Akne Natürliche Hilfe, wenn die Haut blüht!

Was hilft bei Akne? Diese Frage stellen sich nicht nur viele Jugendliche, die unter Pickeln leiden. Während die Schulmedizin v.a. auf Medikamente setzt, stehen in der Naturheilkunde Stoffwechsel, Ausleitung, Darm und Ernährung im Fokus. Dabei kommen u.a. Heilpflanzen, Homöopathie und Aromatherapie zum Einsatz. Und auch die Psyche sollte bei Akne berücksichtigt werden ...

 

Symptome der Akne

Als Akne bezeichnet man eine Erkrankung der Talgdrüsenfollikel bei der es durch eine erhöhte Aktivität der Talgdrüsen (genannt Seborrhöe) verbunden mit einer Verhornungsstörung zur Bildung von Mitessern kommt. Werden diese von Bakterien besiedelt, entstehen entzündlichen Knötchen und Bläschen bis zu regelrechten Knoten. Hiervon sind vor allem Hautregionen betroffen, welche besonders reich an Talgdrüsen sind, wie das Gesicht, die mittlere Brustregion, der Nacken und der obere Bereich des Rückens.

Die Talgdrüsentätigkeit wird durch einen erhöhten Testosteronspiegel gesteigert: die Haut wird fettig und ölig. Gleichzeitig entwickeln sich aufgrund einer Verhornungsstörung vermehrt Hornzellen. Diese sammeln sich in den Talgdrüsen an und verstopfen den Talgdrüsenausführungsgang, wodurch der Abfluss des Talges gestört wird. Es entstehen Komedonen, im Volksmund Mitesser genannt (lat. Comedere = mitessen).

Solange diese geschlossen bleiben, bezeichnet man diese stecknadelkopfgroßen, hautfarbenen Knötchen als „Whitheheads“. Mit der Zeit dehnen sich die Knötchen durch eine Vermehrung der Hornzellen-Talg-Masse aus und öffnen sich. Die offenen Komedonen verfärben sich aufgrund der Oxidation dunkel und werden als „Blackheads“ bezeichnet.

Für die Entstehung der typischen entzündeten Knötchen (Papeln) und Bläschen (Pusteln) sind Aknebakterien (Propionibacterium acnes) verantwortlich. Sie gehören zur normalen Mikroflora im Talgdrüsenfollikel, jedoch ist ihre Konzentration bei Aknepatienten stark erhöht. Das Bakterium produziert Lipasen, diese spalten die im Talg vorhanden Triglyzeride in freie Fettsäuren auf und es kommt im Follikel und im umliegenden Gewebe zu Entzündungsreaktionen.

Diagnose der Akne

Akne wird aufgrund ihrer unterschiedlichen Verlaufsformen und anhand des Zeitpunkts ihres Auftretens diagnostiziert.

1. Akne vulgaris (gewöhnliche Akne)

Sie tritt am häufigsten auf und wird nach ihren Verlaufsformen in Akne comedonica, Akne papulopustulosa und Akne conglobata unterschieden.

Akne comedonica

Die Komedomenakne entwickelt sich meist mit Beginn der Pubertät und ist durch offene und geschlossene Mitesser gekennzeichnet, die sich vorwiegend auf der Nase, Stirn und Wangen ansiedeln. Sie verläuft ohne Entzündungen und heilt ohne Narbenbildung aus.

Akne papulopustulosa

Hier haben sich durch bakterielle Infektion entzündliche, eitrige Knötchen und Pusteln gebildet, die sich auch auf dem Rücken und Dekolleté ausbreiten und häufig Narben hinterlassen.

Akne conglobata

Bei dieser schwersten Form der Akne entstehen außer den Mitessern, Knötchen und Pusteln schmerzhafte, harte Knoten, die sich nicht nach außen entleeren können und nur unter starker Narbenbildung abheilen. Männer im Alter zwischen 16 und 20 Jahren sind von dieser Akneform besonders häufig betroffen.

2. Spätakne

Spätakne, auch Akne tarda (lat. tarda = langsam) genannt, betrifft vor allem Frauen ab 30 Jahren, die unter starkem Leistungsdruck stehen. Typisch für diese Akneform sind wenige, stark ausgeprägte entzündliche Hautveränderungen am Kinn- Wangen und Halsbereich. Die Ursache für die erhöhte Talgdrüsentätigkeit ist eine stressinduzierte Aktivierung der Nebennierenrinde, wodurch vermehrt Androgene ausgeschüttet werden, die die Entstehung von Akne fördern können.

