Positives Denken Chance für ein glücklicheres Leben

Von Natur aus ist unser Gehirn so angelegt, dass negative Dinge besonders viel Aufmerksamkeit bekommen. Was eigentlich unserem Schutz dienen sollte, belastet und blockiert uns aber oft unnötig. Positives Denken kann uns aus negativen Denkschleifen befreien und uns zur Glück und Wohlbefinden leiten.

Ist das positive Denken noch modern?

Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an den vergangenen Tag, die Woche oder den Monat denken? Vielen von Ihnen sicher, was Sie geärgert oder frustriert hat. Ganz klar, denn unser Gehirn beschäftigt sich eher mit den negativen Aspekten des Lebens. Bei unseren Vorfahren diente das deren Schutz oder war sogar überlebenswichtig. Heute hat sich dieser biologische Mechanismus bei manchen verselbstständigt. Es ist zur schlechten Gewohnheit geworden, über gestern und morgen zu grübeln und sich sogar über Dinge Sorgen zu machen, die noch gar nicht da sind und wahrscheinlich nie eintreten werden. Wir hängen dann oftmals richtig in negativen Denkschleifen fest.

So sagen Sie Ja zum positiven Denken

Wie und was wir denken, bestimmt, was wir wahrnehmen, tun und fühlen und umgekehrt. Wir entscheiden darüber, ob wir negative Kreisläufe der Unsicherheit, Zweifel, Ängste und schlimmen Erwartungen starten. Oder positive des Zuversicht, der Neugier, Möglichkeiten und Chancen. Beide werden sich erfüllen. Weil unsere Handlungen dem Denken folgen.

Fragen Sie sich bei negativen Gedanken immer wieder, warum Sie etwas so stark beschäftigt, was Ihnen das sagen oder zeigen will? Oder ist es einfach nur eine schlechte Gewohnheit, dass Sie immer wieder auch über kleine Abweichungen von Ihren Erwartungen nachdenken? Dass Sie dabei alles Schöne und Positive ausblenden und sich auf die negativen Dinge und Aspekte einer Sache konzentrieren?

Die Wirkung verbessert sich je länger man dran bleibt. Und das positive Denken wird einfacher, je öfter wir es anwenden. Das ist die gute Aussicht. Oft erlebe ich, dass Menschen viel zu ungeduldig sind, wenn sie sich etwas vorgenommen haben, z.B. optimistischer durch das Leben zu gehen. Von Forschungen unter Künstlern und Sportlern wissen wir, dass außergewöhnlich gute Ergebnisse in der Regel 10 Jahre bzw. 10.000 Stunden Übung benötigen. Bei Erfolg gibt es keine Naturtalente ohne Übung und keine tüchtigen Unbegabten. So ist es auch beim Wohlbefinden. Die Anlage entscheidet, ob es einfacher oder schwieriger ist, positiv zu denken. Geübt und angewendet werden muss es trotzdem noch.

Was ist möglich?

Die Glücksforschung hat sogar nachgemessen, was unser Wohlbefinden wie viel beeinflusst: Zu 50 Prozent bestimmt die Genetik, wie leicht oder schwer es uns fällt, glücklich zu sein und folglich so zu denken. Von den restlichen 50 Prozent sind nur zu 10 Prozent die Umstände zuständig, zu 40 Prozent sind wir es selbst.

Die Mehrheit von uns ist tendenziell glücklich. Denn das Glück ist die Summe der guten Gefühle plus die kognitive Bewertung, wie befriedigend diese sind. Wichtig zu betonen ist, dass Glück eher selten etwas ganz besonders ist. Vielmehr ist es eine Summe aus vielen kleinen Annehmlichkeiten, die wir zu schätzen wissen.

Was zeichnet glücklich denkende Menschen aus?

Glücklich denkende Menschen ergehen sich selten in negativen Selbstreflexionen, stellen z.B. weniger Vergleiche mit anderen an, die zu eigenen Ungunsten ausfallen. Sie vertrauen auf ihre Resilienz, die Fähigkeit, die Schwierigkeiten des Lebens zu meistern. Sie haben gute Gefühle, welche die Resilienz in negativen Situationen verstärken. Wer gut drauf ist, hat den besseren Überblick und löst Probleme besser, ist weniger schnell aus der Balance zu bringen und dadurch weniger angreifbar. Sie genießen Erfolge oder ein schönes Ereignis. Das bringt Optimismus, künftig Ähnliches zu erleben. Und: sie denken generell positiver und aktiver. Das wiederum macht das positive Denken wahrscheinlicher.

