Dein gesundes 2021 Gesundheit, Kaninchen & Shakes

2020 haben wir viel über Erkrankungen gesprochen. Wie wäre es, wenn 2021 Ihr gesundes Jahr wird? Im Beitrag werfen wir einen differenzierten Blick auf chronische Krankheiten, der die Behandlungsoptionen deutlich erweitert. Wir geben einen Einblick in spannende Ergebnisse aus der Placebo- und Noceboforschung und berichten von überraschenden Experimenten. Viel Spaß beim Anschauen!

Mehrstufiges Körpermodell – eine chronische Erkrankung ist mehr als der Schmerz

Das ist Lisa. Natürlich hat Lisa einen Körper. Wird Lisa krank, wird sie auf körperlicher Ebene behandelt.

Im Bereich der ganzheitlichen Medizinsysteme gibt es ein erweitertes Körperverständnis: z.B. arbeitet die Anthroposophie mit einem Vier-Körpermodell. Im Artikel hier gehen wir vom vedischen Körpermodell aus, das vom deutsch-amerikanischen Arzt Dr. Dietrich Klinghardt weiterentwickelt wurde und für die Psychokinesiologie zugrunde gelegt wird.

Danach hat Lisa nicht nur eine Körperebene, sondern auch ein Energiefeld, ein Mentalfeld, eine Intuitive und eine geistige Ebene. Auf allen fünf Ebenen können Ursachen für Erkrankungen entstehen. Klinghardt geht davon aus, dass eine Erkrankung auf der Ebene behandelt werden sollte, auf der sie entstanden ist. Höhere Ebenen wirken auf niedrige Ebenen.

Je nach Erkrankung können unterschiedliche Ebenen beteiligt sein.

Dazu zwei Beispiele:
Bricht Lisa sich den Arm, muss dieser auf körperlicher Ebene geschient und behandelt werden. Erkrankt Lisa jedoch an Rheuma, dann gibt es ganz unterschiedliche Ursachen, möglicherweise auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig. Dazu einige Beispiel ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Körperliche Ebene
    Lisa hat sich falsch ernährt und ist übersäuert und hat damit einen akuten Schub ausgelöst. Oder ihr Darm arbeitet nicht richtig und sie sollte eine Darmsanierung beginnen.
  • Energiefeld
    Sie hat sehr viel Stress im Alltag oder es plagen sie dauerhaft Sorgen. Das raubt ihr beständig Energie, überschwemmt ihren Körper mit Cortison und fördert somit Entzündungen.
  • Mentale Ebene
    Sie trägt unbewusst Glaubenssätze in sich, die sie ggf. in ihrer Kindheit gebildet oder übernommen hat, wie z.B. „Ich bin nicht richtig, wie ich bin.“ oder „Ich habe nicht das Recht, gesund und glücklich zu sein.“
  • Intuitive Ebene
    Auf dieser Ebene wirken Konflikte in der Familie oder im Umfeld des Erkrankten.
  • Geistige Ebene
    Hier spielt eine Rolle, welche Bedeutung Lisa ihrer Erkrankung und ihrer Heilung gibt, mit welchem Glaubenssystem sie an ihre Heilung geht: z.B. ob sie es prinzipiell für möglich hält, wieder ganz gesund zu werden.

Je nach Ebene sind ganz unterschiedliche Behandlungsansätze denkbar.

Hier ein paar Beispiele.

  • Körperliche Ebene:
    Ernährungsumstellung, Darmsanierung, Phytotherapie, Schmerztherapie, Osteopathie, Orthomolekulare Medizin
  • Energiefeld:
    Neuraltherapie, Akupunktur, Atemtherapie gegen akute Schmerzen, Psychotherapie, Qi Gong gegen den Stress
  • Mentale Ebene:
    Psychotherapie, Glaubenssatzarbeit, Mentalfeldtechnik, Homöopathie
  • Intuitive Ebene:
    Systemische Familienaufstellungen, Kunsttherapie, Hypnotherapie, schamanische Arbeit
  • Geistige Ebene:
    Meditation, Gebete, Selbsterkenntnis

Für weitere Beispiele verweisen wir auf den Film von Klinghardt. Zu den einzelnen Therapieverfahren finden sich viele weitere Texte hier im Naturheilmagazin.

Spannende Placeboforschung – für die eigene Heilung nutzen

Wissenschaftliche Studien versuchen sehr sorgfältig die Wirkung eines Verfahrens oder Heilmittels gegen Placebo abzugrenzen. Es geht immer um die Frage, was heilt. Spannend ist jedoch auch die Placeboforschung bzw. deren Gegenteil, die Noceboforschung, als eigene Forschungsgebiete.

Danach trägt ein einzelnes Mittel – egal ob aus der klassischen Medizin oder aus der Naturheilkunde – selten mehr als zu 20-30 % zur Heilung des Patienten bei. Dennoch gesunden 70-80 % der Patienten (Quelle: Jonas). Was heilt den Patienten? Nach Ansicht der Placeboforschung sind das neben dem Heilmittel selbst:

  • Das Ritual, das therapeutische Setting oder die Bedeutung mit dem der Arzt oder Therapeut ein Mittel verabreicht,
  • das Umfeld des Patienten – der Heilort,
  • das soziale Umfeld des Patienten und
  • als wirklich starker Faktor: die Bedeutung, die der Patient seiner Heilung gibt – die Bedeutungsreaktion. Diesen Faktor haben wir schon bei Lisa mit der geistigen Ebene kennengelernt.

