Körperliche Ursachen auflösen
Dann kam der Sommerurlaub. Auch wenn wir in der Ferienwohnung viel selbst kochten, gingen wir doch einige Mal ins Restaurant. Das mochte mein Körper gar nicht. Offenbar verwendeten auch hochwertige Restaurants Zusatzstoffe in Soßen und Dressings, die ich nicht vertrug. Das Ergebnis waren vier Rheumaschübe in drei Wochen Urlaub. Schöner Urlaub! Zum Glück hatte ich mich bereits vor Wochen um einen Termin bei einer erfahrenen Therapeutin bemüht, der jetzt näher rückte. Von Weihnachten an bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich in etwa 20 Schübe gehabt.
Kinesiologie als Wegweiser
Einem Detektiv gleich testet sie in einer zwei-stündigen Sitzung kinesiologisch hunderte Substanzen und potenziell auslösende Faktoren:
- Vergiftungen mit typischen Giftstoffen aus der Landwirtschaft, der Umwelt oder aus der Baubiologie
- Belastungen mit Schwermetallen
- Borrelien / Babesien und viele weitere Parasiten
- Spinnenbisse
- Störstellen von Narben
- Belastung durch Impfstoffe
- Elektrosmog
- wurzelbehandelte Zähne und andere Störstellen im Gebiss
- die Funktionsweise aller Organe, insbesondere der Ab- und ausleitenden Organe: Leber, Galle, Darm und Niere
- sowie viele weitere Faktoren.
Heftige Reaktionen zeigte mein Körper beim Test auf Spinnengift. Und tatsächlich erinnerte ich mich, dass ich vor zwei Jahren an einem lauen Sommerabend von etwas gebissen wurde. Die Biss-Stelle war dann drei Wochen lang hart und schmerzhaft gewesen. Noch 4–5 Monate zeigte sich eine Wanderröte an der betroffenen Stelle. Ich hatte einen Zeckenbiss vermutet und mit Karde behandelt. Da die Beschwerden verschwanden, vergaß ich das Ereignis. Direkt nach der ersten Behandlung mit dem Gegengift der Spinne reagiert mein Körper mit einem leichten Schub - eine Erstverschlimmerung. Die Therapeutin schien ins Schwarze getroffen zu haben. Das Gegengift nahm ich eine Weile weiter.
Darmsanierung
Ich begann eine 3-monatige Darmsanierung mit Kieselerde aus Kieselalgen, Apfelfasern, Apfelpektin, Flohsamenschalen, Kartoffelextrakt, Kieselerde und Guarkernmehl. Ziel war es, Giftstoffe im Darm zu binden. Silizium wirkt beruhigend auf die Darmschleimhaut und entgiftend.
Zusätzlich nahm ich B-Vitamine aus Buchweizenkeim-Extrakt, um den ermittelten Mangel auszugleichen.
Mit einer Colon-Hydro-Therapie wurde die Darmsanierung unterstützt. Auch auf diese Behandlung reagierte ich mit einem leichten Schub.
Meine Therapeutin empfahl zusätzlich Kaffee-Einläufe, um die Entgiftung zu fördern. Die Wirkung von Kaffee-Einläufen wurde zufällig im ersten Weltkrieg entdeckt. Es waren nicht mehr genügend Schmerzmittel vorhanden und die Ärzte und Schwestern gaben ihren Patienten Wassereinläufe, um die Schmerzen zu beruhigen. Jemand kam auf die Idee, den übrig gebliebenen Kaffee der Chirurgen einzumischen und die Soldaten berichteten von einer enormen Entlastung. Im Kaffee sind wichtige Stoffe enthalten, die die Gefäße des Darmes erweitern und so Entzündungen reduzieren. Zusätzlich wirkt auch der Kaffee entgiftend.
Der letzte Baustein der Darmsanierung ist ein Enzymgetränk aus Kefir-, Kombucha-, Waldbeeren- und Milchsäurekulturen. Er sorgt dafür, dass für förderliche Darmbakterien das richtige Milieu entsteht.
