Sonnenallergie 

Der tägliche Kontakt mit unzähligen Reizstoffen kann zu einer Überforderung des Immunsystems, z.B. in Form einer Sonnenallergie führen. Vorsicht geboten ist auch bei Arzneimitteln, die lichtempfindlich machen. Naturheilkundliche Behandlungen können in vielen Fällen eine Umstimmung des Organismus erreichen. Vor allem ausgleichende und harmonisierende Maßnahmen können Linderung verschaffen.

 

Zunahme der Allergien

„Allergien haben in den letzten Jahren sehr zugenommen. Der tägliche Kontakt mit unzähligen Reizstoffen aus Nahrung, Luft, Bekleidung kann zu einer Überforderung des Immunsystems führen. Manche Patienten können sich dieser Belastung kaum oder nur teilweise entziehen. Viele Arzneimittel machen lichtempfindlich und können so ihren Teil zu Allergien beitragen. Man hat allerdings gute Erfahrungen mit naturheilkundlichen Behandlungen gemacht, da diese in vielen Fällen eine Umstimmung des Organismus erreichen können. Verschiedene, v.a. ausgleichende und harmonisierende Maßnahmen können Linderung verschaffen.“ 

Definition - Was ist eine Sonnenallergie?

Anders als Name vermuten lässt, steckt hinter einer Sonnenallergie nur selten eine echte Allergie (mit Antikörperbildung gegen an sich harmlose Substanzen), sondern eher eine Überempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht bzw. UV-A-Licht, die - ähnlich wie echte Allergien - zu einer Entzündung der Haut führen können.

Hinter dem Begriff Sonnenallergie stecken letztlich verschiedene Krankheitsbilder wie die polymorpe Lichtdermatose (Sonnenekzem), phototoxische und photoallergische Lichtdermatosen (z.B. bei Einnahme bestimmter Medikamente wie Antibiotika, Blutdrucksenker oder Psychopharmaka) und die sogenannte Mallorca-Akne, bei der die Haut sensibel auf die verwendete Sonnencreme reagiert.

Symptome

Zu den typischen Symptomen einer "Lichtallergie" gehört ein Hautausschlag mit

  • Juckreiz
  • Hautrötung
  • Bläschenbildung
  • Knötchen (Papeln)
  • Pusteln

Therapie in der Naturheilkunde

Die Naturheilkunde bietet sowohl Behandlungsmöglichkeiten im Akutfall (z.B. mit Homöopathie und der Biochemie nach Schüssler) als auch zur Vorbeugung bzw. Langzeittherapie. Alle Therapien sollten individuell ausgewählt und zusammengestellt werden.

Langfristig können umstimmende Maßnahmen zur Normalisierung der Immunlage wie folgende helfen:

  • Enzymtherapie 
  • Eigenbluttherapie 
  • Phytotherapie 
  • Homöopathie 
  • Ohrakupunktur 
  • Körperakupunktur 
  • Bachblütentherapie 

Phytotherapie

Vorsicht mit Kamille und Arnika, diese können Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. 

  • Löwenzahn und Brennnessel wirken blutreinigend 
  • Bittersüß: antiallergisch, Juckreiz stillend 
  • Stiefmütterchen: zur Umstimmung 
  • Johanniskraut: bei nervöser Unruhe und Depressionen 
  • Roiboostee und Jasmintee: die Flavonoide dämpfen Allergiesymptome 
  • Cystustee hilft den Darm aufzubauen. 
  • Grapefruit: Allergiemedikamente wirken deutlich besser, wenn man sie mit einem Glas Grapefruitsaft einnimmt.