3. Sonderformen der Akne

Akne aestivalis (lat. aestivus = sommerlich)

Die als Mallorca Akne bekannte Form tritt unter Sonnenbestrahlung auf und ist eine Reaktion der Haut auf intensive UV Strahlung.

Akne arteficialis seu venenata (lat. veneum = Gift)

Akneartige Veränderungen der Haut, hervorgerufen durch Chlor, Schmieröle oder durch Arzneimittel.

Akne excoriée

Sie entsteht durch unsachgemäßes Ausdrücken, bzw. ständiges Herumdrücken an Mitessern, wodurch Superinfektionen hervorgerufen werden, die unter Narbenbildung abheilen.

Akne cosmetica

Die Kosmetikakne tritt vor allem bei Frauen auf und entsteht durch langfristigen Gebrauch von fettreichen Kosmetikprodukten, die auch verstärkt Mitesser hervorrufen.

 

Schulmedizinische Therapie von Akne

Aus dem Entstehungsmechanismus der Akne vulgaris leitet sich der therapeutische, rein medikamentöse Ansatz, ab. Folgende Anforderungen werden an die verwendeten Medikamente gestellt:

  • Verminderung der Talgproduktion
  • Keratolyse
  • Antibiose
  • Entzündungshemmung

In der medikamentösen Aknetherapie werden mehrere Wirkstoffe kombiniert, da die einzelnen Wirkstoffe in der Regel nicht alle Ursachen gleichzeitig bekämpfen.
Die leichteren Formen einer Akne vulgaris können häufig nur mit äußerlichen Anwendungen (Salben, Cremes) behandelt werden. Diese sind bei den mittelschweren bis schweren Verlaufsformen oft nicht ausreichend, daher empfiehlt der Arzt häufig eine Kombinationstherapie aus Salben und systematisch wirkenden Medikamenten. Bei den äußerlich anzuwendenden Mittel verwendet man chemische Entschuppungsmittel (Keratolytica) und Antibiotika, letztere kommen auch systemisch zum Einsatz.

Die schweren Verlaufsformen dieser Hauterkrankung werden auch mit der oralen Gabe von starken Arzneimittelstoffen, wie z.B. Isotretinoin behandelt. Bei diesen Mitteln müssen die Blutwerte kontrolliert werden und sie dürfen nur genommen werden, wenn zu dieser Zeit Kinderwunsch ausgeschlossen wird, da sie stark fruchtschädigend wirken. Außerdem besteht bei Frauen auch die Möglichkeit, Antiandrogene einzunehmen. Starke Arzneistoffe , die auch bei Prostatakrebs und bei chemischen Kastrationen eingesetzt werden. Bei all diesen schweren Medikamenten sollte der Arzt seine Patienten genauestens informieren, eventuell nach Alternativen suchen, um dann gemeinsam eine Entscheidung zu treffen.

Mittel zur äußerlichen Anwendung

Es gibt verschiedene Mittel, die die Schulmedizin verordnet, wie z.B. Salicylsäure, Milchsäure, verschiedene andere Säuren und antibiotisch wirkende Salben. Viele davon sind verschreibungspflichtig, weil es sich um Medikamente handelt, die massiv in den Hautstoffwechsel eingreifen. Das harmloseste darunter ist sicherlich die Milchsäure, weil sie letztendlich nichts anders bewirkt, als erweichend auf die verdickte Hornschicht im Bereich der Follikelausgänge zu wirken. Bei allen anderen sollte sich der Patient doch genau die Liste der Nebenwirkungen anschauen und bei antibiotisch wirkenden Salben darauf achten, dass der Körper nach max. acht Wochen Antibiotika resistent wird.

Mittel zur innerlichen Anwendung

Antibiotika, wie z.B. Tetracyclin, Doxycyclin und Minocyclin werden bei schweren Verlaufsformen der Akne verordnet. Sie wirken antibakteriell und entzündungshemmend und werden in der Aknetherapie sehr niedrig dosiert eingenommen. Die Anwendungsdauer sollte auch bei systemischer Therapie aufgrund der Resistenzgefahr nicht länger als zwei Monate verwendet werden. Antiandrogene können bei Frauen die gleichzeitig eine Verhütung wünschen, verordnet werden, können jedoch starke Nebenwirkungen haben. Androgene sind durch die Verstärkung der Talgsekretion an der Akne beteiligt, somit können die Antiandrogene diese Talgdrüsenaktivität vermindern, wodurch das Entstehen von Komedonen vermindert wird.

