Phytopharmaka bei Schlafstörungen 

Quelle: KFN 8/2010, 11.5.2010

Übersicht: Schlafstörung

 

Hangover steht im Englischen für Kater. Wie verkatert fühlen sich auch oft am nächsten Morgen Menschen, die am Abend gegen ihre Schlafprobleme ein Schlafmittel eingenommen haben. Ein gutes Schlafmittel sollte aber nicht nur das Ein- und Durchschlafen unterstützen, sondern dazu beitragen, dass man am nächsten Tag frisch, ausgeruht und leistungsfähig aufwacht. Diese Anforderung erfüllen, wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen konnten, pflanzliche Schlafmittel meist besser als ihre synthetische Konkurrenz.

Zu den in Deutschland am häufigsten verordneten Schlafhilfen gehören die so genannten Benzodiazepine. Ihr gefährlichster Nachteil liegt in ihrem Suchtpotential: Nach aktuellen Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen DHS sind in Deutschland 1,1 bis 1,2 Millionen Menschen von Benzodiazepinderivaten abhängig (Quelle: „Jahrbuch Sucht 2010“). Benzodiazepine verlängern zwar den Schlaf, sie tun es allerdings häufig über Gebühr: Die Anwender klagen dann über Benommenheit und Müdigkeit am nächsten Tag. Die Folgen davon sind eine Beeinträchtigung der Alltagssicherheit, eine Häufung von Verkehrsunfällen und bei den Älteren auch ein gestiegenes Risiko gefährlicher Stürze.

Von gut untersuchten pflanzlichen Extrakten aus Baldrian, Melisse oder Hopfen weiß man, dass sie ihre schlafanstoßende und beruhigende Wirkung vor allem über die Gamma-Aminobuttersäure (GABA) im Gehirn entfalten. Anders als Benzodiazepine beeinträchtigen sie dabei aber nicht die Konzentrationsfähigkeit am nächsten Tag. Inzwischen liegen die Ergebnisse von acht randomisierten kontrollierten Studien vor, die es dokumentieren. Wie Dr. Martin Burkart, Karlsruhe, kürzlich in München berichtete, fand sich in keiner dieser Untersuchungen ein Hinweis auf eine Verschlechterung der Konzentration, Reaktionsgeschwindigkeit, Wahrnehmung oder Wachheit (Vigilanz) am Tage nach der Einnahme eines der untersuchten pflanzlichen Schlafmittels. Auch das subjektive Wachheitsgefühl wurde nach Einnahme der pflanzlichen Schlafhilfen nicht anders empfunden als unter einer Behandlung mit einem Scheinmedikament (Placebo). Im Gegensatz dazu wurde der sedierende Hangover der synthetischen Mittel, die in einigen der Studien zum Vergleich herangezogen wurden, regelmäßig bestätigt.

(Quelle: Komitee Forschung Naturmedizin e.V., www.phytotherapie-komitee.de)

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  • Online-Redaktion, am 14.04.2020
    Lieber Armin,
    einen Artikel von Dr. Scheel zum Kinesiologie-Selbsttest finden Sie unter https://www.naturheilmagazin.de/natuerlich-heilen/naturheilkundliche-methoden/kinesiologie-selbsttest.html
    Herzliche Grüße
    Ihre Onine-Redaktion
  • Dr. med. Wolfgang Scheel, am 12.04.2020
    Lieber Armin,
    Ihr Beitrag ist wie ein Ostergeschenk - herzlichen Dank!
    Viel zu wenige Menschen begreifen, das unsere Natur (die Mutter Erde) alle Möglichkeiten vorrätig hat, uns bei jeglichen Beschwerden hilfreich zur Seite zu stehen.
    Mit "normalen" Analysen würde ich (nach der Erfahrung von 10 Jahren sachulmedizinischer Tätigkeit an Universitätskliniken) zurückhaltend sein!
    Mein Vorschlag: Sie testen ab sofort A L L E S ganz einfach mit (selbst leicht zu realisierender!) Kinesiologie.
    Wichtig ist auch das Wissen, dass nicht alles für alle gleich gut bzw. wirksam ist und die Dosierung auch wieder individuell differnziert sehr speziell beachtet werden soll.
    (Es gibt kein Gift - die Dosis ergibt das Gift!)
    Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen alles erdenklich Gute bei allen Ihren Bemühungen!
    Dr. med. Wolfgang Scheel
  • Armin, am 12.04.2020
    Meine Fragen: Phytopharmaka aus der Hopfenblüte, aus dieser habe ich mit als 97 %igem Alkohol die Inhatsstoffe Extrahiert und den Alkohol verdunstet, Bzw. Zurückgewonnen.Es ergab ein 30 ml Braunes Öl und ein Damengroßes Hartz Gebilde.Welche Inhaltstoffe habe ich daraus gewonnen?Wie kann ich es Analysieren lassen, denn ich gedenke weiter zu machen da die Gesundheitspolitik mir nicht hilft und nur mit Bromazepam und anderen Giftstoffen mein Immunsystem weiter schädigt.Humulen,Caryophüllen, Xantohumol - Flavoniden der Chalkongruppe wären eine bessere Alternative, die man bis heute noch nicht erforschen wollte.Würde mich freuen, Brauchbare ratschläge zu erhalten, denn nur die Natur kann unser Immunsystem stärken, gegen Angriffe wie es sie neuerdings gibt.Dagegen gibt es keine Medizin, weil es ja kein Lebewesen mit eigenem Stoffwechsel ist.

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