Klassische Homöopathie bei Kindern
Weshalb die klassische Homöopathie in der Kinderbehandlung mehr ist als nur eine Alternative:
A. Vögeli, einer der bedeutendsten Homöopathen des vorigen Jahrhunderts, bezeichnete die klassische Homöopathie als das Eldorado in der Kinderbehandlung. So wie das Eldorado ein an Goldschätzen reiches Land versinnbildlicht, so ist auch die klassische Homöopathie bei Kindern reich an Schätzen und ein wahrer Segen in der Behandlung von Kindern und Kinderkrankheiten.
Dies hat wohl auch damit zu tun, dass die Lebenskraft bei Kindern im Vergleich zu Älteren Menschen oder Personen die an einer schweren chronischen Krankheit leiden, noch sehr stark ist, d.h. heißt der kindliche Organismus ist dazu in der Lage, starke, klare Symptome zu produzieren und auch entsprechend deutlich auf gut gewählte homöopathische Arzneimittel zu reagieren. Im Laufe des Lebens nimmt diese Fähigkeit meist durch schwere Erkrankungen, Unterdrückungen und allopathische Arzneimittel ab. Ziel jeder chronischen oder konstitutionellen homöopathischen Behandlung ist immer die Stärkung der Lebenskraft und somit auch des Immunsystems.
Die Stärkung der Lebenskraft ist zudem auch die beste Art der Krankheitsprophylaxe. Außerdem kann durch Homöopathie bei Kindern, das einer Krankheit zu grundeliegende Miasma („Grundübel, Verunreinigung, Befleckung“ – „die Krankheit hinter der Krankheit“ die auch durch erbliche Faktoren beeinflusst wird) frühzeitig behandelt werden und so das fortschreiten der Erkrankung z.B. von einem Hautausschlag zu einer chronischen Lungenerkrankung wie Asthma, verhindert werden.
Bei Kindern, die Verhaltensauffälligkeiten, ausgeprägte Ängste oder sonstige Störungen auf der emotionale Ebene zeigen, kann durch die Gabe des Similimus, eine Festigung der Symptomatik verhindert und diese Kinder wieder mehr in ein emotionales und seelisches Gleichgewicht bringen. So gesehen kann die Homöopathie auch einen wichtigen Beitrag dazu leisten, damit unsere Kinder zu kräftigen, gesunden, selbstbewussten und gefestigten Mitbürgern heranwachsen.
Bei welchen Beschwerden die Homöopathie bei Kindern besonders hilfreich ist
Bei vielen akuten und chronischen Beschwerden im Kleinkindes- und Kindesalter kann die Homöopathie angewendet werden. Schon im Säuglingsalter bei Stilproblemen, Blähungskoliken, grippalen Infekten, Schlafstörungen, kann durch die Gabe des angezeigten akuten homöoapathischen Arzneimittels meist ganz rasch und sanft geholfen werden.
Sollten sich dann im Kleinkindesalter bereits eine Tendenz zu einer chronischen Erkrankung, wie wiederkehrende Infekte, Ohrenentzündungen, Bronchitiden, Hauterkrankungen wie häufig vorkommende Neurodermitis etc. herauskristallisiert haben, kann durch die Gabe des Konstitutionsmittels die Lebenskraft gestärkt und somit eine Chronifizierung der Beschwerden verhindert werden.
Was Eltern zu einer guten homöopathischen Behandlung bei Kindern beitragen können
Für die Wahl des angezeigten homöopathischen Arzneimittels, ist die Gesamtheit der vorhanden Symptome des Patienten von großer Wichtigkeit. Das bedeutet das eine Mittelverordnung nicht nur anhand der Krankheit, der körperlichen Beschwerden oder der im Vordergrund stehenden Symptome getroffen werden kann.
Es bedarf hierzu ein auffinden von Symptomen aus allen Ebenen des menschlichen Seins, nämlich der Gemütssymptome, der Allgemein-Symptome (z.B. Schlaf, Nahrungsmittelverlangen und Abneigungen), der körperliche Beschwerden, dem bisherigen Verlauf der Krankengeschichte, familiärer Erkrankungen, der körperlichen, emotionalen und geistigen Entwicklung und der gleichen mehr.
Da Kleinkindern und Kinder all diese Punkte noch nicht selbst in Worte fassen können, ist hier besonders die gute und wertfreie Beobachtungsgabe der Erziehungsberechtigten gefragt. Sie liefern dem Homöopathen wichtige Informationen die er für eine gute homöopathische Behandlung bei Kindern benötigt.
Welche homöopathischen Potenzen bei Kindern häufig verabreicht werden
Die am häufigsten von klassischen Homöopathen angewendeten Potenzen bei der Kinderbehandlung, sind wohl die C30 und auch die C200. Der kindliche Organismus reagiert meist klar und prompt auf diese Potenzen, die Rückschlüsse zur Mittelwahl erlauben. In der Regel werden bei akuten Erkrankungen eher die C30 Potenz eingesetzt.
Häufig verordnet der Homöopath dann einmalig drei Globluli des Arzneimittels trocken im Mund einzunehmen, dann nochmals drei Globuli in einem Glas Wasser auflösen und dann aus dieser Lösung je nach Krankheitsintensität zwischen drei und sechs Teelöffel täglich einnehmen.
Bei chronischen Erkrankungen wird tendenziell die Potenz C200 bevorzugt, von welcher einmalig, trocken drei Globuli im Mund eingenommen werden. Stehen geistige oder emotionale Beschwerden im Vordergrund, so ist die Gabe von Hochpotenzen wie die C 1000 oder 10.000 auch durchaus gängig. Da Kinder eher eine starke Lebenskraft besitzen, sind solch hohe Potenzen in der Kinderbehandlung unbedenklich.
Orientierung für die Potenzwahl, gibt dem Homöopathen immer die Stärke der Lebenskraft, die Art der Erkrankung sowie seine Sicherheit bei der Arzneimittelwahl.
Woran man die positive Wirkung eines gut gewählten homöopathischen Arzneimittels erkennt
Es kommt vor, dass nach Gabe des passenden Arzneimittels sich nicht sogleich eine Besserung der körperlichen Beschwerden, ja sogar eine Verschlechterung selbiger zeigt. Dies ist nicht zwangsläufig ein Indiz für eine falsche Arzneimittelwahl. Das gut gewählte homöopathische Arzneimittel stärkt zuerst einmal die Lebenskraft im Sinne einer verbesserten Selbstregulation und im Umgang mit äußeren Stressoren.
Innere Ruhe, Gelassenheit, eine größere Zufriedenheit, mehr Energie, verbesserter Schlaf usw., können erste wichtige Hinweise sein, dass das homöopathische Arzneimittel seine positiven Kräfte entfaltet und es dann auch nach und nach zu einer Verbesserung der weiteren Symptomatik und der körperlichen Beschwerden kommt.