Gefürchtet sind Zecken vor allem wegen FSME und Borreliose. Aus schulmedizinischer Sicht wird gegen FSME in der Regel eine Impfung, gegen Borreliose (zumindstens in der Anfangsphase) Antibiotika empfohlen. Beides sehen viele naturheilkundlich-orientierte Therapeuten und Patienten skeptisch. Doch gibt gibt es überhaupt Alternativen? Wir haben für Sie nachgefragt ...
Zecken
Im Sommer sind die meisten Menschen gern draußen unterwegs. In den Medien wird häufig dringend zur FSME-Impfung geraten. Wie stehen Naturheilkundler zum Thema „Zecken“?
Beim Thema Zecken gehen die Meinungen zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde weit auseinander und nach wie vor kursieren falsche Vorstellungen über die weltweit rund 800 Zeckenarten und die von ihnen ausgehenden Gefahren. In Mitteleuropa werden durch die Schildzecke, auch gemeiner Holzbock genannt, vor allem die virale Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME und die bakterielle Lyme-Borreliose übertragen.
Weibliche Zecken brauchen Blut zur Bildung von bis zu 3000 Eiern. Ist ein Zeckenweibchen vollgesogen, so kann es bis zu 200 Mal mehr wiegen als vor der Mahlzeit. Zecken brauchen ein relativ warmes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit. Daher geht die normale Zeckensaison von März bis Oktober. Zecken lassen sich nicht etwa von Bäumen fallen, sondern lauern meist an Wegrändern auf Gräsern und krautigen Pflanzen auf ihre Opfer.
Bislang geht man davon aus, dass FSME-Viren über den Speichel der Zecke übertragen werden – auch eine sofortige Entfernung könnte daher eine Infektion nicht verhindern – falls das Insekt Träger des Virus ist. Schulmediziner raten daher vorsorglich zur Impfung.
Anders gelagert ist der Fall beim Bakterium „Borrelia burgdorferi“, das sich im Mitteldarm der Zecke aufhält und erst mit den Ausscheidungen der Zecke, also meist nicht sofort nach Saugbeginn, in den menschlichen Körper gelangt. Eine möglichst schnelle Entfernung der Zecke könnte also eine Infektion häufig verhindern – und einen Impfstoff gibt es ohnehin noch nicht.
Problematisch ist, dass die Symptome einer FSME-Infektion sehr unterschiedlich sein können und häufig auch erst spät erkannt werden. Sie reichen von einer Sommergrippe bis hin zu schweren neurologischen Störungen. Kommt es zu einer Infektion mit Borrelien, tritt mehrere Tage nach dem Zeckenstich eine ringförmige Rötung auf, die meist nach einigen Wochen von selbst wieder verschwindet. Weitere Krankheitsstadien folgen häufig erst Monate und Jahre später und reichen von Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen bis zu Lähmungen und Sehstörungen. Bis heute gibt es keine bindenden Empfehlungen zur Behandlung der Borreliose – wenn sie denn überhaupt diagnostiziert wird.
Die von uns befragten Ärzte und Heilpraktiker sind indes ohnehin der Ansicht, dass die von Zecken ausgehende Gefahr künstlich hochgespielt wird, während auf der anderen Seite die gar nicht so seltenen Impfschäden unter den Tisch gekehrt würden.
Gute Erfahrungen hat Dr. Florian Davidis bei einer Borrelien-Infektion mit der Energieresonanz-Therapie, einer Spezialform der Magnetfeldtherapie, aber auch mit Nosoden gemacht. (Nosoden sind aus erkranktem Körpergewebe oder ähnlichem hergestellte Arzneimittel, die zur Behandlung eben jener Erkrankung verwendet werden). Dr. Scheel setzt gar ausschließlich auf die Kraft positiven Denkens: „Wer gut drauf ist, wird mit einem Zeckenstich prima fertig.“ Prophylaktisch könne man einen Vitamin-B-Komplex wie Polybion einnehmen, was allerdings dazu führe, dass nicht nur Zecken einen nicht mehr so gut riechen können. Bei einer starken Reaktion auf einen Zeckenbiss empfiehlt Scheel die Rescue-Creme aus der Bachblütentherapie. Auch eine Lymphdrainage oder ein Einlauf könnten hilfreich sein.