Bei schweren Akneformen wie z.B. die Akne conglobata wird auch orales Isotretinoin engesetzt, wenn andere Therapieformen keinen Erfolg gebracht haben. Innerlich eingenommen unterdrückt dieser Arzneistoff die Talgdrüsenaktivität, reguliert die Follikelverhornung, wirkt entzündungshemmend und reduzierend auf das Wachstum der Bakterien. Doch wie oben schon erwähnt, die Verordnung eines solch stark toxisch wirkenden Arzneistoffs sollte unter größter Zurückhaltung erfolgen, denn er wirkt u.a. in hohem Maße fruchtschädigend. Zudem:
„Eine Studie aus dem Jahre 1998 bezifferte die Rezidivrate drei Jahre nach der ersten Therapie auf 61 % der behandelten Fälle.“ (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Isotretinoin)

Wer auf die medikamentöse Hilfe nicht verzichten will, der sollte sich so umfassend wie möglich informieren:

„Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer entzündlicher Akne hat sich gezeigt, dass eine einmalige Therapie mit Isotretinoin wirkungsvoller und auch billiger ist als die wiederholte Behandlung mit oralen Antibiotika über 5 Jahre. Um die Verbesserung der Lebensqualität zu beurteilen, wurden die Daten der betreffenden Fall-Kontroll-Studie auch in einen Lebensqualitätsindex übertragen: Je stärker die Akne vor der Behandlung ausgeprägt war, desto eindrücklicher konnte die Lebensqualität unter Isotretinoin verbessert werden.
Eine Isotretinoin-Behandlung ist mit zahlreichen und zum Teil schweren Nebenwirkungen verbunden, über die man sich vor der Therapie ein klares Bild verschaffen muss. Nur wer mit dieser Behandlung Erfahrung hat, sollte sie verschreiben. Aus diesem Grunde wird das Medikament in einigen Ländern ausschliesslich durch Hautkliniken und von Dermatologen verordnet.“ (Quelle: www.infomed.org/pharma-kritik/pk13c-95.html)

 

Naturheilkundliche Therapie von Akne

Bei einer naturheilkundlichen Behandlung von Akne stehen vor allem die Anregung der Stoffwechselfunktionen, Ausleitungskuren, Darmsanierung und Ernährungsumstellung im Vordergrund. Viele Therapieverfahren wie die Phytotherapie, Schüssler – Salze, Homöopathie, Aromatherapie und auch die Bachblüten Therapie haben sich bei dieser Hauterkrankung gut bewährt.

Egal in welchem Alter man von Akne betroffen ist: die Haut spiegelt die Seele wider. Wer unter Hautproblemen leidet, dessen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein wird schwer in Mitleidenschaft gezogen und viele Menschen reagieren mit depressiven Verstimmungen. Deshalb ist es in jedem Fall von großem Nutzen, sich die seelische Seite des Themas anzuschauen.

Bei Jugendlichen steht sicherlich die Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität an. Grenzen müssen überwunden werden, Kämpfe ausgefochten. Je mehr neue Gefühle gelebt werden dürfen, desto weniger muss der Kampf auf der körperlichen Ebene stattfinden. Hier sind auch nochmals die Eltern gefragt, in dem sie ihren Kindern das Gefühl geben, dass sie angenommen sind und dass Sexualität gelebt werden darf und zu einer Partnerschaft dazu gehört.

Wer als Erwachsener betroffen ist, schaut zuerst auf Faktoren, die diese Akne auslösen können, wie übermäßiger Stress, Absetzten der Pille oder auch Übergewicht. Jedoch steht auch hier ein seelisches Thema im Hintergrund. Die Fragen, die sich stellen sind: Welche Themen brechen zu dieser Zeit auf und warum? Was muss die Haut übernehmen, was seelisch noch nicht gelöst werden konnte?

Man sollte sich also nicht scheuen, Gesprächs- oder systemische Therapeuten zu Rate zu ziehen. Sie sind gute Ansprechpartner bei der Bearbeitung von Lebensfragen und sind in der Zwischenzeit gesellschaftlich etabliert und anerkannt.

Phytotherapie mit Urtinkturen

Die Einnahme von pflanzlich-homöopathischen Urtinktur ist eine Möglichkeit, um auf die Ursache von Akne einzuwirken.

