Ayurvedabehandlung bei Asthma 

"Auch wenn die Beschwerden plötzlich auftreten, kündigt sich Asthma schon lange vorher an", sagt die angesehene Ayurveda-Ärztin Dr. Karin Pirc. In ihrem Buch "Frei von Asthma dank Ayurveda" zeigt sie die verborgenen Quellen der Erkrankung auf. Und wie man sie – abhängig vom ayurvedischen Konstitutionstyp – ganzheitlich behandelt, statt nur die Symptome zu besänftigen. Mit erstaunlichen Erfolgen.

Dr. phil. Karin Pirc - Maharishi Ayurveda Privatklinik Bad Ems
Dr. phil. Karin Pirc - Maharishi Ayurveda Privatklinik Bad Ems
Dr. phil. Karin Pirc - Leitende Ärztin:
"Zur Linderung und Heilung von Asthma bronchiale nutzt der Ayurveda als eine seit Jahrtausenden bestehende Naturheilmedizin spezielle Heilkräuter und Gewürze."

Von der Antike bis heute

Bereits vor zweieinhalbtausend Jahren verwendete der griechische Arzt Hippokrates den Begriff Asthma (Keuche) für Atemnot und vorübergehende Kurzatmigkeit. Auch im fünftausend Jahre alten Ayurveda – wörtlich übersetzt das Wissen vom Leben – wurde diese Erkrankung mit all ihren verschiedenen Facetten bereits detailliert beschrieben. Die Krankheit ist also schon lange bekannt, gibt aber der modernen Wissenschaft bis heute immer noch viele Rätsel auf.

Asthma auf dem Vormarsch

Worauf sich die rasant wachsende Zahl der weltweit Betroffenen zurückführen lässt, ist eine der dringenden Fragen, an deren Beantwortung Wissenschaftler arbeiten. Schätzungen der WHO zufolge gibt es weltweit ca. 300 Millionen Asthmakranke. Bis zu fünf Prozent der Erwachsenen sind in Deutschland davon betroffen. Bis zu zehn Prozent der Kinder leiden inzwischen an Asthma – mit steigender Tendenz. Wer nicht das Glück hat, dass die Krankheit in der Jugend spontan verschwindet, muss sich trotz ausgefeilter Methoden der westlichen Medizin mit bescheidenen Prognosen begnügen: In nur 20 Prozent der Fälle heilt das Asthma im Erwachsenenalter aus.

Welche Formen von Asthma gibt es?

  • Das Anstrengungsasthma tritt nur bei körperlicher oder seelischer Belastung auf und ist meist relativ leicht und vorübergehend.
  • Bei allergischem Asthma reagiert das Immunsystem auf einen eigentlich harmlosen Stoff wie z.B. Pollen, Hausstaub oder Tierhaare mit einer überschießenden Abwehrreaktion. Allergisches Asthma tritt oft familiär gehäuft auf und beginnt meist schon im Kindes- oder Jugendalter.
  • Das Infektasthma oder intrinsische Asthma stellt sich als Reizzustand nach einer Viruserkrankung der Atemwege oder jahrelang bestehender chronischer Bronchitis ein. Es tritt oft auch erst in höherem Lebensalter auf.

Auch Mischformen dieser verschiedenen Asthmaformen kommen häufig vor.

 

Was genau ist Asthma?

Die Atemwege von Menschen mit Asthma sind chronisch entzündet. Dadurch schwellen die Bronchialschleimhäute an und produzieren zähen Schleim; Zusätzlich verkrampfen sich die kleinen Muskeln der Bronchien. Durch die so verengten Atemwege kann die Atemluft nicht mehr ungehindert hindurchströmen, was insbesondere das Ausatmen erschwert.

Gleichzeitig reagieren die Bronchien gegenüber verschiedenen Reizen überempfindlich. Diese sogenannte bronchiale Hyperreagibilität sowie die permanente Entzündung erzeugen die typischen asthmatischen Symptome:

  • Kurzatmigkeit und Luftnot,
  • ein Enge-Gefühl in der Brust,
  • pfeifende, brummende Atmung oder auch nur
  • Husten.

Charakteristisch für diese Erkrankung ist, dass die Symptome anfallsartig auftreten, bei schweren Verläufen können Sie jedoch auch dauerhaft bestehen. Bekannt ist, dass Rauchen Asthma verschlimmert und die Erkrankung oft familiär gehäuft auftritt. Warum Asthma bestimmte Personen befällt, kann die moderne Medizin dagegen bis heute nicht beantworten.