Die Bedeutung von Bindung und Beziehungen zeigen Experimente aus der Forschung. Dazu stellen wir exemplarisch zwei vor:

Die Sache mit den Kaninchen

Forscher wollten zeigen, dass eine hochgradig fettreiche Ernährung Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördert – eine Standardversuchsanordnung, die in unterschiedlichen Labors weltweit durchgeführt wurde. Die Forscher teilten die Kaninchen in zwei Gruppen. Eine Gruppe bekam normales Kaninchenfutter, die andere sehr fettreiches. Wie erwartet starben die fett gefütterten Kaninchen bald … Nicht jedoch die Kaninchen in der untersten Stallreihe eines Labors. Die Forscher konnten sich das zunächst nicht erklären. Sie fanden heraus, dass die unterste Stallreihe von einer kleinen Labormitarbeiterin gefüttert wurde, die an die oberen Ställe nicht heranreichte. Sie fütterte die Kaninchen nicht nur, sondern streichelte sie auch und spielte mit ihnen. Sollte das allein ausreichen, dass die Kaninchen trotz fettem Futter länger lebten?

Der Laborleiter wollte es genau wissen und setzte ein neues Experiment auf. Erneut gab es zwei Versuchsgruppen. Jetzt wurden alle Kaninchen fett gefüttert. Eine Gruppe wurde – jetzt von allen Labormitarbeitern – gestreichelt, die andere Gruppe lediglich gefüttert.

Das Ergebnis überraschte die Forscher: Die gestreichelten Kaninchen entwickelten 60 % weniger Plaques. Das Streicheln kompensierte also zu einem großen Teil die stärkere Belastung durch die fettreiche Ernährung (Quelle Jonas, S. 183).

Die Rolle von Einsamkeit

Welchen Einfluss das soziale Umfeld auf einen Patienten hat, erforschte auch der Prof. für Kardiologie an der Universität Chicago John Cacioppo. Aus der Analyse mehrerer Studien fand er heraus, dass einsame Menschen ein um 45 % erhöhtes Sterberisiko haben. Zwei Studien verglichen Männer, die einen Herzinfarkt erlitten hatten. Studienteilnehmer, die in einer liebevollen Beziehung lebten, hatten ein deutlich reduziertes Sterberisiko als Männer ohne Beziehung. Das Sterberisiko von Letzteren war um so viel höher, als hätten sie täglich eine Schachtel Zigaretten geraucht!

Wir stark wirkt die Psyche?

Dr. Jonas, der 40 Jahre als Arzt gearbeitet und langjährig in der Placeboforschung tätig war, berichtet von einer Studie von K.B. Thomas aus dem Jahr 1987, die zeigte, dass eine einzige negative Begegnung mit dem Arzt die Heilungsrate der Patienten fast um die Hälfte senkte. Fabricio Benedetti wies nach, dass die schmerzlindernde Wirkung stärkster Drogen, wie z.B. Morphin, fast völlig aufgehoben werden kann, wenn sie der Arzt mit einer negativen Bemerkung verabreicht.

Zur Wirkung des Geistes hat Alicia Crum, Professorin für Psychologie an der Universität Stanford, mehrere interessante Experimente durchgeführt. Ihr weltbekanntes Milchshakeexperiment stellen wir hier vor: Sie wollte wissen, inwieweit die Erwartung von Probanden sich tatsächlich körperlich niederschlägt. Dazu verabreichte sie diesen einen Milchshake mit 300 kcal.

  • Eine Gruppe trank ihn aus einem Becher mit der Aufschrift: „Sensishake – 150 kcal – Genuss ohne Reue“.
  • Die andere Gruppe trank ihn aus einem Becher mit der Aufschrift: „Schwelgerei – 640 kcal – Das gönne ich mir“.

Crum maß nach dem Genuss des Milchshakes den Ghrelingehalt im Blut der Probanden – ein Hormon, dass das Sättigungsgefühl im Körper steuert. Der Ghrelingehalt der Gruppe, die „Schwelgerei“ getrunken hatte, sank drei Mal schneller als in der Vergleichsgruppe. Sie waren also dreimal länger satt.
Der Körper der Versuchsteilnehmer reagiert also auf das, was sie erwarteten zu trinken, nicht auf das, was sie tatsächlich zu sich nahmen.

Wie kann aus diesen Erkenntnissen das folgende Jahr zu einem gesunden Jahr werden?

  • Aufbau und Pflege gesunder Beziehungen zu sich selbst und im Umfeld
  • Fürsorge für andere Menschen, die auf das eigene Wohlergehen zurückwirkt
  • Nutzung des starken Geistes, um gesund zu werden oder zu bleiben

Quellenangaben

Dr. Wayne Jonas: Heilung geschieht von selbst – Berichte zur Placebo- und Noceboforschung und viele Experimente, Knaur Verlag München, 2019
Markus Peters: Gesundmacher Herz, VAK-Verlag, 2016

Autorin: Anke Schmietainski

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