Alchemilla (Frauenmantel) z.B. wirkt hormonregulierend, entzündungshemmend und reizmildernd. Die Einnahme sollte über einen Zeitraum von mehreren Wochen erfolgen.

Zwei weitere wichtige Heilpflanzen zur Behandlung von Hauterkrankungen sind auch das Ackerstiefmütterchen und die Ringelblume. Die Urtinktur Viola tricolor (Ackerstiefmütterchen) wirkt antioxidativ und entzündungshemmend. Die eitrig-entzündlichen Knötchen und Pusteln der Akne vulgaris heilen schneller ab. Bei der Urtinktur Calendula officinalis (Ringelblume) stehen vor allem die entzündungshemmende, antibakterielle und wundheilungsfördernde Wirkung im Vordergrund. Gerade bei der Sonderform Akne excoriée, die durch unsachgemäßes Ausdrücken der eitrigen Pusteln entsteht, kann durch die innerliche wie auch äußerliche Anwendung in Form von Kompressen, eine rasche Wundheilung erfolgen. Dadurch wird Narbenbildung vermieden.

Unterstützend wirkt auch eine Ausleitungskur. Niere, Leber und Lymphe werden in ihrer Ausscheidungs- und Entgiftungsfunktion angeregt und das trägt zur Verbesserung des Hautbildes mit bei. Eine vierwöchige Ausleitungskur mit folgenden Urtinkturen Solidago virgaurea (Echte Goldrute), Taraxacum officinalis (Löwenzahn) und Geranium robertianum (Stinkender Storchenschnabel) kann eine Umstellung des Hautstoffwechsels bewirken. Das individuelle Therapieschema erarbeitet i.d.R. ein erfahrener Therapeut.

Darmsanierung

Eine sinnvolle, naturheilkundliche Aknetherapie sollte auch eine Darmsanierung mit einschließen. Eine gute Darmflora ist wichtig für die Funktion und die Gesundheit der Haut. Dabei gibt es die Möglichkeit, Darmbakterien direkt zu sich zu nehmen, die dann die Darmschleimhaut regenerieren und für das Immunsystem förderlich sind. Eine vierwöchige Kur ist auch hier sinnvoll. So haben Viren und Bakterien, die über die Haut Kontakt aufnehmen, weniger Chancen. Therapeuten und Heilpraktiker können über entsprechende Präparate Auskunft geben.

In der orthomolekularen Medizin gibt es auch die Möglichkeit eine grundlegende Sanierung der Darmflora zu erreichen. Eine Therapie unter Anleitung eines Arztes oder Therapeuten kann drei Monate umfassen.
(Informationen zu Nahrungsergänzungsmittel finden Sie hier: Orthomolekulare Medizin)

Schüssler-Salze

Es kommen, je nach individueller Ausprägung, besonders die Salze Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) Nr. 4 Kalium chloratum, Nr. 8 Natrium chloratum, Natrium phosphoricum Nr. 9 und Nr. 11 Silicea, zum Einsatz. Je nach Salz setzten sie an der Entzündung, am Stoffwechsel oder an der Eiterbildung an. In welcher Dosierung und welcher Kombination der Patient die Schüssler-Salze zu sich nehmen soll, entscheidet der Therapeut zusammen mit dem Patienten.

Dr. H. Schüssler ging davon aus, dass es sich bei den Salzen um biochemische Mittel handelt, die gleichartig wie die Mineralstoffe des Organismus sind. Was fehlt, wird ergänzt. Die Salze ähneln denen der Homöopathie in ihrer Aufbereitungsart (Verdünnung und Verreibung) und sind doch Nährsalze, weil sie dort greifen, wo ein Mangel herrscht. Sie gelangen direkt ins Blut und geben dem Körper einen Impuls (zur Selbstheilung). Dort, wo die Erkrankung noch nicht so stark ausgeprägt ist, der Mensch noch über ein gewisses Maß an Eigenregulation verfügt, können die Salze als Mittel gut eingesetzt werden. Ansonsten ist der Gang zum Arzt oder Therapeuten unerlässlich. (Informationen zu Schüssler Salzen)

