Ute Roy – ehemalige Brustkrebspatientin, Referentin der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK), Buchautorin – im Film-Interview.
Ihre Erlebnisse hat sie auch in ihrem autobiografischen Buch „Russisch Roulette – oder nur ein anderer Umgang mit der Diagnose Krebs zusammengefasst. Damit möchte sie auch andere Brustkrebspatientinnen ermutigen, sich für ihren eigenen Weg mit der Erkrankung zu entscheiden – auch wenn dieser nicht immer dem schulmedizinischen Standard entspricht.
Zukunftsangst durch Diagnose Brustkrebs
Ich hatte natürlich auch Zukunftsangst. Ich konnte gar nicht mehr so weit im Voraus planen. Immer mit dem kleinen Gedanken: Wer weiß, ob ich da noch lebe. Ich habe jetzt vor über 13 Jahren eine Brustkrebsdiagnose erfahren und auch eine längere Odyssee was die Diagnosestellung anbelangt gehabt, was unterm Strich auch wieder für mich positiv war.
Zeit nehmen zum Informieren
Es ging alles nicht so flott. Und ich hatte Zeit, mich vor der notwendigen Operation schlau zu machen. Ich hatte mich auch schlau gemacht, was mögliche Nebenwirkungen der Antihormontherapie sind und das war mir einfach alles zu heftig. Ich habe in den letzten Jahren so viele Erkenntnisse gewonnen, auch durch den Kontakt zu vielen betroffenen Frauen.
Oft wird großer Druck auf Krebspatienten ausgeübt
Ich habe ein Buch veröffentlicht, im Jahre 2013, und durch die Kontakte mit meinen Lesern habe ich auch wieder viele Dinge gehört, wie es ihnen ergangen ist. Das hat zum Teil dazu geführt, dass ich rebellisch wurde. Weil viel mit der Angst Geld verdient wird, sag ich mal, oder zu schnell die Menschen gedrängt werden gewisse Dinge zu entscheiden, was man in dem Moment der Diagnose und kurz nach der OP eigentlich gar nicht machen kann mit klarem Kopf. Es wird festgestellt und sofort kommen die nächsten Termine auf einen zu. Es wird schon fast der OP-Tag festgelegt, wenn man gerade noch unter dem Schockmoment der Diagnose steht. Und das ist natürlich auch ein Grund um die Patienten an die entsprechenden Kliniken zu binden. Und dadurch, dass die Kliniken heutzutage quasi Wirtschaftsunternehmen sind - wenn man das mal so sagen kann - und die auch auf ihre Zahlen schauen und auch von den Klinikleitungen die Notwendigkeit herrscht zu schauen, dass die ganz teuren Apparate und Gerätschaften und diagnostischen Möglichkeiten genutzt werden mit entsprechendem Honorar - ich möchte es mal so ganz klar sagen - ist man eher angehalten gerade die Krebspatienten, die wahrscheinlich sehr langwierige Therapien erleben auch an die Klinik zu binden. Auch wenn ich wirklich authentisch von Frauen in dieser Notsituation höre, dass man ihnen sagt, wenn sie das und das nicht tun, werden sie ihre Kinder nicht aufwachsen sehen. Und das ist eigentlich das Schlimmste, was man einer Mutter so sagen kann, um damit eine Entscheidung herbeizuführen für etwas, wo man den Nutzen noch gar nicht abschätzen kann. Es muss niemand! Es wird immer gesagt: Sie müssen jetzt und das wird jetzt gemacht. Es wird über einen entschieden und nicht mit einem kooperiert. Die Mitbestimmungsmöglichkeit in dem was jetzt zu tun ist wird so gedeckelt.
Abwarten und informieren
Ich bin vielleicht ein Beispiel dafür zu sagen, erstmal abwarten, sich gut informieren, bevor man solche Entscheidungen ohne Wissen treffen muss. Und mit einer Herangehensweise der alternativen Art sich eher Gesundung zu verschaffen, in dem man seine Umwelt mal beäugelt. Was stört? Was kann ich nicht aushalten und halte es trotzdem immer aus? Die Dinge zu übersehen die Störfaktoren sind im Leben.
Quelle
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