Im Gespräch mit Lothar Pirc Inhaber und Leiter der Maharishi Ayurveda Privatklinik in Bad Ems

Lothar Pirc ist ein Visionär, der neue Wege erkundet, um Gesundheit zu verbessern. Für ihn bietet der jahrtausendealte Wissensschatz des Ayurveda den Schlüssel zu einem gesunden, lebensfrohen Dasein für alle Menschen. Seine Mission ist die Verbreitung des authentischen Ayurveda. Im Gespräch erzählt er uns wie er diese große Aufgabe tagtäglich verwirklicht, erklärt 4 grundlegende Bausteine für Gesundheit und wie regelmäßiges Meditieren sein Leben verändert hat.

Über Lothar Pirc

1992 gründete Lothar Pirc gemeinsam mit Dr. Karin Pirc die Maharishi Ayurveda Privatklinik in Bad Ems, die sich heute zu einer der erfolgreichsten westlichen Kliniken für Ayurveda entwickelt hat. Er ist Gründungsmitglied und Direktor der International Maharishi Ayurveda Foundation, einer Stiftung, deren Ziel die weltweite Verbreitung des Ayurveda ist.

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Lieber Herr Pirc, Sie haben gerade einen internationalen Ayurvedakongress mit über 200 Teilnehmern an der Universität von Leiden moderiert, wie geht es Ihnen?

„Sehr gut. Der Kongress verlief durchweg positiv und ergebnisreich. Professoren und Ayurveda-Experten aus über 50 Ländern waren anwesend. Auch der indische Minister für Ayurveda, der holländische Gesundheitsminister, der frühere Premierminister von Slowenien sowie hochrangige Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO waren dort. Organisiert und ausgerichtet wurde der Kongress unter anderem von der internationalen Maharishi-Ayurveda-Stiftung, bei der ich mit im Vorstand bin.“

Was gibt es für neue Entwicklungen rund um Ayurveda zu berichten? Was wurde auf dem Kongress besprochen und beschlossen?

„Es wurden bahnbrechende Forschungsergebnisse über die Heilerfolge bei verschiedenen Krankheitsbildern vorgestellt. Und ganz konkret ist herausgekommen, dass unsere Klinik in Bad Ems ein Forschungszentrum wird. Wir haben ja über 25.000 Patienten in 26 Jahren behandelt und, das ist ein sehr wertvolles Potential, um Heilerfolge zu dokumentieren. Wir beginnen gerade eine Studie in Kooperation mit der Medizinischen Universität in Graz und werden in den kommenden Wochen das Forschungsequipment dafür erhalten, wie zum Beispiel Geräte, die die Herzratenvariabilität messen. Im Bereich der Epigenetik sollen Analysen vom Speichel und den Haaren gemacht werden, in denen man sehen kann, ob sich durch die ayurvedischen Behandlungen, die ayurvedische Ernährung und den besonderen Lebensstil Veränderungen im Körper unserer Patienten zeigen lassen. Es sollen die Arterien um den Augapfel mittels Wärmebildkameras untersucht werden, um Rückschlüsse auf den Zustand bestimmter Organe ziehen zu können.“

„In der Natur gibt es ein wichtiges Prinzip: Das Richtige setzt sich immer durch.
Daran glaube ich fest, nur manchmal braucht man Geduld.“

Lothar Pirc

Mit welchen Wünschen und gesundheitlichen Beschwerden kommen die Gäste in Ihr Haus?

„Die Beschwerden und Anliegen sind sehr unterschiedlich. Die meisten kommen aufgrund von Empfehlungen aus Deutschland, aber auch aus dem Ausland zu uns. Viele kommen, weil sie ausgepowert sind. Manager kurz vor einem Burnout. Einige haben chronische Gesundheitsstörungen und gelten als austherapiert. Für sie ist der Ayurveda die letzte Hoffnung. Viele haben einen stressreichen Beruf und sind sich bewusst, dass sie sich falsch ernähren oder zu wenig Sport treiben. Für sie ist unsere Klinik eine optimale Einrichtung, in der sie innerhalb von 10 bis 14 Tagen entschlacken können und Energie für die nächsten Monate gewinnen können."

Was waren für Sie besonders bewegende Momente in der Klinik?