Entstehung aus ayurvedischer Sicht

Das ganzheitliche Gesundheitssystem aus dem Himalayagebiet betrachtet Ursache und Therapie des Asthma bronchiale höchst individuell.

Dem Ayurveda zufolge steuern drei Lebensenergien die innere Intelligenz von Körper und Geist: die sogenannten Doshas Vata, Pitta und Kapha. Jeder Mensch wird mit einer einzigartigen Konstitution dieser Doshas geboren, gleichzeitig beeinflusst jeder Einfluss unserer Lebensumstände diese drei Grundkräfte in ihrem Zusammenspiel.

  • Dabei steuert das Vata-Dosha schwerpunktmäßig alle Kommunikationswege und Ausscheidungen im Körper, es aktiviert die Nerven und Muskeln. Es vermehrt sich durch Überanstrengung, was eine Erklärung dafür liefert, dass Leistungssportler vermehrt zu Asthma neigen.
  • Pitta aktiviert Verdauung und Stoffwechsel und führt – wenn es überaktiviert ist – zu entzündlichen Reaktionen.
  • Kapha hingegen erschafft Substanz und steuert den Wasserhaushalt. Ist es gestört, erzeugt es übermäßige Wasser- und Schleimansammlungen im Körper.

 

 

Jedes Asthma ist anders

Asthma ist nicht gleich Asthma. Der Ayurveda-Arzt betrachtet jeden Patienten sowie seine Symptome, Auftreten und Verlauf der Erkrankung ebenso wie die Ernährung und die Lebensgewohnheiten jedes Betroffenen ganz genau. Durch die Pulsdiagnose des Maharishi-Ayurveda ermittelt er die verborgenen, höchst individuellen Quellen der Atemwegserkrankung.

Er versteht nicht nur die individuelle Entwicklung der Krankheit, sondern weiß auch, wie er den Körper darin unterstützen kann, diese sonst so hartnäckige Erkrankung erfolgreich zu behandeln. Zunächst stellt er in einer gründlichen Diagnose die genaue Ausprägung der Doshas in der Konstitution des Asthmakranken fest.

Gleichzeitig ordnet er die individuellen Beschwerden dem Ausmaß des gestörten Vata, Pitta oder Kapha zu. Und er kristallisiert gemeinsam mit dem Patienten heraus, welche Fehler in der Ernährung und Lebensweise des Asthmatikers zum individuellen Ungleichgewicht der Doshas geführt haben.

Denn missachten wir im Laufe unseres Lebens über längere Zeiträume immer wieder die gleichen natürlichen Grundlagen unserer Existenz, dann addieren sich viele kleine, ständig wiederholte Fehler allmählich zu massiven Krankheitssymptomen. Verständlicherweise ist dies bei jedem Menschen unterschiedlich. So entstehen auch die vielen verschiedenen Gesichter des Asthmas, die ein Ungleichgewicht anzeigen, das individuell unterschiedlich behandelt werden muss.

Ursachen ausschalten – Asthmatherapie im Ayurveda

Der Ayurveda-Arzt führt jeden Betroffenen individuell zur ganzheitlichen Behandlung der bei ihm vorliegenden Ursachen seiner Krankheit – und nicht nur deren Symptome.

Ist beispielsweise das Verdauungsfeuer durch westliche Ernährungsgewohnheiten geschwächt, lagern sich Stoffwechselrückstände an. Die Stoffwechselrückstände ebenso wie eingelagerte umweltbedingte Toxine nennt der Ayurveda Ama (wörtlich: unverdaut). Dieses Ama versucht der Körper durch den Stoffwechsel aktivierende Entzündungen wieder loszuwerden. Wird dieser Impuls der inneren Intelligenz mit modernen Asthmamedikamenten gehemmt, geraten die Doshas zunehmend aus dem Gleichgewicht. Ayurveda hingegen setzt auf vielen Ebenen an, um die Faktoren, die zur Erkrankung führten, systematisch wieder abzubauen.

Leicht verdauliche Nahrung

Eine auf die individuellen Symptome abgestimmte Ernährung hilft, die gestörten Doshas wieder auszugleichen. Dies ist elementar wichtig, denn 80 % unserer Immunreaktionen spielen sich im Dickdarm ab. Generell lernt der Kranke wieder, Hunger- und Sättigungsgefühle zu beachten und drei Hauptmahlzeiten ohne Zwischenmahlzeiten zu genießen. Wichtig für den Heilungsprozess ist eine frühe, leichte Abendmahlzeit ohne Schwerverdauliches und ohne tierisches Eiweiß. Statt Brot, Fleisch und Käse werden vegetarische, basische Gemüse- und Getreidegerichte empfohlen und diese nicht nach 19:00 Uhr verspeist. 

