Im Gleichgewicht sein. Das ist das Kernziel des Ayuveda. Finden Sie mit einem einfachen Test heraus, welcher Ayurveda-Typ Sie sind und lassen Sie sich von Ayurveda-Experte Prof. Mittwede zeigen, wie Sie sich durch Bewegung, Ernährung und eine ausgewogene Lebensführung wieder ins Gleichgewicht bringen können.
Über den Autor
Prof. Dr. Martin Mittwede studierte Indologie und Religionswissenschaften. Nach einem knapp einjährigen Forschungsaufenthalt in Indien beschäftigte er sich im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojektes der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) mit der Ayurveda-Medizin und ihren philosophischen Grundlagen. Auf Basis dieser Ergebnisse habilitierte er schließlich an der Goethe Universität Frankfurt/Main.
Prof. Mittwede verfügt über langjährige Erfahrungen in der ärztlichen Fortbildung, entwickelte ein ernährungsmedizinisches Curriculum und ist Autor für Gesundheitstipps, die sich an Sportler richten. Aktuell ist er als Studienleiter des Master-Studiengangs Ayurveda-Medizin an der Europäischen Akademie für Ayurveda tätig. Als Coach berät er Menschen in Gesundheits- und Lebensfragen.
Ayurveda für ein Leben im Gleichgewicht
Unsere Gesellschaft ist trotz mehrerer Fitness-Wellen und vieler neuer Modesportarten weiterhin auf dem Weg in die Passivität, ins Übergewicht und in den Verlust vieler körperlicher Potentiale und Fähigkeiten. Mit der verlängerten Lebenserwartung hat sich gleichzeitig auch die Zeit verlängert, in der die Menschen chronisch krank sind.
An diesen und vielen anderen Entwicklungen lässt sich erkennen, dass in der Art und Weise, wie wir unser Leben gestalten, vieles grundlegend falsch läuft, und dass auch die Wege, die wir suchen, um Probleme zu bewältigen, oft nicht die gewünschten Ergebnisse hervorbringen.
Der Ayurveda gehört zu den traditionellen Medizinsystemen und ist von diesen eines der ältesten. Ursprünglich in Indien entstanden breitet er sich inzwischen in vielen Ländern aus – offensichtlich weil er Hilfestellung und Antworten geben kann, die ansonsten nur schwer oder gar nicht gefunden werden.
Fitness – was ist das?
Heutzutage wird unter Fitness meist nur die körperliche Fitness verstanden und diese wird meistens nur im Kontext des Sports betrachtet. Aus ayurvedischer Sicht ist Fitness aber wesentlich mehr; denn der Ayurveda betrachtet immer den ganzen Menschen und alle seine Lebensumstände.
Fitness beinhaltet grundsätzlich eine gewisse Leistungsbereitschaft und -fähigkeit, diese besitzt körperliche und geistige Aspekte. Gleichzeitig geht es aber auch um unsere Abwehrkräfte und die Stabilität der Gesundheit. Ein fitter Mensch fühlt sich nicht nur wohl in seiner Haut, sondern er ist auch widerstandsfähig gegenüber Stressoren und anderen widrigen Umständen.
Ein Leben in der Balance
Die Grundidee des Ayurveda ist das Gleichgewicht, die Balance der verschiedenen Einflüsse von außen, des Aufnehmens und des Abgebens, des Aktivseins und des Ruhens, des Mitanderenseins und des Beisichseins. Das Auf und Ab des Lebens sorgt immer wieder zu Störungen unserer Homöostase, aber durch entsprechend angepasste Maßnahmen können wir das Gleichgewicht wieder zurückgewinnen. Dafür müssen wir aber ein Bewusstsein dafür haben, was uns wirklich gut tut und was nicht.
Es geht nicht darum, sich ständig zu beobachten und zu gucken, hier zwickt etwas, da zwickt etwas - sondern es geht einfach darum, ganz natürlich nachzufühlen: „Wie geht es mir jetzt, wenn ich das tue? Wie wirkt das auf mich, wenn ich etwas anderes tue? Welche Wirkung hat das auf mich?“
Und dann ist es entscheidend, auch wirklich das zu tun, was man als richtig erkannt hat, und zwar nicht aus einem Pflichtgefühl heraus („Ich muss etwas für meine Gesundheit tun!“), sondern aus dem Empfinden heraus: „Wenn ich das tue, was mich zum Gleichgewicht führt, dann fühle ich mich auch besser!“
Jede ayurvedische Empfehlung, jede Lebensregel, die die alten Ärzte gegeben haben, ist etwas, was nachvollziehbar, was erfahrbar ist, was wir konkret in unserem Befinden fühlen können. Es geht also nicht darum, einen Lebensstil anzunehmen, der uns nicht entspricht und der spezifisch indisch ist. Der Ayurveda hat zum Ziel, dass wir wahrnehmen lernen, was uns wirklich gut tut.