„Besonders bewegend ist für mich, wenn ich sehe, wie die Gäste kommen und wie sie nach ein oder zwei Wochen strahlen – dieses innere Strahlen – das ist für mich das Schönste. Wir haben große Momente in der Klinik, prominente Gäste, viele Auszeichnungen; doch die Transformation der Gäste ist wirklich das Besondere."

Auch Ihre eigene Lebensgeschichte gleicht einer außergewöhnlichen Transformation und Entwicklungsreise. Wie sind Sie zum Ayurveda gekommen?

Ich habe mit 19 die Transzendentale Meditation entdeckt und begonnen zu praktizieren. Das hat mein Leben in allen Bereichen so positiv verändert, dass ich diese Erfahrung mit anderen teilen wollte. Ich wurde dadurch sehr glücklich und habe immer mehr Freude am Leben bekommen. So entschloss ich mich, Lehrer für Transzendentale Meditation zu werden und in der internationalen Gruppe um Maharishi Mahesh Yogi mitzuarbeiten. Ich wurde in verschiedenen Projekten in Deutschland aber auch im Ausland als Manager eingesetzt. 1982 habe ich mich entschlossen, für 2 Jahre ins Kloster zu gehen, um die Veden eingehend zu studieren. Letztendlich bin ich 7 Jahre geblieben. Genau zu dieser Zeit begann Maharishi Mahesh Yogi den Ayurveda wiederzubeleben und so war ich bei den Anfängen dabei und an der Verbreitung des Ayurveda involviert. Dabei hatte ich immer wieder bewegende und beeindruckende Kontakte mit Maharishi haben dürfen und auch die besondere Gelegenheit, mit den größten Ayurveda-Ärzten Indiens zu reisen und an den Jahreshauptversammlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO teilzunehmen. Ich lernte die Gesundheitsminister verschiedener Länder kennen und als das Interesse für Ayurveda immer weiter wuchs, begann die Maharishi Universität weltweit Ärzte auszubilden. Mir wurde unter anderem die Aufgabe übertragen, in Europa den Aufbau und die Koordination der Schulungszentren zu betreuen.

Dadurch lernte ich meine Frau kennen, die damals die erste Ayurvedaklinik in Deutschland aufgebaut hatte. Und dann wurde uns beiden von der Landeregierung Rheinland-Pfalz der Standort Bad Ems angeboten – meine Heimat! Das hat alles sehr gut gepasst."

Gibt es einen klassischen Klinikalltag oder ist jeder Tag neu?

Jeder Tag ist neu. Ich bin häufig auf Kongressen unterwegs. Zum Beispiel war ich dieses Jahr in die Harvard Medical School in Boston geladen, einen Vortrag über die Erfolge unserer Klinik zu halten. Davor referierte ich in Brasilien beim International Ayurveda Congress vor 4000 Ärzten, die alle naturheilkunde-affin waren. Die brasilianische Regierung hat beschlossen, dass sie die seriösen Naturheilverfahren in das öffentliche Gesundheitswesen integriert und auch die Kosten der Behandlung übernehmen will. Im Oktober werde ich dann bei meiner Stiftung in Nepal sein. Danach sind bereits Vorträge in verschiedenen Universitäten Indiens vorbereitet. Und im Dezember ist dann der Weltkongress für Ayurveda in Indien.

Ich verbringe die Hälfte meiner Zeit mit internationalen Projekten, die andere Zeit leite ich mit großer Freude immer noch nach 26 Jahren die Klinik in Bad Ems.

Ich arbeite viel von unterwegs, aber manchmal auch vom Homeoffice. Wenn ich in Bad Ems bin, treffe ich mich jeden Tag mit Mitarbeitern, oft auch mit  Gästen und halte auch regelmäßig Vorträge für sie. Leider habe ich für Seminare zum Erlernen der Transzendentalen Meditation nicht mehr so viel Zeit, obwohl das etwas ist, was mir besonders viel Spaß macht. Doch das machen jetzt die Kollegen ganz wunderbar in der Klinik. Ich habe sehr gute Mitarbeiter. Wenn ich unterwegs bin, bin ich täglich per E-Mail und alle zwei Tage per Telefon mit der Klinik verbunden."

Mit der weltweiten Verbreitung des Ayurveda üben Sie einen verantwortungsvollen und zugleich sehr ungewöhnlichen Beruf aus. Hatten Sie eigentlich einen ursprünglichen Berufswunsch als Kind?

