Arthrose ist eine nicht entzündliche Abnutzungserscheinung der Gelenke, die hauptsächlich Knie- und Hüftgelenke, die Wirbelsäule sowie Hand- und Fußgelenke betrifft und heutzutage bei fast allen über 50-Jährigen diagnostiziert wird. Hier erfahren Sie mehr zur Arthrose und ihren naturheilkundlichen Behandlungsmöglichkeiten.
Definition
Arthrose ist eine nicht entzündliche Abnutzungserscheinung der Gelenke, die das Knorpel- und das Knochengewebe betrifft. Arthrose wird heutzutage bei fast allen über 50-Jährigen diagnostiziert. Die hauptsächlich beteiligten Gelenke sind das Knie- und Hüftgelenk, die Wirbelsäule, als auch die Hand- und Fußgelenke. Arthrose kann zu einer völligen Verknöcherung der Gelenke führen.
Vom schulmedizinischen Standpunkt aus betrachtet, ist Arthrose nicht heilbar und bedeutet, dass im Spätstadium das erkrankte Gelenk durch ein künstliches ersetzt wird.
Die Naturheilkunde sieht durchaus Heilungschancen, denn sie betrachtet Arthrose als ein Phänomen eines Ungleichgewichts, welches sich auf die Gelenke konzentriert.
Diese fungieren als Funktionsträger der Bewegung. Die beteiligte Muskelgruppe und im weitesten Sinne der gesamte Bewegungsapparat muss in die Betrachtung mit einbezogen werden. Das heißt, wenn das beanspruchte Gelenk der Belastung nicht gewachsen ist, kommt der gesamte Organismus aus dem Gleichgewicht. Demnach spielen die Punkte Bewegung, Ernährung, Lebenswandel und psychische Belastung eine große Rolle.
Außerdem ist die Definition der Arthrose durch die Diagnose des Arztes oder Heilpraktikers nicht alleine ausschlaggebend, denn es kommt auf die individuelle Äußerung des Patienten über seinen Zustand an. Arthrose muss nicht schmerzhaft sein, kann aber. Das Röntgenbild allein sagt noch nichts über die Beschwerden des Patienten aus.
Ausschlaggebender Punkt ist, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, auf die Belastungen innerer (Stoffwechselstörungen) und/oder äußerer Art (Trauma, Haltungsfehler) adäquat zu reagieren.
Von einer generellen Alterserscheinung aber ist, aus Sicht der von uns befragten Experten, nicht auszugehen. Sie halten die Regeneration des Knorpels, des Knochens und darüber hinaus die Gesundung des ganzen Menschen, für möglich.
Diagnose
- Röntgenbilder können: Gelenkspaltverschmälerung, Zysten, Randwülste des Knochens, und Verhärtungen der bindegewebigen Anteile des Gelenks zeigen.
- Tastbefund
- Tests der Beweglichkeit des betroffenen Gelenks
- Betrachtung des gesamten Bewegungsapparates
- Frage nach der Lebensführung
- Frage nach Unfällen
Symptome
Als Erstes fallen Spannungsgefühle und Steifigkeit in den betroffenen Gelenken auf. Dann kommt es zu Schmerzen, die am Anfang nur unter Belastung wahrgenommen werden, später Schmerzen, die nach einer längeren körperlichen Ruhepause auftreten und schließlich die Dauerschmerzen, wobei feuchtkalte Witterung diese verschlimmern. Der Schmerz an sich kann differenziert werden:
Der so genannte "Anlaufschmerz", beschreibt den Schmerz, der nach Ruhepausen auftritt und dann aber rasch nachlässt, bis das Gelenk sich 'eingelaufen' hat. Der Gelenkknorpel an sich wird nicht durchblutet, deshalb sorgt die Gelenkschmiere (Synovia) für die Ernährung desselben. Durch Bewegung wird der Stoffwechsel angeregt und Synovia produziert. Sie dient als Gleitmittel und kann so wiederum den Knorpel versorgen.
Wenn sich im Gelenkspalt aber Knorpel- und Knochenpartikel befinden, kann es zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut kommen (Detritussynovitis), obwohl es sich um Arthose und nicht Arthritis handelt. Arthrose ist deshalb eindeutig von der rheumatoiden Arthritis (Gelenksentzündung) zu unterscheiden, bei der die Schmerzen längere Stunden anhalten können, weil das ursächliche Problem die Entzündung und nicht die Fehl- oder Überbelastung darstellt.