Beispiel Anspannung und Entspannung
Oftmals erlauben wir uns die helfende Entspannung nicht, weil wir Angst haben, uns dabei noch erschöpfter zu fühlen. Wir verdrängen lieber den gegenwärtigen Zustand, schieben ihn weg, wollen ihn nicht wahrhaben und flüchten in die Überaktivität. Je mehr wir aber verdrängen, desto mehr staut sich im Innern auf, desto mehr kann das Ungleichgewicht Wurzeln fassen. Es zeigt sich dann irgendwann in Symptomen, wo wir sagen: „Ich kann mir gar nicht vorstellen, woher das kommt.“
- „Wie gehe ich mit mir selbst um?“
- „Wie viel Kraft habe ich noch?“
- „Mag ich mich selbst genug?“
Diese und andere Fragen helfen uns, den Weg zum Gleichgewicht zu beginnen. Es ist klar, dass wir uns nicht immer nach unseren eigenen Bedürfnissen richten können; denn äußere Anforderungen müssen im Alltag erfüllt werden. Aber ist es denn notwendig, nach einem anstrengenden Tag noch abends etwas zu unternehmen? Viele Menschen haben heutzutage Angst etwas zu verpassen. Ihr Erlebnishunger lässt die Freizeit selbst zum Stress werden.
Wenn Sie wählen könnten: 19 Stunden wach und sich schlecht fühlen oder 17 Stunden wach und sich gut fühlen. Was ist besser? Wie würden Sie entscheiden?
Andererseits gibt es manchmal Situationen, da ist es richtig und wichtig, eine Grenze zu überschreiten. Wir haben einen alten Freund nach Jahren wieder getroffen. Erinnerungen und Gefühle werden wachgerufen. Das Gespräch dauert bis in die tiefe Nacht. Am nächsten Morgen sind wir zwar müde, aber bereichert durch die Begegnung.
Wenn eine ausgewogene Basis in der Lebensführung da ist, können wir auch einmal eine Überlastung aushalten. Fehlt die Basis, kann ein Windstoß das Gleichgewicht kippen.
Die Frage ist nun, wie diese Signale interpretiert werden sollen und woran man erkennen kann, dass eine bestimmte Aktivität zum Gleichgewicht führt oder nicht. Die Antwort ist letztlich ganz einfach: „Wir fühlen uns dann wirklich besser.“
Ayurvedische Lebensführung ist insofern etwas Natürliches, etwas, wodurch wir in Einklang mit uns selbst kommen und uns dadurch besser kennenlernen.
Bewegung aus Sicht des Ayurveda
Der Ayurveda hat eine ganz spezielle Sicht auf das Thema, die der Gesundheitsperspektive entspricht. Demnach werden starke Belastungen kritisch gesehen. Regelmäßige Bewegung soll folgende Effekte haben: „Leichtigkeit, die Fähigkeit, seine Pflichten zu erfüllen, Beharrlichkeit, die Fähigkeit, angemessen auf schwierige Situationen zu reagieren, Verminderung von Ungleichgewichtszuständen der Lebenskräfte und eine Förderung des Verdauungsfeuers.“ (Caraka Samhita 1.7.32)
Die klassischen Texte warnen intensiv vor einer Überanstrengung; denn diese führt zu unangenehmen Symptomen wie Erschöpfung, Müdigkeit, Kreislaufproblemen und Fieber, was für viele Menschen kontraproduktiv wäre. Tatsächlich ist eine starke Beanspruchung bis hin zum Erschöpftsein eine Stressbelastung für den Körper, die danach einer Regeneration mit Mikroreparaturen des Gewebes bedarf.
Dies ist interessanterweise im Einklang mit modernen Erkenntnissen der Trainingslehre, was das Thema Ausdauer angeht oder auch im Hinblick auf eine optimale Fettverbrennung. Diese benötigt eine relativ geringe Belastungsintensität (ca. 30%).
Wer also etwas für seine Gesundheit tun will, braucht aus Sicht des Ayurveda nur sanfte Bewegungsformen, die regelmäßig ausgeführt werden. Doch halt, das allein reicht nicht für den Erfolg. Wichtig ist, dass die Form der Bewegung zu Ihrem Typ passt und dementsprechend auch Freude bereitet. Eine Bewegungsart, die nur aus der Pflicht heraus vollzogen wird, wird nicht den gesundheitlichen Nutzen bringen, den man sich davon erhofft.