Ich hatte wenig Interesse am Lernen in der Schule und mein Vater sagte oft zu mir: „Du wirst mal mit Schipp und Hack auf dem Bau landen“. Trotz dieser Worte hatte ich als Junge die innere Gewissheit, dass ich einen besonderen, unbekannten Beruf haben werde und Wissen lehren werde, das bisher keiner kennt. Nur wusste ich nicht, was genau das sein sollte. Meine Ausbildung habe ich dann als Textilkaufmann gemacht und war darin völlig unglücklich. Als ich dann mit der Meditation anfing, begann sich plötzlich alles zu ändern und sich eine innere Freude zu formieren. Ich begann die Ausbildung als Lehrer für Transzendentale Meditation und wusste, das ist mein Weg!"

Wenn Sie heute in Bad Ems sind, mit welchem Gefühl betreten Sie die Klinik?

Dankbarkeit. Wenn ich morgens in die Klinik fahre, freue ich mich an dem Gebäude vorbeizufahren und ich freue mich über die vielen guten Mitarbeiter, die wir haben. Viele sind Freunde von mir geworden. Wir sind wie eine große Familie und ich freue mich, dass ich so etwas Schönes als Beruf ausüben darf."

Was bedeutet Gesundheit für Sie?

Das Wort „Gesundheit“ in Sanskrit heißt „Swastha“ und bedeutet „im Selbst begründet zu sein“. Die ayurvedische Definition von Gesundheit bedeutet: Bleiben Sie bei sich! Leben Sie gesund, nehmen Sie sich auch Zeit für Yoga und Meditation. Hören Sie auf Ihre innere Stimme, es ist die Sprache des Herzens, der feine Impuls der stillen Intelligenz der Natur, der allumfassenden Weisheit des Lebens."

Warum gibt es Ihrer Meinung nach Krankheiten?

Krankheiten gibt es, um daraus zu lernen. Man wird krank, weil man Naturgesetze verletzt hat und durch das Leiden der Krankheit wird man gezwungen zu reflektieren und das Leben so anzupassen, dass man in Harmonie lebt mit seiner Bestimmung und der Gesamtheit der Natur. Eine Hauptursache für die Entstehung von Krankheiten wird mit dem Sanskritwort „Pragya Parad“ zusammengefasst, was übersetzt soviel heißt wie: „der fehlgeleitete Intellekt“. Der Intellekt macht Fehler, wenn wir uns nur mit der äußeren, vergänglichen Welt identifizieren. Und die Erfahrung dessen, was wir im Innersten sind, überlagert wird. Die Veden enthalten für mich das vollständige Wissen, um das verständlich zu machen. Das ist das Wissen, was in unserer Erziehung in unserer Gesellschaft fehlt. Es gab und gibt immer weise Menschen in allen Kulturen und Religionen, die das Wissen hatten und haben. In unserer Zeit war Maharishi Mahesh Yogi einer der größten Weisen, der das älteste Wissen der Menschheit mit der modernen Forschung und Wissenschaft verknüpfen konnte und in einfachen Worten und einer zeitgemäßen Sprache ausgedrückt hat."

Was genau ist die Transzendentale Meditation?

„Maharishi Mahesh Yogi hat nicht nur das Wissen des Ayurveda zurückgebracht, sondern auch eine Technik wiederbelebt, die vergessen war. Das ist die Transzendentale Meditation (TM), die jedem Menschen erlaubt, seinen Stress und Verspannungen abzubauen und regelmäßig die Erfahrung des reinen Bewusstseins zu machen. Das ist Yoga – die Vereinigung in Allem, der normalen Aktivität zusammen mit der unendlichen friedvollen Stille, die in jedem Menschen tief im Inneren schlummert und kultiviert werden sollte.
Das ist der unbewegte Bereich in uns, der nie altert, der nie krank wird und der immer intakt ist, unser innerstes Selbst.
Durch die TM und ihre  Fortgeschrittenentechniken kann jeder Mensch diesen Bereich kultivieren.
Wenn man beginnt, mehr und mehr von diesem stillen Bereich aus zu denken und zu handeln, dann wird man immer spontaner im Einklang leben mit der Natur und weniger Gründe schaffen, um erneut krank zu werden."

In Ihrem aktuellen Buch „Der Segen des Maharishi – die wunderbare Geschichte meines Lebens“ beschreiben Sie Ihre Lebensaufgabe folgendermaßen: „Menschen, Gesundheit und Lebensfreude zu bringen“. Welchen Ratschlag für mehr Gesundheit und Lebensfreude möchten Sie unseren Lesern geben, den Sie direkt umsetzen können?

