Zahnverlust durch Sport 

Schwimmen, Radfahren, Scaten, Boarden - mit dem Sport steigt auch die Verletzungsgefahr der Zähne. Zahnmediziner registrieren seit Jahren einen deutlichen Anstieg von Zahnverletzungen. 30 % der 8- bis 12-Jährigen erleiden solche Zahnschäden. Oft mit bleibenden Folgen ...

Zähne schützen

Schwimmen, Radfahren, Scaten, Boarden, viele lassen sich davon begeistern. Leider steigt damit auch die Verletzungsgefahr der Zähne. Zahnmediziner registrieren seit Jahren einen deutlichen Anstieg von Zahnverletzungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. 30 % der 8- bis 12-Jährigen erleiden solche Zahnschäden. Die Folgen sind bleibende Schäden der Zähne und intensive Zahnbehandlungen ein Leben lang. Appell: nicht nur Knie, Ellbögen und Kopf schützen, sondern auch die Zähne!

Wie können Sie Zahnverletzungen vermeiden?

Das Tragen vom Zahn-Sportschutz ist im Profisport vorgeschrieben. Leider betrifft das nicht die „Amateurliga“. Insbesondere ist es nicht bekannt, wie viel Verletzungsrisiko in den täglichen Sportarten steckt. 80% der Unfälle betrifft die oberen Schneidezähne. Durch das Tragen eines Mundschutzes reduziert sich die Verletzungsgefahr um 60%.

Einen konfektionierten Sportmundschutz kann man in der Zwischenzeit erwerben. Der Nachteil ist, dass diese Ware meist nicht exakt passt und dadurch nur eingeschränkten Tragekomfort und Schutz bietet.

Wesentlich besser sind die individuell angefertigten, die anhand eines Kiefer-Abdruckes im zahntechnischen Labor angefertigt werden. Das garantiert einen guten Halt, eine, auf die Sportart abgestimmte Dämpfung und dadurch auch den besten Schutz.

Was können Sie tun wenn es doch zu einem Zahn-Unfall kommt?

Zuallererst: Der Zahn darf nicht austrocknen!

Eine Aufbewahrung in der Zahnrettungsbox sichert das Überleben der Zellen bis zu 25 Stunden. Bei 2 Boxen, kann das Überleben auf 50 Stunden erhöht werden. Diese Box kann auf Raumtemperatur gelagert werden und sollte in Kindergärten, Schulen, Sport- und Schwimmhallen vorhanden sein.

Kalte H-Milch sichert eine Zellüberlebung für maximal 6 Stunden.

Sterile Kochsalzlösung (vermindert die Keimbesiedlung) sichert eine Zahnlagerung für 2-3 Stunden und wird als Blut-Ersatz genommen. Somit liegt man sozusagen den Zahn ins "Blut". Dies hilft gegen die Austrocknung.

Erste Wahl ist die Dentibox, danach die Milch. Eine Alternative wäre auch, den Zahn in der Backentasche zu „lagern“. Wegen Schluckgefahr ist das nicht immer optimal (gerade bei Kleinkindern).

Wenn der Zahn ausgeschlagen ist: Zuerst den Zahn finden, dann nur an der Krone anfassen (niemals an der Wurzel) und nicht reinigen (auch dann nicht, wenn er verschmutzt ist). Am besten in eine Zahnrettungs-Box legen (zu erwerben bei Ihrem Zahnarzt oder in der Apotheke). Wenn Sie dies nicht haben, in kalte H-Milch oder sterile Kochsalzlösung legen (bekommen Sie in der Apotheke) und schnellstens zum Zahnarzt gehen. Dieser wird nach einer gründlichen Untersuchung eine zahnärztliche Therapie einleiten und wahrscheinlich ein Antibiotikum verordnen. Herausgefallene Zähne können wieder eingesetzt und mit einer Schiene festgehalten werden.

Wenn der Zahn abbricht: Suchen Sie das abgebrochene Teil, legen Sie es in kalte H-Milch und suchen Sie einen Zahnarzt auf. Abgebrochene Teile können wieder angeklebt werden.

Wenn der Zahn stark gelockert oder verschoben ist: Versuchen Sie den Zahn nicht zu bewegen. Beißen Sie nur vorsichtig zusammen und suchen Sie einen Zahnarzt auf. Gelockerte Zähne können mit einer Schiene befestigt werden bis sie wieder Halt bekommen.

Was Sie auch nicht vergessen sollten:
Überprüfen Sie Ihre letzte Tetanus-Impfung und melden Sie die Verletzung Ihrer Versicherung.

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