verletzungen
Dauernde Überlastung oder ein muskuläres Ungleichgewicht (u.a. durch einseitige Haltungen/Belastungen z.B. beim Streichen der Decke, Schreibtischberufe, vorgebeugte Haltung, z.B. Zahnarzthelferin) können der Schulter auf Dauer massiv zu schaffen machen. Sie können zu kleinen Verletzungen führen und degenerative, d.h. durch Verschleiß bedingte, Prozesse fördern. Betroffen sein können Knochen, Sehnen, aber auch Muskeln und Schleimbeutel.
Ist bereits ein Abbau des Knochens bzw. der Knorpelstrukturen sichtbar, sprechen wir von einer Arthrose.
Verletzungen können zu akuten Schmerzen führen. Heilt eine Verletzung nicht richtig aus und hinterlässt sie Spuren im Gelenk, können sich daraus auch chronische Schulterprobleme ergeben.
Bei Weitem nicht immer sind Knochen für die chronischen Schulterschmerzen verantwortlich. Im Gegenteil: Meistens sind es Störungen an den Weichteilen, also die Muskeln und Sehnen, die Gelenkkapsel, der Schleimbeutel und die Gelenkschmiere, die für chronische Schulterschmerzen verantwortlich sind.
Beispielsweise können Kalkablagerungen an Sehnen zu Entzündungen und chronischen Schulterschmerzen führen. Hier spricht man dann von der Kalkschulter (s.o. unter „Was sind chronische Schulterschmerzen?“)
Als besonders schmerzlich empfunden wird in der Regel eine Entzündung des Schleimbeutels (Bursitis), die auch massive Bewegungseinschränkungen – bis hin zur Frozen Shoulder (s.o.) – nach sich ziehen kann.
Ganzheitliche Ursachen von Schulterschmerzen
Selbstverständlich muss die Schulter immer im Gesamtkontext des Bewegungsapparates gesehen werden. So können Probleme der Wirbelsäule indirekt zu Schulterschmerzen führen. Bekannt ist auch der Bezug des besonders bei Frauen weit verbreiteten Hallux valgus (Erkrankung des Großzehengrundgelenks) zu Halswirbelsäule und Schulter.
Unter Umständen können auch innere Organe wie z.B. der Darm (Ernährung!) hinter Schulterschmerzen stecken. Den meisten bekannt, sind akute linksseitige Schulter-/Armschmerzen, die auf einen Herzinfarkt hinweisen können. Wesentliche öfter sind rechtsseitige Schulterschmerzen, die als Folge von Störungen der Gallenblase (aber auch von Leber oder oberem Verdauungstrakt) auftreten. Beispielsweise können Gallenkoliken akute Schmerzen an der rechten Schulter hervorrufen.
Nach meiner Erfahrung viel zu wenig beachtet sind Zahnstörfelder, chronisch entzündete Nasennebenhöhlen und Mandeln als Störfelder (z.B. von einer Mandel-OP zurückgebliebene Narben, chronische Mandelentzündung), die auf Halswirbelsäule und Schultern wirken können. Die sogenannten 7er und 8er Zähne (Weisheitszähne und die davor liegenden Mahlzähne) haben Bezug zu Schulter und Halswirbelsäule. Nach meiner Beobachtung, sind es vor allem die Weisheitszähne im Oberkiefer, die hinter chronischen Schulterschmerzen stecken. Das können verlagerte oder nicht richtig herausgekommene (retinierte) Weisheitszähne, wurzelbehandelte Weisheitszähne, Füllungen (z.B. Gold neben Amalgam) oder nach der Entfernung der Weisheitszähne zurückgebliebene Narben sein.