Homöopathie

Ein guter Homöopath geht außer auf die Symptome natürlich auf den ganzen Menschen mit seiner ganz individuellen Biographie ein. Deshalb wird man als Betroffener vielleicht nicht sofort, wie bei Medikamenten, eine sofortige, sichtbare Wirkung erreichen. Auf was man sich jedoch bei einer guten homöopathischen Therapie verlassen kann, ist die richtige Mittelwahl, die den Organismus dauerhaft auf allen Ebenen „heilt.“ Denn, was die Homöopathie auszeichnet, ist die ausgeprägte Konzentration auf das Individuum und die Nachhaltigkeit ihrer Mittel. So wird sie Pubertätsakne genauso gut behandeln können, wie hormonellen Störungen im Allgemeinen, denn sie stellt den Menschen in den Mittelpunkt und nicht die Krankheit. (Mehr zu Homöopathie)

Psychosomatische Energetik

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit bei Akne und anderen Hauterkrankungen bietet die Psychosomatische Energetik (PSE). Im Video berichtet Hautärztin Dr. Regine Schneider von ihren Erfahrungen.

Was Sie selbst tun können

Die Behandlung einer Akne erfordert vor allem eines – Geduld! Ganz gleich ob wir mit schulmedizinischen oder ganzheitlichen - naturheilkundlichen Therapien arbeiten, der Körper benötigt Zeit, um den Entstehungsprozess (s.o.) einer Akne zu regulieren.

Es werden immer wieder so genannte Aknediäten empfohlen, die vor allem einen Verzicht auf Genussmittel wie Schokolade, Süßes und Fettes verbieten. Auch wenn diese Genussmittel nicht ursächlich für die Akne verantwortlich ist, sollte doch eine ausgewogene, gesunde Ernährung angestrebt werden. Es zeigt sich auch hier, dass es beim Essen nicht nur „ums satt machen“ geht, sondern auch um Qualität und Lebensfreude. Eine frisch zubereitete Mahlzeit ist in jedem Fall vorgefertigten Produkten mit künstlichen Aromastoffen und chemischen Zusätzen vorzuziehen. Wer die Umstellung aus Zeitgründen scheut, kann mit ein bis zwei Mal in der Woche einen Versuch machen und hinterher entscheiden. Denn eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung mit viel frischen Gemüse und Obst ist echte Prävention. 

(Mehr zu Ernährung)

Eine wichtige Rolle bei der Aknebehandlung spielt auch die Kosmetik, da gerade eine gereizte, entzündete Haut besondere Aufmerksamkeit benötigt.

Akne hat nichts mit Unsauberkeit zu tun, auch wenn im Volksmund immer noch über eine „unreine Haut“ gesprochen wird, trotzdem fühlt sich so manch junger Mensch mit seinen „Mitessern“ und Eiterpickeln unsauber und unwohl in seiner Haut.

Eine gute Möglichkeit, diese empfindliche Haut zu pflegen und das Hautbild zu verbessern sind Pflegeprodukte von Herstellern reiner Naturkosmetikartikeln. Da dieser Begriff noch nicht geschützt, bzw. genau deklariert ist, sollte man die jeweiligen Kosmetikartikel kritisch nach ihrer Zusammensetzung untersuchen. Es gibt viele Firmen, die gute Akneserien im Programm haben.

Die antibakterielle, entzündungshemmende und zellregenerierende Wirkung der ätherischen Öle kommt in vielen Naturkosmetikprodukten zur Anwendung. Die meisten Produzenten verwenden ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe wie Pflanzenöle, Fette und Wachse, da diese unseren Hautfetten sehr ähnlich sind. Diese pflegenden Stoffe werden von der Haut absorbiert, sie können tief in die Haut eindringen und werden in den Stoffwechsel miteinbezogen. Dadurch wird das Immunsystem der Epidermis (Oberhaut) gestärkt.

Im Gegensatz hierzu können die Mineralöle wie z.B. Vaseline und Paraffine als langkettige, gesättigte Kohlenwasserstoffe schlecht verstoffwechselt werden. Sie werden von der Haut adsorbiert, d.h. sie liegen wie ein Film auf den obersten Hautschichten, sie fördern weder die Regeneration der Hautzellen, noch unterstützen sie das Immunsystem.

Psychosomatik bei Akne

Die Haut ist nicht nur unser größtes Organ, sondern auch Kommunikationsorgan zwischen Innen und Außen, Vermittlerin zwischen Umwelt und Innenwelt.

Über Botenstoffe stehen Haut und Gehirn und damit auch die Psyche in einem ständigen Austausch miteinander, welcher bereits in der embryonalen Entwicklung angelegt ist. Unser Nervensystem und die Haut entwickeln sich aus dem gleichen Keimblatt, dem Ektoderm. Im allgemeinen Sprachgebrauch findet man immer wieder Bezeichnungen wie: „die Haut ist das Spiegelbild der Seele“ oder „rot vor Wut“, „blass vor Schreck“, man schwitzt vor Aufregung und bekommt vor Entsetzen eine Gänsehaut.