Schmerzen bei Arthrose können auch von Nerven herrühren, deren Versorgung durch die räumliche Verdichtung im Gelenk, zeitweilig unterbrochen wurde.
Ein möglicher Arthroseverlauf
Es kann, je nach Stadium und infolge einer länger andauernden Belastung zu folgenden zusätzlichen Erscheinungen kommen:
Detritussynovitis
Dass es zu so einer körperlichen Veränderung kommen kann, liegt in dem Missverhältnis zwischen Belastung und der Fähigkeit der Gelenkanteile, dieser zu entsprechen, begründet. Dabei spielt die Synovia (Gelenkschmiere), die sich in der Gelenkskapsel befindet, eine entscheidende Rolle. Gelenkkopf und Gelenkpfanne sind von einer dünnen Knorpelschicht überzogen. Zwischen beiden Knorpelschichten befindet sich die Synovia, die das Aufeinandergleiten der beiden Gelenkteile erleichtert. Der Knorpel an sich wird nicht durchblutet. Er ist auf die Synovia, die sich besonders bei Bewegung bildet, angewiesen. Sie versorgt und ernährt damit den Knorpel. Wenn der Knorpel schon beschädigt ist, werden durch Reibung zuerst Knorpelpartikel, später auch Knochenteilchen, wie mit einem Hobel abgeschliffen und können im Gelenkspalt absetzen. Diese Teilchen verursachen sowohl eine Entzündung der Gelenkkapselflüssigkeit, als auch der Gelenkhaut. Dies führt dann zu erheblichen Schmerzen (Detritussynovitis) und als Folge davon erwärmt und rötet sich das Gelenk. Kälte und Nässe als äußere Einflüsse können den Zustand insgesamt verschlimmern.
Verformungen und Verdickungen
Das heißt, Durchblutung und Beschaffenheit der Gelenkkapsel und des Knochenmarks sind von zentraler Bedeutung. Das Knorpelgewebe kann bis auf den Knochen hin abgerieben werden. Dann können Verdichtungen innerhalb des Gelenks auftreten, die auch anhand eines Röntgenbildes zu sehen sind und die durch einen dauerhaft bestehenden Abrieb ausgelöst wurden. Der so beanspruchte Knochen versucht sich zu helfen, indem er zusätzliches Knochengewebe produziert, um den Apparat abzustützen. Dadurch entstehen typische Verformungen und Verdickungen der betroffenen Gelenke. Der Schaden betrifft also nicht mehr nur den Knorpel, sondern auch den Knochen und damit den gesamten Menschen.
Hier noch ein Beitrag von Dr. Dietrich Haußer, Orthopäde:
"Neben allen sinnvollen Maßnahmen, sind die von Arthrose geplagten Menschen auch auf Therapieangebote von Ärzten angewiesen. Zunächst einige Vorbemerkungen: Lebende Bausteine des Knorpels sind die Chondrozyten (Knorpelzellen). Sie bilden die für die Funktion der Knorpelgrundsubstanz so wichtigen Aminozucker, Kollagenfasern und Strukturglycoproteine (Stärke-/Zuckermolekül). Solange sich das Stoffwechselsystem des Auf- und Abbaus im Gleichgewicht befindet, ist es voll funktionstüchtig. Die Grundsubstanz des Knorpels, die Knorpelmatrix, ist ein Kollagenfasernetz, in dem diese Aminosäuren als Schwämme für Wasser dienen. Dieses Gewebe ist stoffwechselaktiv. Es werden Enzyme gebildet, die ständig den Abbau der Knorpelgrundsubstanz betreiben. Die Stoffwechsellage der Knorpelzellen verschlechtert sich im Laufe des Lebens, besonders durch Übersäuerung infolge von Sauerstoff-, Nährstoff- und Bewegungsmangel. Durch biologische Behandlungsmöglichkeiten, wie Neuraltherapie nach Huneke, Akupunktur, Magnetfeldtherapie und Sauerstoffanwendungen (siehe unten) kommt es zu einer Verbesserung der Durchblutung, Schmerzlinderung und der Beweglichkeit. Es besteht auch die Möglichkeit einer Behandlung mit Injektionen von zytoplasmatischen (Grundplasma der Zelle) Inhaltsstoffen."