Homöopathie

Zur akuten Linderung kommen in Frage:

  • Natrium Chloratum (auch bei Herpes), ebenfalls als Salbe verwendbar, dazu Nr. Calcium carbonicum und Magnesium chloratum  
  • Berberis (Sauerdorngewächs; blutreinigend) 

Biochemie nach Schüssler

Typische Mittel zur Anwendung im Akutfall sind

  • Nr. 3 Ferrum phosphoricum  
  • Nr. 6 Kalium sulfuricum 
  • Nr. 8 Natrium chloratum 
  • Nr. 10 Natrium sulfuricum 

Eigenblutbehandlung

 „0,2 ml Eigenblut wird mit einem homöopathischen Mittel gemischt und injiziert. Bei einer Allergie wird einmal pro Woche eine Injektion mit steigender Dosierung durchgeführt. Bewirkt bei geschwächter Immunitätslage eine Anregung der körperlichen Abwehr und bei Allergien eine Reduzierung der hyperallergischen Reaktion.

Bei sehr sensiblen Patienten, aber besonders bei Kindern kann eine Eigenblutnosode (nach Imhäuser) oral durchgeführt werden. Diese Behandlung dauert mehrere Monate. Man nimmt einen 1 Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen oder dem Finger und potenziert wie in der Homöopathie üblich: 1 Tropfen Eigenblut und 100 Tropfen 30 %-igen Alkohol werden verschüttelt. Von der so gewonnen C1 wird wiederum 1 Tropfen genommen und mit 100 Tropfen Alkohol verschüttelt = C2, usw.

Verwendet werden Potenzen von C5 – C18.“ 

Akupunktur

„Es gibt in der Akupunktur einige den Stoffwechsel und die Abwehr stärkende Punkte, die bei Allergie eingesetzt werden können, die aber je nach Art der Allergie und Patient verschieden sind. Wichtige Punkte liegen auf folgenden Meridianen:
Dickdarm, Lunge, Blase, Milz, Lenkergefäß und Magen."

Ohrakupunktur

„Hier ist besonders der Allergiepunkt Nr. 78 (an der Ohrmuschelspitze) wichtig.“ 

Bachblüten

„Gute Erfolge zeigt oft Crab apple. Diese Blüte wird häufig von Allergiepatienten ausgewählt.“

Selbsthilfe

  • Gestörte Beziehungen klären und die Lebensführung harmonisieren. 
  • Chronischen Stress abbauen.  
  • Auf einen harmonischen Wechsel von Aktivität und Ruhe achten. 
  • Feste Mahlzeiten einplanen.  
  • Auslösende Allergene meiden. 

Haut 

  • Angemessen pflegen, aber nicht überpflegen. 
  • Vor Überbeanspruchung durch Waschmittel, Kosmetika, Chemikalien, 
  • UV-Strahlen schützen. 
  • Bei Juckreiz: Abwaschungen mit schwarzem Tee und Kühlauflagen lindern oder  
  • die Haut mit Olivenöl einreiben. 

Darm 

  • Darmsymbiose und Ernährung verbessern, besonders nach einer Antibiotikabehandlung. 
  • Bekannte Allergene in der Nahrung meiden. 

Atemwege 

  • Belastende Luft meiden und auf Rauchen verzichten. 

zur Pollenallergie 

  • Vor dem Schlafengehen die Haare waschen. 
  • Nicht bei geöffnetem Fenster schlafen. Um 4 Uhr morgens beginnt der Pollenflug, 
  • in der Stadt allerdings erst gegen Abend. 
  • Die tagsüber getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer ablegen. 
  • Die Wohnung nur lüften, wenn der Pollenflug gering ist, evtl. nach einem Regenschauer. 
  • Autofenster geschlossen halten. 
  • Nicht die Lüftung einschalten, evtl. ein Pollenfilter einbauen. 
  • Den Urlaub in pollenfreien Gebieten verbringen. 
  • Keine Blumen im Schlafzimmer. 
  • Bei Winterallergien (Hausstaubmilben) auf gelüftete und genügende Feuchtigkeit in den Räumen achten. 
  • Auf symptom-unterdrückende Therapieformen, wie Kortisonbehandlungen und Antibiotika möglichst verzichten. 

zur Mallorca-Akne:
 
Sie braucht 28 Tage zum Ausheilen, da sich die Zellen erneuern müssen. 

