Krebs sei Dank – Mein Weg in ein neues Leben Ein Erfahrungsbericht in Interviewform

Nach ihrer Brustkrebsdiagnose hat Ellen Volkhardt ihr Leben gründlich umgekrempelt. Aus der ehemaligen Lehrerin wurde eine engagierte Verlegerin. Dafür ist sie ihrem Krebs sogar dankbar. Auch im Umgang mit ihrer Krebserkrankung ging sie ihren eigenen Weg, entschied sich für die OP, aber gegen Chemotherapie und Bestrahlung. 

Krebs sei Dank!

Ellen Volkhardt (Lehrerin, heute Verlegerin, hat als Brustkrebs-Patientin die Macht der Worte in der eigenen Krankheitsgeschichte erfahren): Ich kann es wirklich sagen – so fatal es vielleicht klingt – und Krebs ist ja immer so eine erschreckende Diagnose, wo erstmal alles in sich zusammenbröselt: Bei mir war es so, dass ich wirklich sagen kann, Krebs sei Dank habe ich zu einem Leben gefunden, in dem ich mich jetzt wirklich wohlfühlen kann. Ich habe eine ziemliche Krankheitsgeschichte hinter mir, mit einem Primärtumor, der sich dann auch mit mehreren Rezidiven immer wieder zurückmeldete und dann als alles überstanden war, noch ein Schilddrüsenkarzinom dazu kam, das war 2015, da verdichten sich die Lebensfragen.

Endlich raus aus der Schule

Das war so dass ich diese Krebsdiagnose 2008 bekam, in einer anstrengenden Lebenssituation, vor allem beruflich einer so anstrengenden Lebenssituation. Und da habe ich dann noch in diesem Bewusstsein drum gesessen. Und die Ärztin kam und hat gesagt, die Diagnose sieht so und so aus. Wir werden operieren, wir werden sie bestrahlen, eine Chemo kommt irgendwie dann noch auf sie zu. Auf jeden Fall sagte sie das Ganze dauere ein halbes Jahr. Und der erste Impuls, den ich dabei verspürte war, dass ich gedacht habe: Das ist gut, dass ich jetzt ein halbes Jahr nicht mehr in die Schule muss. Das war der allererste Impuls. Erst im Nachgang habe ich gemerkt, dass der Preis dafür ein sehr Hoher ist. Und im Laufe meiner Erkrankung habe ich mich dann an diesen Satz erinnert und bin dann aus dem Schuldienst ausgeschieden. Das war eigentlich die Rettung.

Was gehört zu mir?

Und das war eigentlich die Rettung, weil ich dann auch gedacht habe: Ich weiß jetzt zwar wie ich nicht mehr leben möchte, aber ich muss jetzt auch mal die Fragestellung beantworten, wie möchte ich eigentlich leben? Michelangelo hat das mal gesagt. Er wurde gefragt, wie er denn einen Löwen aus Stein haut und er hat er gesagt, er guckt sich diesen Marmorblock an und schlägt alle ab, was nicht nach Löwe aussieht. Und so ähnlich – also jetzt als Metapher gesprochen – kann man das mit dem Krebs sagen. Man sieht sozusagen sein Leben als Kern von irgendetwas, was umgeben ist von etwas, dass eigentlich gar nicht mehr gewollt ist. Und der Krebs ist dann Hammer und Meißel und man schlägt alles ab – oder ich habe dann zumindest alles abgeschlagen, wo ich gedacht habe, das gehört nicht zu meinem Leben.

„Ja“ zu OP – „Nein“ zu Chemo und Bestrahlung

Und auch das war eine Parallele zu meiner Krebserkrankung, weil ich alle Behandlungen, die ich ursprünglich machen sollte nicht gemacht habe. Ich habe diese erste Operation, die stattfinden sollte, die habe ich abgesagt, weil ich gedacht habe, das ist viel zu schnell entschieden und ich habe dann erst einmal eine Weile geguckt, wie ich überhaupt mit dieser Krankheit umgehen kann und habe dann nur operieren lassen. Ich habe keine Bestrahlung und keine Chemotherapie gemacht und fühlte mich dann auch wirklich wie eine Pionierin, die sich durch ihr Leben vollkommen neu navigieren muss und auch durch diese Krankheit in irgendeiner Art und Weise navigieren muss.

Bücher entdecken – so wurde ich Verlegerin

Auf die inneren Stimmen habe ich auch gehört, indem ich gelesen habe. Das habe ich vorher schon sehr gerne getan. Aber da dann sehr gezielt: Fachliteratur, aber auch Romane, Lyrik … alles. So hat es mich dann beruflich aus dem Lehrerinnenberuf in den Verlegerinnenberuf gespült – kann ich quasi sagen. Da habe ich jetzt etwas gefunden, wo ich sage: Ja das gehört jetzt dazu, das ist ein Stück Löwe, das bleibt. Das ist nicht abgeschlagen. 

Quelle des Films:
Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V.
Zentrale Beratungsstelle
Voßstraße 36
9115 Heidelberg
Telefon (06221) 13 80 20
E-Mail: info@biokrebs.de
Internet: www.biokrebs.de

Ellen Volkhardt

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