Ursachen und Therapie
Wenn man davon ausgeht, dass Arthrose auf der körperlichen Ebene betrachtet, zum einen bedeutet, dass das natürliche Gleichgewicht von Be- und Entlastung gestört ist und zum anderen, dass die Regeneration durch Stoffwechselstörungen oder Dauerbelastung erschwert wird, dann bleiben als Hauptauslöser für Schmerz und Bewegungseinschränkung:
Abnutzung
Abnutzungsschäden durch verstärkte mechanische Belastung,
- wie körperliche Arbeit
- wie Übergewicht
- oder durch Verschiebung der Gelenkachsen, ausgelöst durch Haltungsfehler, die zu Fehlstellungen der Gelenke führen: X-Beine (Valgusfehlstellung), Hüftgelenksfehlstellung
- durch Unfälle, die Fehlstellungen nach sich ziehen.
Abnutzungsschäden durch mangelnde Regeneration, ausgelöst durch:
- Stoffwechselstörungen: Gicht oder rheumatische Gelenkleiden können zu Arthrose führen. Die Behandlung der Gicht oder der rheumatoiden Arthritis und die Klärung deren Ursachen werden dann aber aus therapeutischer Sicht im Vordergrund stehen.
- familiäre Veranlagungen zur Gelenkserkrankungen: Auch hier bedeutet eine Veranlagung weder, dass der Betroffene dieses Krankheitsbild zwangsläufig bekommen muss, noch dass er nicht in der Lage wäre, die Umstände zu ändern, die zur Arthrose führen. Das Thema Vorbeugung und Selbsthilfe spielt auch hier eine wichtige Rolle.
Diese Auslöser können, vor allem, wenn sich die Faktoren addieren, zu einer Beschleunigung und Verstärkung der Arthrosebildung führen.
Therapie bei Arthrose
Die von uns befragten Ärzte und Therapeuten, Heilpraktikerin Kriemhilt Waldenmaier, Kinderarzt Dr. Wolfgang Scheel und Heilpraktiker Dieter Berweiler empfehlen, sich über die eigene Einstellung zur Therapie klar zu werden. Das heißt:
- Welche Erwartungen habe ich als Patient in Bezug auf meine Krankheit und an den von mir befragten Arzt, Therapeut oder Heilpraktiker?
- Welche Eigenverantwortung bin ich bereit zu übernehmen?
Und im Sinne unserer bevorzugten Herangehensweise, wünscht der Patient
- In erster Linie eine Beseitigung der Symptome?
- Die Wiederherstellung der körperlichen Funktionstüchtigkeit?
- Und/oder geht es ihm darum, die Ursachen aufzuheben?
Naturheilkundliche Symptomebeseitigung
Was der Therapeut tun kann
Akupunktur
von Heilpraktikerin Kriemhilt Waldenmaier:
"Üblicherweise wird der Patient nach seinem Hitze-, Kälte-, Feuchtigkeits- und Windempfinden gefragt. Mit der Frage nach dem Wind meint die chinesische Medizin, ob der Mensch auf Luftzug empfindlich reagiert, ob er Wind als störend empfindet oder windigem Wetter ausgesetzt war. In der Chinesischen Medizin spricht man aber auch vom inneren Wind. Diese Disharmonie betrifft in der Regel die Leber. Es kann für den Patienten hilfreich sein, bestimmte Schmerzpunkte zu stimulieren. Im Allgemeinen richtet sich der Therapeut nach der Schmerz-Lokalisation und danach, welche Meridiane betroffen sind (wichtige Schmerz-Punke sind z.B.: Di 4 und Le 3). Demnach werden zusätzliche Punkte stimuliert. Es empfiehlt sich, einmal in der Woche, 20 Minuten zu punktieren. Bei Arthrose setze ich 10 Sitzungen insgesamt nur allein für die Akupunktur an, je nach dem wie der Patient auf die Therapie anspricht."
Wobei hier erwähnt werden muss, dass die Akupunktur im Allgemeinen nicht als reine Anwendung zur Symptombeseitigung gilt. Die Übergänge zur Funktionswiederherstellung und Ursachenbekämpfung sind bei der Akupunktur fließend. Die schmerzempfindlichen Punkte können dem Therapeuten den Weg zur Ursache, z. B. zum beteiligten Organ, zeigen.