„Es gibt ja bestimmte Bausteine für die Gesundheit, die man direkt umsetzen kann.
  1. Die gesunde Ernährung: das bedeutet maximal drei Mahlzeiten am Tag. Mittags die Hauptmahlzeit und abends möglichst leicht und früh zu essen. Man sollte nicht essen, wenn die vorherige Mahlzeit nicht verdaut ist. Und um den Körper ganz einfach und mit wenig Geld zu entschlacken, könnte man eine sogenannte „Amakur“ machen, indem man zehn Tage lang schluckweise jede halbe Stunde heißes Wasser trinkt und abends nur eine Suppe zu sich nimmt. Am besten gereinigtes Leitungswasser, das man 10 bis 20 Minuten gut abgekocht hat und in einer Thermoskanne mitnehmen kann.
  2. Genügend Schlaf – speziell der Schlaf vor Mitternacht.
  3. Körperliche Bewegung und Sport am besten drei- bis viermal die Woche für eine Stunde.
  4. Transzendieren lernen: Wenn man richtig, richtig gesund werden will, ist das für mich die effektivste Methode. Man lernt dabei die unbegrenzte Stille im Inneren, das reine Bewusstsein regelmäßig zu erfahren. Dieser Bereich birgt einen Seelenfrieden, eine Glücksseligkeit und dieses Glück – dieses innere Glück – ist die beste Medizin. Das kann man jedoch nicht aus Büchern lernen oder bei YouTube, sondern nur durch ausgebildete, qualifizierte Lehrer für Transzendentale Meditation. Man braucht dazu sechs Tage jeweils eine bis 1 ½ Stunden. Danach kann man es selbst anwenden und sich an den Auswirkungen auf das eigene Leben erfreuen.

Diese vier Bausteine sind die Essenzen für mich. Wenn man das täglich in sein Leben einbindet, ist man auf einem sehr guten Weg zur Gesundheit.“

Sie sind selbst das beste Vorbild für einen vielbeschäftigten Alltag. Wie schaffen Sie es, vor allem auf Reisen, diese vier Essenzen einzuhalten? Welche Routine haben Sie entwickelt?

Was ich jeden Tag mache, sind morgens direkt nach dem Aufstehen 20 Minuten Yoga-Asanas, fünf Minuten Pranayama (ayurvedische Atemübungen, die balancierend wirken) und danach dann Transzendentale Meditation. Ich meditiere seit über 40 Jahren täglich und lasse so gut wie nie eine Meditation aus. Mindestens 20 Minuten morgens und abends sind ein Muss für mich, um meine Energie und mein Lebensglück auf einem hohen Niveau zu halten und immer weiter zu vertiefen. Wenn ich auf Kongressen bin, so wie gerade jetzt, nutze ich die Zeit morgens vor dem Frühstück sowie abends vor dem Abendessen für die Meditation."

Und was beachten Sie bei der Ernährung?

Meine Frau sagt immer scherzhaft: „Du kannst über den Ayurveda alle Vorträge halten, außer über Ernährung.“ Das liegt vor allem daran, dass ich so gerne genieße und esse. Es fällt mir nicht immer leicht, abends wenig zu essen. Doch ich habe mich gebessert, denn ich merke einfach, dass es mir dann nachts besser geht, wenn ich mich an die ayurvedische Empfehlung halte: die Hälfte feste Nahrung, ein Drittel flüssige Nahrung und ein Drittel Luft. Mit Luft ist Platz im Magen gemeint. Das ist ähnlich wie bei einem Ofen. Luft und Sauerstoff braucht man um das Verdauungsfeuer (Agni) anzuheizen. Doch ich esse so gerne – vor allem die indische und italienische Küche – dass ich mich nicht immer daran halte."

Was war bisher Ihr größter Lebenserfolg?

Mein größter Lebenserfolg sind meine Kinder und dass ich so einen Beruf ausüben darf, mit dem ich der Menschheit etwas Gutes tun kann. Dass ich dieses wunderbare Wissen verbreiten darf und dass es mir gelungen ist – denn das war mein Wunsch – nicht nur eine Arbeit zu machen, um Geld zu verdienen, sondern, dass ich dieses vedische Wissen weitergeben darf und dadurch auch meinen Lebensunterhalt verdiene."

Was schätzen andere an Ihnen als besondere Gabe?

