Schwierige Entscheidungen – Homöopathie statt OP
Ich habe mich zu jener Zeit gegen eine Operation des Primär-Tumors in der Brust entschieden, weil mir kein Arzt, keine Ärztin eine verständliche Erklärung dafür geben konnte. Es war eine Metastase am Kopf diagnostiziert worden, meine Vermutung, meine Ängste, dass weitere in meinem Körper vorhanden sein könnten, wurden mir mit unterschiedlicher Empathie bestätigt. Eine erfolgreiche Operation mit einer positiven Prognose für die Zukunft konnte mir kein Mediziner anbieten. Hätte mir jemand überzeugende Gründe genannt, hätte ich mich möglicherweise darauf eingelassen.
Außerdem hatte ich Angst vor der Operation und dem Krankenhausaufenthalt. Mit Anfang 20 hatte ich aufgrund einer Fehldiagnose eine Blinddarmoperation. Dabei kam es zu einem Herzstillstand, und ich musste reanimiert werden. Seitdem meide ich Krankenhäuser.
Schließlich nahm ich mit der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK) Kontakt auf. Sie schickten mir umgehend umfangreiche Informationen zu dieser Thematik zu, und ich fühlte mich schon am Telefon gut beraten. Es tat mir gut, mich als ganze Person auch mit meinen Zweifeln und Fragen verstanden zu fühlen.
Die erste Beratung bei der GfBK-Ärztin vermittelte den Eindruck, dass es gute Alternativen zu einer Operation gäbe. Ich bekam von ihr u.a. Informationen zur Homöopathie und zu einer homöopathischen Klinik in der Schweiz, die mit Krebspatienten arbeitet.
Ich bekam von der GfBK-Beratungsstelle in Berlin verschiedene praktizierende homöopathische Ärzte empfohlen. Ich wählte eine Ärztin aus, die ich von früher persönlich kannte. Sie empfahl mir die Schweizer Klinik Santa Croce und stellte für mich die Verbindung her.
Das Telefonat mit einem der Klinikärzte erlebte ich als sehr ermutigend. Er beantwortete alle meine Fragen und meinte, ich hätte gute Chancen mit Homöopathie den Krebs zu bekämpfen. Mit homöopathischen Mitteln könne der Tumor sich verkleinern, und dann gäbe es immer noch die Möglichkeit einer Operation. Eine diesbezügliche Entscheidung könne man zu einem späteren Zeitpunkt treffen. Auch eine Mail von ihm wirkte wie ein neuer Lichtblick in mein künftiges Leben.
Ich bekam erste Verhaltensregeln bis zur Aufnahme in die Klinik.
Alle Medikamente sollte ich 14 Tage vorher absetzen, die Einnahme von Antihormonen hat man mir angeraten, und ich nehme sie bis zum heutigen Tag.
Während meiner verzweifelten Suche nach Alternativen fand ich einen Facharzt für Präventivmedizin, der mir viele Fragen beantwortete. Obwohl ich ihm gleich zu Beginn unseres Gespräches eröffnete, dass ich mich inzwischen für den homöopathischen Weg entschieden hätte, nahm er sich sehr viel Zeit. Jede von mir gestellte Frage beantwortete er umfänglich und schenkte mir dabei seine volle Aufmerksamkeit. Es schien, als habe er „alle Zeit der Welt“.
Schließlich meinte er: „Ich glaube, Sie haben Glück gehabt“, und, obwohl er es nicht begründen konnte, hatte ich das unumstößliche Gefühl, dass er Recht hatte. Erleichtert verließ ich die Praxis, erfüllt von dem Gefühl, dass es nun endlich aufwärts ging.
Nachdem ich die Entscheidung getroffen hatte, in die Schweizer Klinik zu fahren, fühlte ich mich besser. Ich stellte einen Antrag bei der Krankenkasse. Die Bearbeitung dauerte lange, aber ich war sowieso entschieden, mich in jedem Fall dort behandeln zu lassen. Letztendlich stimmte die Kasse zu und übernahm die Arztkosten sowie die Kosten für den Aufenthalt.
Einen zu mir passenden Gynäkologen hatte ich inzwischen auch gefunden. Seine Frau bot Simonton-Kurse an. Sie übte mit mir Visualisieren und stärkte den positiven Umgang mit meiner Angst.
Im Juli 2008 war ich 16 Tage in der Schweizer Klinik. Zuerst war ich enttäuscht, nicht den Arzt bekommen zu haben, mit dem ich bis dahin telefonischen Kontakt hatte. Aber im Nachhinein denke ich, dass mein jetziger Arzt, ein sehr genauer Beobachter, sehr gut für mich ist. Wir sind weiterhin in telefonischem Kontakt, und alle seine Behandlungsstrategien haben sich bisher als erfolgreich heraus gestellt. Zudem vermittelt er das sichere Gefühl, stets erreichbar zu sein. Es hat sich ein vertrauensvolles Verhältnis entwickelt, das für mich sehr wichtig ist. Ich war im Jahr 2009 noch einmal zu einem Gespräch dort und bekomme auch heute stets die erforderlichen Globuli zugeschickt.
Bei der ersten Nachuntersuchung war der Tumor auf 0,7 cm geschrumpft! Ich konnte mein Glück kaum fassen.
Seit Oktober 2010 ist er nicht mehr sichtbar. Auch eine weitere Untersuchung im April 2011 hatte das gleiche Ergebnis.
Manche Leute bezweifeln, dass ich überhaupt Krebs habe. Ich habe nur wenigen Menschen von meiner Erkrankung erzählt, weil ich befürchtete, dass sie dann anders mit mir umgehen.
Es gab eine erfrischende Situation, in der mich bei einem privaten Treffen einige Ärzte nach meiner Geschichte fragten. Alle waren von der Entwicklung beeindruckt. Es gab bewundernde Anmerkungen, die mir ganz gut getan haben. Eine Ärztin meinte, ich müsse ja gute Nerven haben. Dabei habe ich selbst nur das Gefühl, dass es für mich keine schulmedizinische Alternative gibt.
Heute erzähle ich nur den Leuten meine Geschichte, die danach fragen. Oder denen, von denen ich glaube, dass ihnen meine Erfahrungen nützen können.