Fußreflexzonenmassage
von Dr. Wolfgang Scheel
Die Massage am Fuß kann grob unterteilt werden in:
- Organbezogen: hier wird der Bereich massiert, der dem erkrankten Gelenk entspricht. Das Ziel ist dabei, die Heilung mit besserer Durchblutung, optimalem Lymphfluss, verbesserter energetischer Situation, Schmerzreduktion und Verbesserung der Selbstheilungskräfte anzuregen.
- Symptombezogen: dabei können Nebenniere (Fußmitte) und Hypophyse (große Zehe) massiert werden, um körpereigene Substanzen, z.B. Cortison, zur Heilung freizusetzen, bzw. zentral gesteuert, alle Körperfunktionen zu optimieren.
- Allgemein: ausgehend von der Tatsache, dass auch Arthrose ein Krankheitsbild mit umfassenden Ursachen ist, wird jede Beeinflussung der entsprechenden Organe, die Heilung beschleunigen. Von besonderer Bedeutung sind dabei: Darm, Leber, Niere, Wirbelsäule/Rückenmark. Mögliche Krankheitsherde, wie z.B. Nasennebenhöhlen, Narben, Energieblockaden im Verlauf der Meridiane gilt es ebenfalls zu behandeln.
"Häufigkeit, Dauer und Intensität der Fußreflexzonenmassage müssen immer individuell geregelt werden. Wichtig dabei sind natürlich die anschließenden Ruhepausen, damit der Organismus optimal darauf reagieren kann. Sehr wichtig in diesem Zusammenhang ist die Aufnahme von reichlich gesundem Wasser."
Magnetfeldtherapie
Unter dem Einfluss schwacher Magnetfelder, können sich die knochenbildenden Zellen des Menschen viermal schneller teilen als normal. Dadurch soll eine Steigerung der Durchblutung der betroffenen Gebiete erreicht werden. Man verspricht sich davon z.B. eine schnellere Heilung von Knochenbrüchen und hofft auf Schmerzreduktion bei übermäßiger Abnutzung von Gelenken. Diese Methode wird noch weiter von der Universität Würzburg erforscht.
Vorbeugung und Selbsthilfe - Was der Betroffene selbst tun kann
Phytotherapie (Pflanzenheilkunde)
Dazu Heilpraktiker Dieter Berweiler: "Alle Anwendungen in diesem Bereich dienen der Durchwärmung und der besseren Durchblutung der Gewebe." Die Anwendungen können innerlich und äußerlich erfolgen:
- Brennnessel: als Tee angewendet, wird die Ausschwemmung von Giftstoffen im Körper unterstützt,
- Weidenrinde als Pulver, Tee oder Extrakt (einer ihrer Wirkstoffe ist die Salicylsäure): wirkt schweißtreibend, schmerzlindernd und entwässernd,
- Mädesüß hat kühlende und ausschwemmende Wirkung
- Weihrauch (Luban, Kauweihrauch): kann Entzündungsprozesse hemmen,
- Wachholder: als Öl innerlich und äußerlich angewendet, regt die Durchblutung an,
- Löwenzahn hat ein großes Wirkspektrum; Frühjahrskur: Blätter und Blütensalat, um den Stoffwechsel anzuregen und Gifte auszuschwemmen.
- Einreibungen mit Beinwellöl, dazu HP Berweiler: „Beinwell beinhaltet den entscheidenden Inhaltsstoff Allantoin der u.a. eine abschwellende, kühlende, schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaft besitzt und deshalb auch bei Knochenerkrankungen aller Art , wie z.B. Kniegelenksbeschwerden, bei Ischiasschmerzen und rheumatischen Gelenkserkrankungen hilfreich zum Einsatz kommt. Allerdings nur durch äußere Anwendung.“
- Alraunensalbe oder Bilsenkrautsalbe (Alkaloid): Die Schmerzreizleitung wird betäubt.
- Wickel mit wässriger Retterspitztinktur (Mischung aus Rosmarinöl, Thymianöl und Arnikatinktur), dazu HP Waldenmaier: „Eine sehr gute Anwendung, die kalt angewendet wird. Durch den Kälteschub wird Wärme erzeugt.“
- Heublumen-/Kirschkern-/Birkenblättersäckchen auflegen
- Salbenumschläge mit Arnika und / oder Beinwellsalbe.