  • Entzündung wie bei Akne; reagiert auf Fett, deshalb nach der Sonne nur Gel und kein Fett auftragen.  
  • Haut schrumpft durch Mangel an Vit. A , Creme mit Vit. A benutzen; Vitamin A dient dem Zellaufbau, Vit. E zum Schutz der Zelle, wirkt entzündungshemmend.  
  • Nachtkerzenöl verwenden, enthält Linolsäure. 
  • innerlich und äußerlich: Borretschöl und Calcium einnehmen. 
  • Sonnencreme mit p-Aminobenzolsäure: 2 mal 500 mg tgl. verwenden. 

Ernährung

„Eine intakte Darmflora ist für die Abwehrlage des Körpers von großer Bedeutung:"

  • Deshalb auf Blähungen und Stuhlunregelmäßigkeiten achten und auf Hilfs- und Konservierungsmittel verzichten. Biologische und regionale Produkte sind die besseren Lebensmittel, weil sie weniger Schadstoffe und dadurch weniger allergieauslösende Substanzen enthalten. “ 
  • Zu dem gelobten, weil Vitamin-C-haltigen Grapefruitsaft: Aufpassen muss derjenige, der Medikamente einnimmt, weil Pampelmusen in Dünndarm und Leber von dem gleichen Enzymsystem (Cytochrom-P450-Enzyme) verstoffwechselt wird, das beim Abbau von sehr vielen Medikamenten eine Rolle spielt. Dadurch können die Medikamente nicht mehr richtig abgebaut werden und sich im Blut mitunter bedrohlich anreichern.
  • Joghurt, Buttermilch und Kamillentee zu sich nehmen. 
  • Cystustee trinken (wirkt als Radikalenfänger). 
  • Auf eine basenüberschüssige und vegetarische Vollwertkost sollte geachtet werden.  
  • Auf farbige Lebensmittel wie Lutscher und Kunstspeiseeis usw. verzichten. 
  • Wenig Süßigkeiten, wenig Limonaden und Colagetränke zu sich nehmen, denn diese stören die Calciumaufnahme im Körper. 
  • Trennkost nach Hay oder Ernährungsmaßnahmen nach Mayr durchführen. 
  • Wer Magnesium oder Calcium zu sich nimmt, um einen Allergieausbruch abzudämpfen oder zu verhindern, muss dies schon mind. zwei Wochen vorher tun. Der Körper braucht Zeit, um einen Mangel auszugleichen und ein Depot anzulegen. Auf der anderen Seite hemmt aber zuviel Calcium die Magnesiumaufnahme. Magnesium ist bekanntermaßen ein muskelentspannendes Mittel und wird gern bei Allergien eingesetzt. Außerdem fördert es auch die Aufnahme von D3, das wiederum gebraucht wird, um Calcium in die Knochen einzulagern. Wichtig ist also genau zu wissen, welche Mangelsituation herrscht und eine um Stunden versetzte Einnahme der Mineralien. Magnesiummangel ist zudem häufiger als Calciummangel. 
  • Vitamin C bindet einen Teil der überschießenden Histamine, die bei Allergien auftreten, besonders in Sanddorn, Äpfel, Tomaten, Paprikaschoten enthalten. Kakao, Weizenkeime, Roggen- und Hafervollkornprodukte verbessern die Vitamin-C-Verwertung. 
  • Wein besitzt Allergiepotential.  
  • „Heilfasten kann therapeutisch und diagnostisch sinnvoll sein, allerdings sollte bei Kindern kein Heilfasten durchgeführt werden. Hier werden besser bestimmte Nahrungsmittel vermieden. Vorsicht auch bei strengen Diäten: diese können bei Kindern zu Mangelerscheinungen führen.“ 

Autor: Online-Redaktion

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