An der Bundesforschungsanstalt in Kiel haben Wissenschaftler erstmals die Wirkung von Probiotika auf das Infektionsrisiko gesunder Testpersonen untersucht. "Wir haben während zweier Winterperioden insgesamt 500 gesunde Erwachsene untersucht. Die mussten während dieser Zeit ein Probiotikum verzehren oder ein Placebo-Produkt," erklärt Prof. Michael de Vrese die Studie. "Und wir konnten dann zeigen, dass die einzelnen Erkältungsperioden kürzer ausfielen und die Symptome weniger schwer waren bei den Personen, die das Probiotikum verzehrten." (Quelle www-swr.de)
Zu unterscheiden ist bei derartigen Studien, ob die Tests mit handelsüblichen probiotischen Joghurt durchgeführt wurden, oder wie hier, mit probiotischen Kapseln verabreicht wurden. Das gute Testergebnis lässt daher leider keine direkten Rückschlüsse auf die Wirkungsweise der zu kaufenden Joghurts zu.
Der Stand der Dinge ist wohl der: Wenngleich die wissenschaftlichen Studien noch keine eindeutigen Beweise bringen, so gibt es doch schon eine große Anzahl von Studiendaten, die aufzeigen, dass positive Effekte möglich sind. Die Antwort auf die Frage, ob deshalb jeder Verbraucher einen nutzen von probiotischen Lebensmitteln als Präventivmaßnahme hat, bleibt abzuwarten.
Die Wirtschaft will auf Resultate ohnehin nicht warten. Schon jetzt erzielen Probiotika einen Milliardenumsatz.
Ob wir Normalverbraucher diese Produkte wirklich alle brauchen? Danones Activa-Joghurt, Live-Active-Käse von Kraft ja sogar Babynahrung gibt es jetzt schon probiotisch nämlich „Good Start Natural Cultures“ von Nestle und Yo-Plus ein Joghurt von General Mills. (Quelle Stuttgarter Nachrichten)
Wer zu seiner Gesunderhaltung etwas beitragen und seinen Darm mit Milchsäurebakterien versorgen möchte, kann es jedenfalls auch mit etwas frischem Sauerkraut oder einem Glas Brottrunk jeden Tag versuchen.
Die gesundheitsfördernden Effekte sind hauptsächlich auf die in gegorenen Erzeugnissen enthaltenen Milchsäurebakterien zurückzuführen, die in großer Konzentration beispielsweise in Brottrunks enthalten sind. Neben den bedeutenden Brotmilchsäurebakterien enthält Brottrunk zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die während des Gärungsprozesses aus der Basis des Brottrunks – Bio-Sauerteigbrot – herausgelöst werden. ARD-Gesundheitsexperte Professor Hademar Bankhofer bezeichnet Brotmilchsäurebakterien als Elitetruppe unter den Probiotika. (Quelle: openpr.de)
Auch unabhängig von den Milchsäurebakterien sind fermentierte Milchprodukte hochwertige Lebensmittel, die wertvolle Nährstoffe wie leicht verdauliches Eiweiß, Calcium, Vitamin B12 und Milchsäure liefern. Das heißt jedoch nicht, dass sie die schädlichen Wirkungen einer fett- und eiweißreichen Ernährung auffangen können. Es kann daher sinnvoller sein bei gesundheitlichen Problemen auf Vollwert-Ernährung umzustellen, als einzelne gesundheitsfördernde Lebensmittel einzubauen. (www.ugb.de)
Schlussendlich sollte der wachsame Joghurt-Konsument darauf achten, dass er vor lauter Probiotika andere Zusatzstoffe, wie Aromastoffe, Stabilisatoren, Geschmacksverstärker, Farbstoffe und den oft gewaltigen Anteil an Zucker bei seinem Gang durchs Kühlregal nicht ganz aus den Augen verliert. Laut Vlad D. Georgescu, Autor des Buches „Die Joghurt-Lüge“ befinden sich in vielen Erdbeerjoghurts nur gepresste Reste von Erdbeerstücken, die mit Aromen versetzt und koloriert werden. Der Erdbeergeschmack wird oftmals durch einen speziellen Schimmelpilz erzeugt. Na dann guten Appetit! (Quelle: www3.ndr.de)