Nutzen Sie die Formel für positives Denken

Erinnern Sie sich noch an den Mathematikunterricht und an das Thema Division? Je kleiner der Nenner (unter dem Bruchstrich) oder je größer der Zähler (über dem Bruchstrich), umso größer wird das Ergebnis. Es hat mir Spaß gemacht, auf dieser Grundlage eine Formel zum Positiven Denken zu entwickeln. Damit können Sie sich testen: Gibt es Einflüsse, Voraussetzungen, Entscheidungen oder anderes, die Ihnen das positive Denken in Zukunft leichter machen?

Positives Denken = (Entscheidung + Absicht + Dranbleiben + Sprache + Dankbarkeit + Bewusstsein + Menschen + Gewohnheiten) / (Anlage + Körper+ Erwartungen + Umstände)

Spielen Sie ruhig einmal verschiedene Varianten durch. Geben Sie jedem Wert, der Sie beeinflusst oder um den Sie sich kümmern, eine 1, allen anderen eine 0.
Lassen Sie mich das an zwei Beispielen zeigen.

  1. Wenn Sie seit Kindertagen ein Optimist mit einem sonnigen Gemüt sind, einen gesunden Körper haben, realistische Erwartungen und sich von Umständen nichts anhaben lassen, dann wäre im Nenner nur 0+0+0+0. Das heißt, die Chance auf positives Denken ist unendlich groß. Dabei ist es dann egal, was im Zähler steht.
  2. Wenn Sie nicht die Absicht haben, sich um das Thema positives Denken zu kümmern, dadurch auch nicht dranbleiben wollen, sich nicht um eine positive Sprache bemühen, Ihnen das auch gar nicht bewusst und wichtig ist, sie niemandem dankbar für Ihr Leben sind, Sie schlechte Gewohnheiten haben und keine sozialen Beziehungen pflegen, dann wäre im Zähler nur 0+0+0+0… und das Ergebnis wäre: Null Chancen auf positives Denken.

Unser aller Ergebnis liegt sicherlich irgendwo dazwischen, denn beide Fälle sind die Extreme. Vielleicht haben Sie jetzt Lust bekommen, Ihre eigene Formel aufzustellen, an der Sie sich orientieren wollen. Ergänzen Sie, was in Ihrem Leben eine Rolle spielt. Suchen Sie nach Ihren Chancen für ein positives Denken.

Alltagstipps mit Wohlfühlgarantie

1. Schenken Sie dem Denken größere Beachtung

Dort fängt Ihr Leben sozusagen an. Sie entscheiden, ob Ihre Gedanken Sie im Griff haben, oder umgekehrt. Das Leben folgt.

2. Gut leben braucht gut zu denken

Fragen Sie sich bei allem, was Sie tun, ob das etwas Gutes ist, ob das Ihnen und/oder Anderen etwas Gutes bringen kann. Steckt dahinter eine gute Absicht Ihrerseits? Das trifft übrigens nicht nur auf unser Tun, sondern auch auf unser Denken zu.

3. Schluss mit „höher, weiter, schneller“

Bedingungen für Zufriedenheit sind schlechte Ratgeber. Denn wenn wir nicht zufrieden sind mit dem Vorhandenen, werden wir es wahrscheinlich auch nicht mit dem Gewünschten sein.  

4. Üben Sie sich im Tagträumen

In Experimenten zum Training von Optimismus konnte gezeigt werden, dass 5 Minuten Tagträumen mit guten Gedanken zu mehr Optimismus führen. Man geht gelassener mit Stress um, sorgt sich weniger und ist kreativer.

5. Denken Sie bei schlechter Stimmung an etwas Positives

Zum einen gleichen die guten Gefühle die negativen in der Wirkung auf Körper und Geist aus. Zum anderen verbessern Sie Ihr Befinden. Je konsequenter man dies tut, umso länger hält der Effekt an.

Autor/en dieses Beitrages:
, aus Dresden
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