Ich glaube, dass ich ein sehr guter Vernetzer bin. Ich bringe Leute gut zusammen, kann mich sehr gut auf Leute einstellen, mich in sie hineinfühlen, um sie zu verstehen. Und das dann auch verständlich ausdrücken. Und ich habe sehr viel Energie und innere Inspiration, um Dinge durchzusetzen und am Ball zu bleiben. Mein Freund Igor, der mich gerade fährt, sagt, ich sei ein unerschütterlicher Optimist!"

Sie haben schon sehr viel erreicht. Sie sind Klinikleiter, vielgeschätzter Experte, Autor und Vortragsredner. Gibt es etwas, das Sie noch lernen möchten?

Ich möchte noch ganz viel lernen! Fortschritte möchte ich zum Beispiel mit meiner Geduld machen – das ist ein ständiges Üben für mich. Und ich möchte lernen, noch mehr zu lieben! Noch mehr Demut zu entwickeln. Und ich würde gerne noch mehr Menschen helfen können, Leiden zu verringern. Ich weiß aus vielfältiger Erfahrung, dass man mit Ayurveda und Yoga die Lebensqualität deutlich verbessern kann. Mit Ayurveda können wir in unserer Einrichtung keine Notfallpatienten behandeln, doch wir können viel für die Prävention und Behandlung von chronischen Erkrankungen tun. Und dazu gibt es wissenschaftliche Studien. Leider gibt es Tendenzen in der Gesellschaft, die die Verbreitung aller natürlichen Heilmethoden unterdrücken. Das schmerzt mich. Ich wurde sogar mehrfach von der pharmazeutischen Industrie verklagt, da ich wissenschaftliche Erkenntnisse über Heilerfolge mit Ayurveda veröffentlicht habe. Das ist bisher in Deutschland immer noch nicht erlaubt."

Was wünschen Sie sich in den kommenden zehn Jahren für Veränderungen in unserem Gesundheitssystem?

Dass der Ayurveda und auch andere Naturheilverfahren ein fester Bestandteil in der Gesundheit werden und dass die Patienten frei informiert werden dürfen sowie die Heilerfolge und wissenschaftlichen Studien anerkannt werden, damit die Menschen frei wählen dürfen, welche Behandlung sie gerne hätten. Um das zu entwickeln, habe ich Kongresse für Krankenkassen organisiert. Damit der Ayurveda die Anerkennung findet, die er verdient. Das sind meine noch nicht erfüllten Lebensziele."

Sie haben 2012 in Nepal eine Stiftung gegründet. Wieso gerade in Nepal und zu welchem Zweck?

Ich liebe dieses Land, das ich bei einer meiner Berufsreisen kennengelernt habe. Es geht darum, auch dort das vedische Kulturerbe aufrechtzuerhalten. Der Ayurveda war ja fast vom Aussterben bedroht, hätte Maharishi Mahesh Yogi das nicht gestärkt und wiederbelebt.
Nepal hat eine sehr große Tradition. Wenn es in Nepal ein größeres Bewusstsein gäbe, würde sich das auf die Welt positiv auswirken. Das vedische Kulturerbe, von der UNESCO anerkannt, die vedischen Rezitationen, die auch einen friedvollen Einfluss auf das Kollektiv haben, werden durch die Stiftung unterstützt. Gemeinsam mit Freunden habe ich die Stiftung ins Leben gerufen und wir unterstützen mittlerweile 75 Schulungsprojekte." 

Lieber Herr Pirc, zum Abschluss eine Frage, die auch Maharishi Mahesh Yogi bereits gestellt wurde: Wofür soll die Welt Sie in Erinnerung behalten?

Oh, da habe ich noch nicht drüber nachgedacht. Es gibt ja so viele Milliarden Menschen auf der Welt! Ich denke für meine Motivation, meine Beständigkeit und Loyalität dieses vedische Wissen zu verbreiten – zur Förderung von Gesundheit und Frieden in der Welt."

Herzlichen Dank für die spannenden Einblicke in Ihr Leben und viel Erfolg für alle Ihre Projekte.  

Ihre Redaktion Naturheilmagazin

Das Interview wurde im September 2018 geführt – veröffentlicht im Februar 2019.

Weiterführende Links:

https://lothar-pirc.de/

https://lothar-pirc.de/das-buch/

https://www.ayurveda-badems.de/

https://www.pccmav.com/

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