All diese Redewendungen zeigen uns, dass die Haut eine große Projektionsfläche ist, auf der sich körperliche und psychische Vorgänge ablesen lassen.

Wenn wir nun die Pubertätsakne betrachten, so haben wir es mit einer starken Konfliktsituation zu tun. Die Jugendlichen befinden sich noch in einer Phase scheinbarer Ruhe, tief in ihrem Inneren entsteht ein neuer Impuls. Das „heiße“ Thema der Sexualität bricht hervor und versucht mit aller Gewalt, Beachtung zu finden.

Man ist neugierig und ängstlich zugleich. Auf der einen Seite steht das Thema Sexualität, Liebe und Partnerschaft, auf der anderen, die Angst vor dem Unbekannten, das jedoch machtvoll ins Leben drängt. Es ist eine Phase der Verwirrung und Unsicherheit mit vielen widersprüchlichen Gefühlen: Neugier, Angst, Verwirrung, Aufregung. Dazwischen der Körper, mit dem mancher in dieser Zeit zu kämpfen hat, der sich noch nicht richtig anfühlt, unvertraut ist und zu allem Überfluss ist da noch die eigene Phantasie, die die sexuelle Wünsche widerspiegelt.

Als somatische Folge dieser vielen widerstreitenden Gefühle kann sich die Haut entzünden.

Eine äußere „Verunstaltung“ des eigenen Erscheinungsbildes durch Pickel wird zum Selbstschutz, um das heiße Konfliktthema nicht leben zu müssen. Es entsteht ein Teufelskreis – nicht gelebte Sexualität kann sich auf der Haut als Akne zeigen – Verschlimmerung: Akne, die den Kontakt zum anderen Geschlecht erschwert. Die Erlösung liegt sicherlich im Ausagieren der Gefühle, doch dazu braucht auch der/die Jugendliche eine innere Sicherheit, die auch aus der Erziehung erwachsen sollte, die innere, eigenständige Freiheit erlaubt. Wenn diese nicht vorgefunden wird, geht der Weg nach Innen und sucht auf der körperlichen Ebene einen Weg.

Eine andere Möglichkeit wäre, die Grenzen zu sprengen, was zu Konflikten mit den Erziehungspersonen nach sich zieht.

Letztendlich ist jede „Erkrankung“ eine Herausforderung; in diesem Fall für beide Seiten. Und wer als Erwachsener mit dem Thema Akne beschäftigt ist, auch der muss sich wichtigen Fragen stellen: Wie setzte ich Grenzen? Welche Rolle spielt Sexualität in meinem Leben? Haut als Beziehung, als Kontaktfläche zur Außenwelt und das Ausagieren von Gefühlen sind menschliche Themen, die unabhängig vom Alter bearbeitet werden wollen. So gesehen ist „Krankheit“ immer eine Chance.

Ursula Ecken, Heilpraktikerin, Pharmazeutisch Technische Assistentin, Medizinische Journalistin, aus München

Ergänzt von Hautärztin Dr. Regine Schneider

Kommentare
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  • Tina Weller, am 05.06.2019
    Sehr guter Artikel. Zum Thema Phytotherapie mit Urtinkturen kann ich bestätigen, dass Löwenzahn als Urtinktur (Taraxacum off.) bei meinem Sohn wirklich das Hautbild verbessert hat. 8-10 Tropfen am Tag in einem Glas Wasser wirken Wunder.
  • Lilliane, am 09.03.2017
    Sehr guter Artikel, besonders über die Psychosomatik. [...]
  • Max, am 21.01.2016
    Super Tipps. Davon werde ich auf jeden Fall welche ausprobieren. Ich habe auch mal einen Beitrag zu fettiger Haut geschrieben: http://www.pickelschnellweg.de/7-tipps-gegen-fettige-haut
  • Jelena, am 12.02.2015
    Sehr informativer Artikel! Hier kann man auch mehr über die Aknebehandlung erfahren: http://pixil.info/aknebehandlung-was-hilft-dir-wirklich-gegen-das-hautproblem/
  • GINA, am 10.11.2014
    Interessantes Video: Vegan & Glutenfrei bei Akne:
    https://www.youtube.com/watch?v=shOfXlIuJOg

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