- Kohlwickelumschläge
Ab- und ausleitende Heilmethoden
Weitere Anwendungen
- Warme Bäder
- Rotlicht
- MOXA (aus der chinesischen Medizin)
Funktionswiederherstellung
Was der Therapeut tun kann
Der Therapeut kann verschiedene mechanische, physiotherapeutische oder neuraltherapeutische Maßnahmen anwenden, wenn man davon ausgeht, dass ursächlich die Fehlbelastung des Gelenks im Vordergrund steht, wie z.B.,
Dorn-Therapie
manuelle Therapie nach Dieter Dorn, der die Methode begründete und der durch Fingerdruck des Therapeuten und Eigenbewegungen des Patienten, eine Korrektur der Wirbel- und Gelenksposition zu erreichen versucht.
Cranio-Sacral-Therapie
eigenständige Therapieform, die nach seinem Begründer Dr. John Upledger die Einschränkungen löst, die zwischen Schädel (lat.:cranium) und Kreuzbein (lat.:sacrum) herrschen sollen. Dabei arbeitet der Arzt, Therapeut oder Heilpraktiker mit Handgriffen, mit veränderten Positionen und dem Gespräch mit dem Patienten, der seinen eigenen "inneren Arzt" befragen kann. Dabei geht es darum, dass die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, laut Upledger, pulsiert und durch Einschränkungen wie Verletzungen, Störungen im Hormon- und Nervensystem behindert wird. Nach der Behandlung soll diese Pulsation wieder uneingeschränkt spürbar sein.
Osteopathie
manuelle Therapie, die den Bewegungsapparat, die inneren Organe und das Nervensystem in die Behandlung miteinbezieht und Blockaden löst. Der Ansatz der Osteopathen ist ganzheitlich, das heißt er arbeitet auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene mit dem Patienten.
Feldenkrais-Methode
bei dieser Methode geht es darum, schmerzhafte und falsche Bewegungsmuster zu erkennen, zu verändern und letztendlich zu durchbrechen. Eine gute Methode, um vorbeugend tätig zu werden.
Chiropraktik
manuelle Anwendung, die im Wesentlichen auf einer schnellen Druck-, Dreh- und Schiebetechnik der Therapeuten beruht. Ziel ist es, die Gelenkblockierung zu lösen und damit die schmerzhaften Muskelverspannungen zu beseitigen.
Akupunktur
Am Knie kreuzen sich viele wichtige Leitbahnen. Zum Beispiel die Magen-, Nieren- und Gallenleitbahn. Die Nadelung deren speziellen Punkte am Knie kann die Kniegelenksschmerzen lindern. Außerdem zeigen sie den Zusammenhang zwischen Ort des Geschehens und dem beteiligten Organ auf. Beschwerden, die im Fuß-, Hüft- und Schulterbereich liegen, können z.B. ganz gezielt auf die Galle als beteiligtes Organ verweisen, da alle diese Gelenke, samt Kniegelenk im Verlauf des Gallenmeridians liegen. Link auf Akupunktur Text!
Neuraltherapie nach Huneke
Die Ärzte F. und W. Huneke berichteten 1928 über „Unbekannte Fernwirkungen“ örtlicher Betäubungsmittel. Die Heilerfolge beruhten auf den Einsatz von Procain in die Segmentbereiche einer Erkrankung. Zu einem Segment gehören Haut, Muskulatur, Gefäße, Nerven, die knöchernen Regionen und Organe einer Körperregion. Alle Strukturen sind über das vegetative, d.h. unwillkürliche Nervensystem, verbunden. Die Injektion an der richtigen Stelle ist deshalb von großer Wichtigkeit. 1940 beobachtete Huneke das Sekundenphänomen (Huneke-Phänomen) durch Injektion in den Bereich einer Knochenhautentzündung des Unterschenkels und heilte damit eine bis dahin ergebnislos behandelte Schultererkrankung. Nervale Reizzustände (Störfelder), die außerhalb jeder Segmentordnung liegen, können Krankheiten auslösen und erhalten. Mit Procain können solche Störfelder ausgeschaltet werden. Unter Neuraltherapie nach Huneke sind Segmenttherapie und Störfeldtherapie zusammengefasst. Sie wird eingesetzt bei:
- akuten und chronischen Schmerzzuständen
- bei Folgen von Entzündungszuständen
- bei Durchblutungsstörungen (Gewebe, Organe, Gefäße)
- bei Tonusstörungen der Muskulatur (Verspannungen)
- bei chronischen Krankheiten, die störfeldbedingt sind (z.B. Rheuma)
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
Bei der Störfeldsuche gilt: Jede früher durchgemachte Erkrankung kann zu einem Störfeld werden. Die häufigsten Störfelder, ca. 70%, liegen im Zahn-Kiefer Bereich (z.B. kranke oder wurzelbehandelte, bzw. tote Zähne). Weitere häufige Störfelder sind: entzündete Nebenhöhlen, chronisch entzündete Organe, wie Leber, Galle, Magen, Entzündungen der Gebärmutter, der Eileiter und der Prostata. Nach einer ausführlichen Anamnese wird zunächst im zugehörigen Segment einer Erkrankung mit gezielten Procain -Injektionen behandelt. Bessert sich der Zustand nicht oder verschlechtert er sich sogar, so liegt nicht selten ein Störfeld vor. Nach diesem wird mit gezielten Injektionen gesucht. Viele Neuraltherapeuten wenden weitere zu den Naturheilverfahren zählende Verfahren an: Chirotherapie, zur Diagnosefindung Thermografie, Kinesiologie. Bei gekonntem Einsatz werden Homöophatikagaben nicht beeinträchtigt. (Quelle: Internationale Medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke Regulations-Therapie e.V.)