Heißes Wasser

Um Gewebe und Atemwege zu reinigen, empfiehlt der Ayurveda, tagsüber alle halbe Stunde heißes Wasser zu trinken. Dies wird morgens zehn bis zwanzig Minuten gekocht, in eine Thermoskanne gefüllt und ist tagsüber immer dabei. Auch hierbei ist das individuelle Durstempfinden ein guter Wegweiser, es können auch jeweils nur ein paar Schluck sein. Der Ayurveda-Arzt kann im Einzelfall auch Zusätze aus Gewürzen empfehlen wie z. B. Ingwer, Gelbwurz oder Kreuzkümmel, um die Wirkung zu intensivieren.

Ausreichend Ruhe unterstützt die Regeneration

Im Ayurveda geht es nicht nur darum, den menschlichen Körper zu vervollkommnen, einen Zustand dauerhafter Gesundheit zu erreichen und umfassend Vorsorge zu betreiben. Mit den verschiedenen Methoden will die vedische Wissenschaft einen Zugang zu unserer inneren Quelle freilegen.

Damit wird die Wahrnehmung des Körpers immer subtiler – man lernt, den Zustand der Doshas im eigenen Körper zu erkennen, wird offen für die intuitive innere Stimme. Und beeinflusst die Gesundheit auf mentaler Ebene – eine Herangehensweise, die dringend geboten scheint, seitdem der Einfluss von Emotionen auf den molekularen Haushalt in der Wissenschaft als unstrittig gilt.

Durch ausreichenden Schlaf vor Mitternacht und das Meiden von Tagesschlaf wird das gesamte System besser gereinigt und regeneriert. Die Selbstheilungskräfte aktivieren sich und die anderen ayurvedischen Impulse können auf dieser Grundlage noch besser greifen.

Eine wissenschaftliche Untersuchung über die positiven Auswirkungen der Transzendentalen Meditation (TM) förderte Erstaunliches zutage: 74 % der Asthmatiker, die zweimal täglich für zwanzig Minuten diese bewährte Tiefenentspannung nach Maharishi Mahesh Yogi praktizierten, spürten subjektiv nach nur drei Monaten eine deutliche Verringerung ihrer Symptome – im Gegensatz zur Kontrollgruppe, die die gleiche Zeit mit Lesen verbrachte.

Die behandelnden Ärzte bestätigten das deutliche Abklingen der Atembeschwerden bei ihrer Nachkontrolle. Zwei Drittel der Patienten gaben zusätzlich an, dass sich ihre allgemeine Gesundheit gebessert hatte und fühlten sich emotional besser als ohne TM. Der Atemwegswiderstand als objektives Maß für die Kraft bei der Ausatmung hatte sich gegenüber dem Vorbefund sogar bei 94 % der Asthmatiker verbessert – und das, obwohl die Patienten teilweise ihre cortisonhaltigen Antiasthmatika abgesetzt hatten, da sie sie nicht mehr brauchten.

Panchakarma – der Königsweg

Das Herzstück der hocheffektiven Asthmatherapien ist die klassische ayurvedische Reinigungskur – Panchakarma (wörtl. fünf Handlungen). Sie ist heute aktueller denn je: Denn sie befreit den Organismus nicht nur tiefgreifend von Stoffwechselrückständen, sondern gleichzeitig von belastenden Umweltgiften, die Ayurveda und moderne Medizin als eine der Mitursachen für die weltweite Zunahme von Asthma ansehen zunehmen.  

Die Panchakarma-Behandlungen werden vom Ayurveda-Arzt verordnet und von geschulten Ayurveda-Therapeuten in einer speziellen Therapieeinrichtung durchgeführt.

Dieses seit Jahrtausenden bewährte Therapieverfahren besteht aus einer intelligenten Abfolge von drei aufeinander aufbauenden Schritten:

  1. Verschiedenste Formen von Ganzkörper-Ölmassagen und innerlich eingenommene Heilkräutermischungen helfen dem Organismus, eingelagerte Stoffwechselrückstände und Umwelttoxine zunächst in Lösung zu bringen – sogar solche, die sich im Fettgewebe abgelagert haben und sich normalerweise den körpereigenen Entgiftungsmechanismen weitgehend entziehen.
  2. Wärmeanwendungen wie Dampfbäder und lokale Wärmebehandlungen lösen die mobilisierten Gifte aus ihrer Verankerung in den Zellen, so dass sie zum Darm wandern.
  3. Schonende Darmreinigungen scheiden sie schließlich aus, während der Darm gleichzeitig gestärkt wird.

