Hilfe von der Gesellschaft für Biologische Krebstherapie
Durch Zufall bekam ich im Jahre 1999 in Celle auf dem Kongress der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK) einen Flyer in die Hand, in dem die Ausbildung zur psychoonkologischen Beraterin beschrieben war. Den steckte ich mir erst einmal ein, wie viele andere Materialien auch.
Mich faszinierte sehr, wie dieser Kongress auf mich als Patientin – und nicht als hauptamtliche Krankenschwester – gewirkt hat. Während meiner Erkrankung hatte ich sehr oft spüren müssen: Patienten dürfen keine eigenen Entscheidungen treffen. Von Teamwork, wie es die Deutsche Krebsgesellschaft empfiehlt, keine Spur. Es ist auch heute noch schwierig, wenn ich als Patientin anderer Meinung bin als der behandelnde Arzt .Ich habe das während meiner gesamten Behandlungszeit leider so erfahren. Darum möchte ich jedem Betroffenen Mut machen, seine eigenen Entscheidungen zu treffen und/oder zu widersprechen, wenn er oder sie mit irgendetwas nicht einverstanden ist - auch wenn Zeitdruck auf ihn ausgeübt wird.
Heute würde ich mir viele Dinge nicht mehr bieten lassen. Nur wenn ich selbst ein gutes, für mich stimmiges Gefühl habe, ist die Therapie auch gut für mich, und ich kann gesund und heil werden. Ich entschied mich dann irgendwann dazu, die Ausbildung zur Psychoonkologin zu machen. Die Dozenten setzten sich aus Allgemeinmedizinern, Onkologen, Psychologen und Heilpraktikern zusammen. Während dieser 200stündigen Ausbildung wurde uns unter anderem viel theoretisches Wissen bezüglich des Zusammenhanges von Krebserkrankung und Seele vermittelt.
Ich sang Mantras, malte, formte Skulpturen und tat vieles andere mehr. Ich spürte, wie gut mir diese vielen Selbsterfahrungen auch im Zusammenhang mit meiner Erkrankung taten. Dadurch wurde ich richtig gesund. Alle diese positiven Erfahrungen konnte ich jetzt in Form von Beratung an andere Menschen weitergeben.
Die Schulmedizin ist ganz sicher in der Krebstherapie oft unerlässlich. Viele andere ergänzende Therapien, Methoden und natürlich die Psychoonkologie können jedoch auch einen entscheidenden Einfluss auf die Heilung bei Krebs haben.
Während der Zeit der Gesundung profitierte ich sehr von den Kongressen der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr. Immer wieder konnte ich von den schriftlichen und telefonischen Informationsmöglichkeiten dieser Gesellschaft Gebrauch machen. Ich empfehle jedem Erkrankten, seinen Angehörigen, Freunden und sonstigen Interessierten, sich an diese unabhängige Gesellschaft zu wenden und/oder Mitglied zu werden.
Viele Menschen lernte ich dort kennen, die trotz schwerer Erkrankung gesund geworden sind. Sie wurden spontan geheilt, bekamen einen neuen Zugang zu ihrer Erkrankung und hatten so trotz allem eine gute Lebensqualität.
Niemand kann mir sagen, mit was ich zufrieden sein kann oder möchte. Den Weg durch die Krebserkrankung kann kein anderer für mich gehen. Nur ich selbst. Ich weiß wie schwer gerade die erste Zeit nach so einer Diagnose ist. Wie müde und mutlos man sich manchmal fühlt, weil man nicht weiß, wie es weiter geht, und ob man es schafft.
Es lohnt sich aber, immer aktiv an seiner Gesundung mit zu arbeiten und den Mut zu haben, zu widersprechen, wenn man mit Therapien nicht einverstanden ist. Es ist wichtig sich auch Begleitung und Unterstützung einzuholen, wenn man sie braucht.
Das Leben ist so schön, und es hält so viel für uns bereit. Ich darf mich trauen! Es gibt einen schönen Spruch von Friedrich Nietzsche: „Es gibt auf der Welt einen einzigen Weg, auf welchem niemand gehen kann, außer Dir: Wohin er führt? Frage nicht, gehe ihn."
Genauso wichtig ist für mich auch Teresa von Avila „Tue deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!
Ich wünsche allen Betroffenen Kraft und Mut auf allen Wegen.