Veränderung
Zu jeder Veränderung gehört ein wenig Mut und Durchhaltevermögen. Aber nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor. Der Ayurveda empfiehlt immer eine Veränderung in kleinen Schritten; denn der plötzliche Wechsel kann auch Ungleichgewicht und damit das Gegenteil des erwünschten Ziels bewirken. Ändern Sie erst einmal nur eine kleine Gewohnheit. Sammeln Sie damit Erfahrungen. Fühlen Sie, dass es Ihnen gut tut. Diese neue Erfahrung hilft Ihnen dabei, den nächsten Schritt zu gehen.
Das zweite ist die Schulung der Aufmerksamkeit. Nur wenn wir lernen, bewusst auf das zu horchen, was im Körper und in unseren Gefühlen abläuft, werden wir in der Lage sein, das erreichte Gleichgewicht auch zu stabilisieren. Meditation und Yoga helfen dabei.
Zwei Hindernisse gibt es auf dem Weg zum dauerhaften Gleichgewicht:
- Wenn falsche Gewohnheiten bereits über einen längeren Zeitraum praktiziert worden sind, erscheinen uns diese als ganz natürlich. Das richtige Verhalten hingegen ist ungewohnt, wirkt auf den ersten Blick nicht so anziehend oder erscheint uns sogar als unnatürlich.
- Wenn wir im Gleichgewicht sind und uns sehr gut fühlen, besteht die Gefahr, dass wir etwas übermütig werden. Wir meinen, nichts könnte uns etwas anhaben, und bemerken dabei nicht die kleinen Zeichen, die Ausdruck des beginnenden Ungleichgewichts sind. Der Körper des Menschen verfügt über eine enorme Kraft, was die Selbstheilung betrifft. Ein Mensch, der 20 oder 30 Jahre lang geraucht hat, kann - wenn er sich im Alter von 60 Jahren entschließt, mit dem Rauchen aufzuhören - nach fünf bis zehn Jahren wieder in einer Situation sein, in der man sagen kann, dass kaum noch ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko besteht. Daran wird deutlich, welche Kraft im Körper vorhanden ist. Diese Kraft gilt es zu nutzen, damit es zum wirklichen Erfolg einer Behandlung kommt.
Ziel des Ayurveda ist es, dass wir unsere eigene Konstitution kennenlernen und unsere Stärken und Schwächen verstehen. Außerdem gilt es, eine an unsere Konstitution angepasste Lebensform zu entwickeln. Diese Lebensweise wird uns im Gleichgewicht sein lassen. Wenn wir im Gleichgewicht sind, ist die Neigung zur Krankheit wesentlich geringer, als wenn wir im Ungleichgewicht sind.
Jeder von uns kennt diese Situation, alle Kollegen und Kolleginnen haben eine Grippe, und wir sind nicht betroffen. Oder ein anderer ist nicht betroffen, und wir selbst haben auch die Grippe bekommen. Woran liegt das? Welche Gesetzmäßigkeiten liegen dieser Situation zugrunde? Handelt es sich nur um Zufall? Sicher nicht.
Entscheidend ist, wie stark die Selbstheilungskräfte aktiv sind, wie stark das Immunsystem ist und sich gegen äußere Einflüsse zur Wehr setzen kann. Wie stark aber diese Kräfte im Körper lebendig sind, hängt nicht nur von der Genetik und der Vererbung ab, sondern auch ganz entscheidend von der inneren Einstellung eines Menschen.
Aufbauend auf dieser Erkenntnis können alle Maßnahmen ergriffen werden, um das harmonische Funktionieren des Körpers wieder zu ermöglichen. Insofern ist die ayurvedische Therapie immer umfassend. Es geht um das Seelische, um das Körperliche und die Wechselbeziehungen zwischen beiden.
Die Krankheit ist eigentlich ein Symptom, das uns etwas sagen will. Wenn wir die Sprache dieses Symptoms verstehen, haben wir eine gute Chance, das Gleichgewicht wieder zu erreichen.
Was für ein Ayurveda-Typ bin ich?