Eine spezielle Entgiftungsbehandlung für Kopf und Atemwege – Nasya – nutzt ebenfalls diese drei systematischen Schritte. Sie wird für Asthmatiker mit gutem Erfolg zur Abrundung einer Panchakarmakur verordnet und entzieht dem Asthma zusätzlich die Grundlage. Denn sind Körper und Atemwege tiefgreifend gereinigt, arbeiten die Selbstheilungskräfte wesentlich effektiver und der Heilungsprozess aktiviert sich.

Asthma-Heilkräutermischungen

Natürlich kennt und nutzt der Ayurveda als eine seit Jahrtausenden bestehende Naturheilmedizin spezielle Heilkräuter und Gewürze zur Linderung und Heilung von Asthma bronchiale. Auch diese Mischungen wählt der Ayurveda-Arzt nach Konstitution und Dosha-Ungleichgewicht des Patienten aus.

Da der Ayurveda die Ursache des Asthmas in Ablagerungen in den Atemwegen sieht, werden diese Mischungen so gewählt, dass sie auf verschiedenen Ebenen eingreifen. Sie aktivieren die Verdauungskraft, um vorhandenes Ama abzubauen und neues am Entstehen zu hindern. Sie wirken antientzündlich, entspannen die Muskulatur der Bronchien und verbessern allgemein die Abwehrlage und die Selbstregeneration.

Das Besondere dabei: Sie sind so komponiert, dass keine negativen Nebenwirkungen auftreten, sondern der Körper allmählich wieder in den gesunden Zustand zurückgeführt wird. Dabei verschwinden die Symptome nicht plötzlich, sondern nach und nach. In einer niederländischen Studie zeigte sich innerhalb von drei Monaten bei 78 Prozent der so Behandelten eine deutliche Besserung ihres seit vielen Jahren bestehenden Asthmas.
Um Rückfälle zu vermeiden, wird auch nach erreichter Symptomfreiheit noch einige Zeit weiterbehandelt, bis die Zellen von der Tiefe her gesundet sind.

Wichtig ist dabei nicht nur die Zusammenstellung der einzelnen Inhaltsstoffe nach klassischen ayurvedischen Rezepturen, sondern auch die Unbedenklichkeit der Präparate. Ich selbst arbeite in meiner Praxis seit Jahren mit den Maharishi Ayurveda® Kräuterpräparaten. Diese werden bereits seit 1987 nach Europa importiert und jeweils im Herstellungsland Indien sowie noch einmal in Europa durch einen unabhängigen Lebensmittelchemiker auf Schadstofffreiheit geprüft. Eine höchst wichtige Maßnahme, wie die Intoxikationen bei Patienten mit ungeprüften Ayurveda-Präparaten aus jüngster Zeit gezeigt haben.

Gleichgewicht zu Hause stärken

Nach Einweisung durch den Ayurveda-Arzt kann der Patient zu Hause seine Gesundung mit Hilfe einer ganzen Reihe weiterer Maßnahmen aus dem Ayurveda unterstützen. Je nach Patient kann der Ayurveda-Arzt dafür z.B. eine tägliche Selbstmassage mit ausgewählten Heilkräuterölen, einen wöchentlichen Flüssigkeitsfastentag mit frisch gepressten Säften, Gemüse- oder Getreidesuppen oder auch eine Halbfastenkur mit basischen Nahrungsmitteln empfehlen. Ergänzt werden kann dies durch Yoga, ayurvedische Aroma- und Ghandarva-Veda-Musiktherapie und eine Reihe anderer, leicht selbst durchzuführender Maßnahmen.

 

Fazit

Die balancierenden Methoden des Ayurveda sind so vielfältig wie das Leben selbst und beziehen die verschiedensten Heilimpulse in ein Therapiekonzept mit ein. So wird nachvollziehbar, dass im Einzelfall selbst auf den ersten Blick unheilbare Erkrankungen wie Asthma bronchiale einer Heilung zugänglich sind. Es ist wichtig, die innere Balance von Körper, Geist und Seele wiederherzustellen, um die natürlichen und ganzheitlichen Grundlagen unserer Existenz wiederzufinden – frei von Asthma.

Frei von Asthma dank Ayurveda von Dr. Karin Pirc

Broschiert: 144 Seiten
Verlag: Kamphausen, J; Auflage: 1 (1. März 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3899012992

Autor/en dieses Beitrages:
, aus Bad Ems


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