Ansonsten gibt es noch verschiedene pflanzliche Präparate, die ins Gelenk injiziert werden können, wodurch man sich eine Stoffwechselsteigerung der Knorpelzellen oder eine Schutzfunktion für den Knorpel verspricht. Hier sollten sich die Betroffenen gründlich informieren, um welche Substanzen es sich handelt und vor welchem systemischen Hintergrund (Methode, Therapierichtung) der Therapeut handelt.
Homöopathie
nach Samuel Hahnemann ist jede Krankheit ein Selbstheilungsversuch des Körpers. Also wird der Arzt, Therapeut oder Heilpraktiker versuchen, diesen Heilungsprozess zu unterstützen und deshalb Mittel zur Anwendung bringen, die der Krankheit ähneln und in Kauf nehmen, dass es zu einer so genannten Erstverschlimmerung kommen kann, die dem Körper aber den letztendlichen Impuls gibt, sich zu regenerieren.
Homöopathika werden sehr individuell abgestimmt, deshalb sind die Mittel, die hier genannt werden, weder für jeden, der unter Arthrose leidet, geeignet noch wird empfohlen, diese ohne Rücksprache mit dem Arzt, Therapeut oder Heilpraktiker anzuwenden. Ebenso wenig wird hier auf eine spezielle Dosierung und Potenz eingegangen.
Folgende Mittel haben sich bewährt, um auf den Stoffwechsel Einfluss zu nehmen: Bryonia (Teufelsrübe/Zaunrübe), Symphytikum (Beinwell), Calcium fluoratum (Flussspat, Mineralstoff)-Schüssler Salz, Viscum album (Mistel)
Vorbeugung und Selbsthilfe - Was der Betroffene selbst tun kann
- sich bewegen, verschiedenes ausprobieren, wichtig ist, den Spaß an der Bewegung zu erleben, im besten Falle gelenkschonende Sportarten, wie Schwimmen, Langlauf oder Rad fahren
- richtige Bewegungsabläufe trainieren, z.B. mit Feldenkrais
- Tai Chi
Arthrose und Wassermangel
Dazu Gesundheitspädagogin Anja Müller: "Der iranische Arzt Dr. Batmanghelidj stellt eine Verbindung zwischen Gelenkbeschwerden und Wassermangel des Körpers her.
Ist der Körper auch nur ein klein wenig dehydratisert (2-3 %) würden die Knorpelauflagen an den Knochenenden, die das Gelenk bilden, auf Dauer nicht mehr geschmeidig genug sein. Die Folge ist eine Aufrauhung, die zu vermehrter Reibung und Abnutzung führt und damit zu entzündlichen Erscheinungen. Genauso verhält es sich bei Wassermangel mit der Gelenkflüssigkeit, die abnimmt und dann kein optimaler Puffer und Stossdämpfer mehr sein kann."
Ursachenorientierte Therapie
Hier kann die ganze Palette der Maßnahmen zum Tragen kommen oder Teile davon, da vom ganz eigenen, individuellen Standpunkt des Patienten ausgegangen wird. Deshalb werden Sie in dieser Rubrik keine eindeutig definierte Maßnahmen finden, sondern eher ein Zusammenspiel auf verschiedenen Ebenen.