Die Lebensfunktionen des menschlichen Körpers werden qualitativ beschrieben. Alle Lebensvorgänge basieren im Ayurveda auf drei grundlegenden Kräften, die sowohl körperliche als auch psychische Komponenten beinhalten. Im Sinne von Lebensenergien stehen diese sogenannten Doshas an der Schwelle zwischen Materiellem und Geistigen und beschreiben die Art und Weise, wie wir funktionieren, in welchem inneren Milieu wir uns bewegen. Kurz gesagt handelt es sich dabei um:
- Vata – das Prinzip der Bewegung
- Pitta – das Prinzip der Transformation und des Stoffwechsels
- Kapha – das Prinzip der Stabilität und Substanz
Jeder Mensch weist gemäß Ayurveda eine individuelle Mischung dieser drei Doshas auf, die seine ihm angeborene Konstitution ausmacht. Überwiegt in einer Konstitution beispielsweise Vata, ist dieser Mensch leichter anfällig für Erkrankungen, die ein zu starkes Vata beinhalten, z.B. Probleme des Nervensystems oder Schmerzsyndrome. Pitta-Konstitutionen neigen zu entzündlichen Erkrankungen. Kapha zu schleimbildenden Atemwegserkrankungen und Übergewicht.
Vata-Konstitution
Vata Dosha. Raum und Luft sind Ihre Elemente. Ihre Qualität ist die des "Sich-Bewegens" und des "Begeisterns". Überwiegt Vata, sind Sie kreativ und aktiv. Immer in Bewegung. Mit Ihrem ruhelosen Geist sind Sie leicht anregbar und können auch mal etwas überreizt reagieren. Sie legen weniger Wert auf ein genaues Gedächtnis, dafür liegen Ihnen Sport und Kunst. Manchmal müssen Sie auf sich acht geben, um nicht maßlos zu werden. Ein klarer Tagesablauf ist günstig für Sie. So haben Sie auch Zeit für die nötige Entspannung zwischendurch. Mit einem gut ausbalancierten Vata sind Sie spontan, wach und flexibel. Leichter, schmaler Körperbau, Typ: Bohnenstange.
Pitta-Konstitution
Pitta Dosha Ihr Element ist das Feuer. Ihre Qualität ist die des "Erhitzens" oder "Brennens". Sie handeln intelligent und exakt. Aber gelegentlich reagieren Sie etwas gereizt auf Ihre Mitmenschen. Sie sind schnell in Schweiß gebadet und vermeiden hohe Temperaturen und Sonne. Eine feste, liebevolle und sichere Beziehung ist Ihnen wichtig. Wenn Ihr Pitta gut ausbalanciert ist, drücken Sie innere Ruhe und Zufriedenheit aus. Ihr Energieniveau ist hoch. Mittlerer Körperbau, Typ: athletisch.
Kapha-Konstitution
Kapha Dosha. Wasser und Erde sind Ihre Elemente. "Ruhe" und "Zusammenhalten" sind Ihre Qualitäten. Als eine stabile Persönlichkeit drücken Sie Stärke, Zufriedenheit und Weichheit aus und sind sehr geduldig. Einmal in Wut geraten sind Sie jedoch kaum mehr zu halten. Sie brauchen andere Menschen, die sie motivieren, sonst kann aus ihrem fehlenden Tempo leicht Faulheit werden. Wenn das Kapha-Dosha in Balance ist, drückt sich das in körperlicher Stärke aus. Mitgefühl, Nachsicht, Mut. Kräftiger Körperbau, Typ: gedrungen.
Bestimmung der Konstitution
Am einfachsten ermittelt man seine ayurvedische Konstitution über einen Fragebogen, der eine gute Basisorientierung ermöglicht.
Die Grundkonstitution eines Menschen beinhaltet immer eine gesunde Balance und bleibt durch das ganze Leben hindurch erhalten. Über eine ungesunde Lebensführung oder Krankheiten kann die ursprüngliche Konstitution durch den Störungszustand überdeckt und damit schwerer erfassbar werden.
Machen Sie gleich den Test und finden Sie heraus, welcher Doshy-Typ Sie sind.
Zum ayurvedischen Konstitutionstest.
