Was ist eine Nebennierenschwäche?
Wenn die lebenswichtigen Hormone Cortisol und DHEA nicht mehr in ausreichender Menge produziert werden, spricht man von einer Nebennierenschwäche. Auch die Schilddrüse leidet darunter, sie kann dadurch zu einer Unterfunktion neigen – der Stoffwechsel erlahmt regelrecht. Sind die Nebennieren schwach, ist auch unsere Abwehr geschwächt, was wiederum zu einer erhöhten Anfälligkeit für Allergien führen kann.
Ursachen und Diagnose
An erster Stelle der Ursachen einer Nebennierenschwäche steht chronischer Stress durch eine anhaltende Überforderung – privat oder beruflich. So können beispielsweise die Pflege von Angehörigen, Schichtdienst, existenzielle Sorgen, aber auch Drogen – oder Alkoholprobleme sowie psychische Erkrankungen die Nebennieren überfordern.
Betroffene leiden zum Beispiel unter ständiger Energielosigkeit am Morgen, allgemeiner Schwäche, Lustlosigkeit, geringer Ausdauer, Zittern, kalten Händen und Füßen, Heißhunger auf Salziges und Süßes, Konzentrationsstörungen, geringer Belastbarkeit sowie erhöhter Emotionalität und Sensibilität.
Wie sich die Nebennieren erholen können
Eine mitfühlende und kritische Bestandsaufnahme des eigenen Lebens steht im Vordergrund: Was belastet mich wirklich? Wo haushalte ich schon lange nicht mit meinen Kräften? Welche Sorgen, Nöte oder Ängste belasten mich im Hintergrund?
Wichtig für die Regeneration der Nebennieren ist eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Aminosäuren. Dafür ist es empfehlenswert, verarbeitete Lebensmittel zu vermeiden.
Wichtige Nährstoffe sind:
- Vitamin B5 – zum Beispiel in Vollkornprodukten, Pinienkernen und Hülsenfrüchten.
- Vitamin C – etwa in Zitrusfrüchten, Kohl und Paprika.
- Magnesium – für eine gute Magnesiumversorgung empfehlen sich entsprechende Mineralwässer oder grünes Blattgemüse wie Spinat.
- Vitamin B6 – enthalten in Nüssen, Kartoffeln und Vollkornprodukten.
- Vitamin B12 – u.a. in Eiern und Milch enthalten.
Alpha-Liponsäure – eine Aminosäure, die als Ergänzungsmittel in Kapselform eingenommen werden kann – unterstützt die Regeneration von Antioxidantien, Vitaminen und Coenzymen im Körper. Zudem können Ashwagandha, Ginseng und Süßholz in Kapselform die Stresstoleranz erhöhen und die Nebennieren sanft anregen.
Um die DHEA-Produktion zu fördern, eignen sich bestimmte Nahrungsmittel und Kräuter wie Knoblauch, Lorbeer, Propolis, Gelee Royale, Ananas- und Papaya-Enzym, Roter Sonnenhut (Echinacea), Ingwer und Ginseng.
Zucker ist bei einer Nebennierenschwäche besonders ungünstig, da die Nebennieren an der Regulierung des Blutzuckers beteiligt sind. Durch eine Reduktion des Zuckerkonsums, insbesondere von zuckerhaltigen Lebensmitteln, Limonaden und Sportgetränken, kann die Belastung der Nebennieren verringert werden.
Wichtig ist, die Symptome zu anderen möglichen Erkrankungen abzugrenzen. Eine gründliche Anamnese, ergänzt durch Blutuntersuchungen und Hormonspeicheltests bei einem Arzt oder Heilpraktiker, sind hier anzuraten.
Weitere unterstützende Maßnahmen
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die zur Unterstützung der Nebennieren beitragen und die jeder selbst durchführen kann – auch vorbeugend:
- Darmpflege: Ein gesundes Darmmikrobiom unterstützt die Funktion der Nebennieren durch die sogenannte Darm-Hirn-Achse. Der Konsum von probiotischen Lebensmitteln kann helfen, das Gleichgewicht der Darmflora zu fördern und somit die Stresstoleranz zu erhöhen.
- Fasten: Eine an die individuelle Konstitution angepasste Fastenkur entlastet die Nebennieren und wirkt wie eine Verjüngungskur. Diese sollte unter therapeutischer Aufsicht erfolgen.
- Schlaf: Forschungen haben gezeigt, dass sich die Nebennieren am besten erholen, wenn man zwischen 21 und 22 Uhr zu Bett geht. Eine entspannende Routine vor dem Schlafengehen, etwa 30 Minuten bis eine Stunde vorher, fördert die Schlafqualität.
- Erholung: Körperliche Aktivität und Erholungspausen sollten sich ausgewogen abwechseln – Ruhezeiten sind wichtig. Autogenes Training oder Meditation können die eigene Resilienz und Entspannungsfähigkeit stärken.