Was der Therapeut tun kann
- anhand der Biografie, innerpsychische Prozesse, innerfamiliäre Konstellationen in Betracht ziehen
- diagnostisch die Ursache abklären
- unterstützende Maßnahmen, wie in A) und B) genannt, anbieten
- zur Selbsthilfe motivieren
- Ernährungsplan erstellen
Vorbeugung und Selbsthilfe - Was der Betroffene selbst tun kann
- die eigene Ernährungsweise überprüfen und ggf. verbessern. (siehe Ernährungskapitel)
- Fastentage bei entzündlichen Vorgängen einlegen.
- vorhandenes Übergewicht durch Sport, gesunde Ernährung und
- durch langsames, bewusstes Essen und
- durch Vermeidung von Übersäuerungen reduzieren.
- Lymphreflexzonenmassage
- Exakte, mentale Vorstellung des Zieles/Sollzustandes der Bemühungen visualisieren
Bitte beachten Sie auch unsere weiterführenden Links am Ende des Artikels und die folgenden Kapitel.
Goldimplantation bei Arthrose
Der Facharzt für Innere Medizin und Naturheilverfahren Dr. Harald Burgard wendet die Goldimplantation therapeutisch bei Arthrose an und erzielt auf diesem Wege gute Heilerfolge.
Hoffnung für betroffene Patienten macht die Goldimplantation, ein alternativmedizinisches Verfahren, das auch zur Schmerztherapie bei Arthrosen eingesetzt wird. Die Wirksamkeit der Goldimplantation bei Arthrose unterschiedlicher Gelenke wird durch mehrere Doppelblindstudien untermauert [Nejrup et al. 2008, Kjerkegaard et al. 2011]. Auch bei Hüftdysplasien bei Hunden wurde anhand ähnlicher Studien der therapeutische Erfolg bestätigt.
Wie effektiv Schmerzen an verschiedensten Gelenken durch eine Goldimplantation reduziert werden können, zeigt eine Untersuchung an rund 200 Patienten mit Schmerzen an unterschiedlichen Gelenken, wobei Knie, Hüfte und Rücken besonders häufig betroffen waren (Abb. 1) [Endrizzi 2018].

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Rund zwei Drittel der befragten Patienten berichteten von einem deutlichen Rückgang ihrer Schmerzen nach der Goldimplantation.

Die in den Körper eingebrachten, nahe der betroffenen Gelenke platzierten Goldteilchen haben bei vielen Patienten einen deutlich bemerkbaren positiven Einfluss auf das lokale Immunsystem. Generell werden entzündliche Vorgänge reduziert und der Schmerz wird beseitigt. In der Folge erhöht sich die Beweglichkeit des Gelenks, was wiederum dabei hilft, mehr Muskelmasse aufzubauen. Je stärker die Muskeln am von Arthrose betroffenen Gelenk sind, desto geringer ist dessen Belastung. Im Idealfall kann der Körper mit dieser Hilfestellung den beschädigten Knochen reparieren und neue, stabile Knorpelschichten aufbauen.
Vorteil dieser Therapieform ist, dass der Eingriff fast immer ambulant durchgeführt wird. Nur mit Hilfe einer Hohlnadel werden die kleinen Goldpartikel in der Nähe des erkrankten Gelenks zielgenau fixiert. Zudem ist dazu nur eine lokal begrenzte Betäubung notwendig. Diese ist für den Körper deutlich weniger belastend, als die Vollnarkose, die beim Einsetzen eines künstlichen Gelenks vonnöten ist. Darüber hinaus sind weder Antibiotika-Behandlungen noch Reha-Maßnahmen erforderlich. Die Behandlung selbst erfolgt gelenkschonend, d.h. die Knochen- oder Knorpelsubstanz bleibt unangetastet.
Ernährung bei Arthrose
Hierzu Dr. Scheel: "Eine allgemeine Ernährungsempfehlung bei Arthrose gibt es genauso wenig, wie bei Rheuma, Migräne, Asthma oder Neurodermitis. Jeder gesunde Mensch hat seine individuelle, einmalige, optimale Ernährung, wie auch jeder Kranke in dieser einmaligen Situation. Entsprechend der beteiligten Organe muss dann selbstverständlich eine Gallen-, Nieren- oder Leberdiät durchgeführt werden. Immer aber ist eine Darmentlastung notwendig. Jede Krankheit wird meiner Meinung nach umso schneller heilen, je intensiver der Darm entlastet wird."