Der richtige Sport für jeden Typ
Als ein erster Überblick dient die folgende Aufstellung über Sportarten und deren tendenzielle Eignung für bestimmte Typen im Sinne des Ayurveda
Sportart | Vata | Pitta | Kapha |
---|---|---|---|
Eigenschaften | leicht, beweglich, schnell | Kraft, Ausdauer, Ehrgeiz | Stabilität, Kraft, Ausdauer |
Wandern | langsam | mittelschnell | zügig |
Ballett, Tanzen | x | ||
Ballsportarten | x | x | |
Ausdauertraining | sanfte Belastung, nicht zu lange | immer nur mit max. 80 % Leistung | intensiv und schrittweise steigernd |
Radfahren | kontinuierlich | zügig | schnell |
Schwimmen | warmes Wasser | kühles Wasser | sehr gut in allen Temperaturen |
Kampfsport | sanfte Varianten | gut geeignet | sehr empfehlenswert |
Krafttraining | langsam, wenig Gewicht | wenig Gewicht, aber häufig | wenig Gewicht, schnell und viel wiederholen |
Für einen gesunden Menschen sind natürlich prinzipiell alle Sportarten geeignet, aber die Art und Weise der Durchführung entscheidet über den gesundheitlichen Nutzen. Pitta-Menschen neigen dazu, sich zu überlasten und zu ehrgeizig zu sein. Vata-Menschen besitzen nicht so viel Kraft, daher ist auch bei ihnen die sanfte Belastung wichtig. Ausdauer muss erst schrittweise aufgebaut werden. Kapha-Menschen neigen zu Langsamkeit und Vermeidung von Bewegung. Hier gilt es, aktivierende Reize zu setzen.
Passende Ernährung für jeden Typ
Zur Prävention gehört auch die Ernährung, die ebenfalls auf den Typ abgestimmt werden sollte. Wichtige Grundregeln sind dabei die folgenden:
Typ | Vata | Pitta | Kapha |
---|---|---|---|
förderlich | nährend, warm, gekocht, regelmäßig Kohlenhydrate | Wurzel- und grünes Gemüse, regelmäßig Getreide, alles mild gewürzt | scharf, leicht, fettarm und gekocht |
störend | zu viel Rohkost, bittere und trockene Speisen | scharf, sauer, Fleisch und Alkohol | fett, frittiert, süß und salzig |
Falls Sie Anregungen für passende Rezepte suchen: Auf der Seite http://www.rosenberg-ayurveda.de/presse-publikationen/koch-rezepte/ sind einige leckere Ayurveda-Rezepte aufgeführt.
Einbettung in den Lebensstil
Aus Sicht des Ayurveda ist für wirkliche Fitness eine umfassende Betrachtung der Lebensweise notwendig: Ernährung, Tagesablauf und Psychohygiene (Stressabbau und Selbstreflektion) spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Es gilt auch, die Form der Bewegung an die individuelle Situation anzupassen und immer den Aspekt der Freude zu berücksichtigen. Wenn die Bewegung wiederum zum Stress wird, nützt diese wenig oder schadet sogar.
Wir trennen häufig zwischen Bewegung und Sport. Für den Ayurveda ist dies ein Kontinuum, wobei er eben nur bis zum sanften Freizeitsport geht, wenn die Gesundheit im Vordergrund stehen soll.
Wer gesund genug ist, kann natürlich auch intensiver Sport betreiben, was ja viele positive Effekte hat. Aus ayurvedischer Sicht ist aber Augenmerk auf Ausruhen und Regeneration zu legen, um die Balance zu schaffen.
Fazit
Der Ayurveda bietet einen umfassenden Ansatz für Wellness und Fitness. Da es sich um ein relativ komplexes System handelt, empfiehlt es sich, über einen Einsteigerkurs oder eine kleine Wochenendkur Zugang zum Ayurveda zu gewinnen. Für Fachleute aus den Gesundheitsberufen ist sogar ein Studium möglich, das die Basis für vielseitige Tätigkeiten im Gesundheitswesen bietet (s. Adressen).
Literatur- und Linktipps
- Douillard, John: Fit mit Ayurveda. Falken Verlag
- Wengler, Gabriele; Mittwede, Martin: Heilkunst Ayurveda
- Mittwede, Martin: Der Ayurveda. Haug Verlag
- Rosenberg, Kerstin: Die Ayurveda-Ernährung
- www.rosenberg-ayurveda.de
- www.ayurveda-portal.de
- www.ayurveda-verband.eu
- Kochrezepte
Adresstipp
- Ayurveda-Seminare und Ayurveda-Studium (für Angehörige von Gesundheitsberufen): Europäische Akademie für Ayurveda, www.ayurveda-akademie.org, Telefon +49 (0) 6054-9131-0.
- Tanja, am 04.01.2017Hier steht, dass Fleisch störend auf das Pitta Dosha wirkt. Das ist nicht richtig. Im Ayurveda gibt es kein Fleischverbot und auch kein Dosha, das ausgesprochen negativ auf Fleisch reagiert. Ayurveda ist nicht dogmatisch. Die Eigenschaften von Fleisch werden im Ayurveda bewusst und der Störung angepasst eingesetzt. Jedes Dosha hat seine gut und weniger gut verträglichen Fleischsorten. Ich hoffe, dieser Hinweis ist den Lesern hilfreich. Viele Grüße