Stärkung der ab- und ausleitenden Organe
Wenn der Körper entgiften soll, spielen Leber und Niere eine entscheidende Rolle. Dafür sind Kräutermischungen hilfreich: Löwenzahn-Wurzel und -Blätter, Zichorien-Wurzel, Artischocken, Süßholz-Wurzel, Zitronen- und Orangenschalen, Brokkoli, Bockshornklee-Samen, Basilikum-Blätter, Ingwer-Wurzel, Knoblauch, Kardamom, Koriander, Mariendistel-Samen und Tausendgüldenkraut.
Ausleitung von Aluminium & Quecksilber
Die Therapeutin hatte bei mir extrem hohe Aluminiumwerte getestet. Ursachen können Impfstoffe sein (ich bin nach Impfplan meiner Generation geimpft und Aluminiumverbindungen werden auch heute noch als Wirkverstärker eingesetzt) und in meiner Kindheit und Jugend wurde sehr viel Aluminiumgeschirr und Besteck verwendet.
Schon vor Jahren hatte ich Quecksilber ausgeleitet. Reste befanden sich noch in einem Lipom an meinem Kopf. Die Therapeutin nutzte die Neuraltherapie und spritzte das Lipom mit DMPS – einem gängigen Mittel zur Schwermetallausleitung – und Procain an. Mit dem gleichen Mittel setzte sie Quaddeln an Leber und Niere, um deren Entgiftungsarbeit zu unterstützen. Im Laufe der nächsten Wochen und nach zwei weiteren Behandlungen bildete sich das Lipom zurück, der Körper baute es ab.
Zur Ausleitung dienten auch die schon oben erwähnten Kräutermischungen in Kombination mit dem DMPS.
Ernährungsumstellung
Ein wichtiger Punkt in der Gesamtbelastung des Körpers sind Allergene. Bei mir hatte die Therapeutin Weizen, Zucker, Fructose, Milcheiweiß und Eiklar ausgetestet. Den ersten Teil wusste oder ahnte ich bereits, die Eier waren mir neu und trafen mich am härtesten, da ich sie sehr mag.
Weizen weg zu lassen, ist heute einfacher möglich. Es gibt viele Dinkel-/Urdinkelprodukte, die man analog einsetzen kann. Insgesamt versuchte ich Gluten in meiner Ernährung noch etwas zurückzunehmen und stattdessen mehr Saaten und Gemüse zu essen.
Schon bei meiner Umstellung zum vollwertigen Essen half mir meine Neugier: Was kann man mit den neuen Lebensmitteln Neues kochen. Ein halbes Jahr hatte ich auch für die Familie nahezu keine bekannten Gerichte mehr gekocht. Erst danach änderte ich die alten Rezepturen langsam zu mehr Vollwertigkeit. Das wurde auf dem Familientisch deutlich besser akzeptiert, als wenn ich sofort die alten Gerichte umgestellt hätte.
Wurzelbehandelte Zähne als Störfelder
Eigentlich sind auch meine beiden wurzelbehandelten Zähne massive Störfelder. In der ganzheitlichen Zahnmedizin werden wurzelbehandelte Zähne kritisch gesehen. Auch mit neuen Verfahren können die feinen Verästelungen in der Zahnwurzel nicht vollständig gereinigt werden. Das verbleibende Eiweiß zersetzt sich und gibt Thioäther frei – eines der giftigsten Substanzen im Körper.
Über natürlichen Schwefel (MSM) in höheren Dosen gleiche ich das aus. Meine Therapeutin sieht das kritisch und hätte die Zähne lieber früher als später durch Keramikimplantate ersetzen lassen. Sollten wieder Schübe auftreten, werden wir hier noch einmal genauer schauen. Ich wäre nicht die erste ihrer Patienten, deren Rheuma sofort nach Entfernen der Zähne verschwand. Doch im Moment erfüllen diese Zähne noch – ansonsten völlig unauffällig – ihre Funktion. Ich behalte es im Kopf und lasse sie vorerst drin.
Spürbarer Erfolg
In den 6 Monaten der Behandlung mit drei weiteren Sitzungen bei meiner Therapeutin hatte ich noch drei leichte Schübe, den letzten im November. Das Weihnachtsfest konnte ich auch mit den kleinen Genüssen, die ich mir nun wieder erlaubte, genießen, ohne mit Schmerzen bezahlen zu müssen.