Grundregeln:
- Vollwertige, aber leicht verdauliche Nahrung zu sich nehmen, z.B. feingeschrotetes Getreide
- Reichlich Rohkost essen oder leicht andünsten
- Wasser ohne Kohlensäure, Kräutertees
- Individuelle Unverträglichkeiten austesten, z.B. über Kinesiologie
- Wenig essen, abends nicht zu spät
- Auf Ausscheidung achten (regelmäßig, am besten morgens)
- Fasten
Aber:
- Kein tierisches Eiweiß, führt zu Übersäuerungen
- Wenig Fette
- Kein Industriezucker
- Kein Weizen
- Keine Säfte/Süd-, bzw. Zitrusfrüchte
- Keine überhitzten, denaturierten, verbrannten Nahrungsmittel
- Keine Genussmittel, wie Kaffee oder Schwarztee
Die Bedeutung der Krankheit Arthrose
Arthrose verursacht Schmerzen und hat meist eine Bewegungseinschränkung des betroffenen Gelenks zur Folge. Für die Erkrankten kann jeder Wetterwechsel, jede ungewohnte Bewegung, viele alltägliche Bewegungen, unangenehme Folgen haben. Psychosomatisch gesehen, steht die Kniegelenksproblematik in Verbindung mit dem Selbstwertgefühl, das Fußgelenk steht für die seelische Sicherheit, das Hüftgelenk für das Durchsetzungsvermögen und die Schulter für das seelische Gleichgewicht des Körpers. Ob sich der Einzelne dieser Betrachtungsweise anschließen will, soll der Betroffene selbst entscheiden können. Der Arzt, Therapeut oder Heilpraktiker ist im besten Falle in der Lage, das Krankheitsgeschehen auf dieser übergeordneten Ebene zu betrachten und für manche Menschen schafft diese Betrachtungsweise einen durchaus hilfreichen Zugang.
- Warum gerät dieser Mensch in Bezug auf Bewegung aus dem Gleichgewicht?
- Welche symbolische Bedeutung beinhaltet die Erkrankung für ihn?
- Unter welchen innerlichen Begrenzungen leidet er?
Rege sein, tätig sein, verursacht ihm Schmerz. Schmerzen ihn auch seine inneren Grenzen? Wie äußert sich der Patient sprachlich? Ist er offen? Kann er das gesamte Gefühlsspektrum repräsentieren? Ist er noch flexibel? Oder spielen innere Ängste, Resignation oder auch Trauer eine wichtige Rolle, Dinge, die ihn daran hindern, sich geistig und körperlich zu bewegen?
Alle diese Fragen können bei der Betrachtung des Geschehens auftauchen und es liegt am Arzt, Therapeut oder Heilpraktiker, genauso wie am Patienten, welchen nachgegangen werden muss. (Quelle: www.alcea.info)
Prof. Lothar Wendt : "Die Arthrose-Selbsthilfe geht von der Überlegung aus, dass die Ursache dieser Krankheit nicht im Knorpel und nicht im Gelenk zu suchen ist, sondern ganzheitlich als eine Folge von Übersäuerung durch falsche Ernährung gesehen werden muss." (www.arthrose-selbsthilfe.de)
Quellenangaben
- Endrizzi M: Goldimplantation – Eine alternative Therapie bei Gelenkschmerzen/Goldimplantation als alternatives Verfahren zur Schmerzbehandlung von Gelenken mit Arthrosezeichen. 52. Medizinische Woche Baden-Baden – Ärztekongress für Komplementärmedizin, 31.10.–04.11.2018, Klinische Session „Schulterschmerz“, 03.11.2018. (In Zusammenarbeit mit dem Verein „Goldimplantation zur Gelenkbehandlung und Schmerztherapie e. V.“.)
- Nejrup K et al.: Randomised controlled trial of extraarticular gold bead implantation for treatment of knee osteoarthritis: a pilot study. Clin Rheumatol (2008) 27: 1363. doi.org/10.1007/s10067-008-0918-9
- Kjerkegaard HK et al.: Double-blinded, placebo-controlled trial of the pain-relieving effect of gold bead implantation on cervical osteoarthritis. Medical Acupuncture (2011), 23(2), doi: 10.1089/acu.2010.0775