Auch Kriemhilt Waldenmaier hält die Nebenwirkungen einer Impfung für viel zu groß. Sie gibt ihren Patienten einmal pro Jahr eine Zeckenbiss-Nosode: Zunächst drei Globuli und nach fünf Minuten weitere drei. Andere Homöopathen geben sogar nur alle zehn Jahre vorsorglich eine Zeckenbiss-Nosode. Dieter Berweiler sorgt mit dem homöopathischen Mittel Coccus cacti LM 1000 einmal pro Jahr für einen Körpergeruch, den Zecken nicht mögen. Falls der Appetit der Zecke größer war als ihr Widerwille und sie doch zugebissen hat, entfernt Berweiler Zecken mit einer Zeckenzange und träufelt eine Mischung aus Lavendel-, Thymian- und Angelikaöl auf den Stich. Auch Kriemhilt Waldenmaier hält es für ausreichend, die betroffene Hautpartie nach einem Zeckenbiss mit Quark- oder Salzumschlägen zu behandeln – solange sich kein roter Hof um den Zeckenbiss bildet. Dann, rät sie anders als ihre Kollegen, zum Arzt zu gehen und sich Antibiotika verschreiben zu lassen.
Was kann man tun, um das Risiko eines Zeckenstichs herabzusetzen?
Geschlossene Kleidung, vor allem Hosen mit langen Beinen und geschlossene Schuhe tragen. Möglicherweise sogar die Socken über die Hosenbeine ziehen. Auf heller Kleidung kann man die kleinen Blutsauger schneller erkennen. Lediglich einen gewissen Schutz bietet das Einreiben mit ätherischen Ölen (siehe oben). Möglichst nicht durchs Unterholz und vorbei an hohen Gräsern streifen. Den Körper nach einem Aufenthalt in Wald oder Wiese immer nach Zecken absuchen – vor allem an den besonders warmen Körperstellen unter den Armen, zwischen den Beinen, an Bauchnabel, Kopf und Hals. Auch Haustiere regelmäßig nach Zecken absuchen.
Mehr zum Thema Borreliose
Für den Fall, dass Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen von einer Zecke erwischt wurden und an Borreliose erkrankt sind, empfehlen wir Ihnen den ausführlichen Artikel von Heilpraktiker Dieter Berweiler zur alternativen Behandlung der Borreliose mit dem Titel Borreliose natürlich heilen - Ein Diskurs.
- Daniela, am 07.06.2022Ich wurde von einer Zecke gebissen,bin aber nicht geimpft, heuer gibt es sehr viele Zecken,möchte mich aber nicht impfen lassen. Was kann ich mir jetzt nach einen Zeckenbiss besorgen? Meinen Hund Creme ich mit Kokos,schwarzkümmelöl und Eukalyptus ein,könnte mir das eventuell zur Vorbeugung helfen? Und welche Nachsorge wâre gut nach einen Zeckenbiss, ich habe die Stelle nur desinfiziert,danke LG dani
- Dieter Berweiler, am 07.06.2022Liebe Dani
eine sogenannte Zeckenimpfung bezieht sich auf die FSME (also die Frühsommer-Meningoenzephalitis) und auch nur gegen diese, wobei die Wirksamkeit zweifelhaft ist und das Risiko daran zu erkranken, extrem gering ist.
Das weitaus unangenehmere sind Parasiten wie Borrelien, Bardonella, Babesien, um nur einige zu nennen, die bei einem Stich übertragen werden können (aber nicht müssen).
Die erste Maßnahme ist natürlich, die Zecke so schnell als möglich zu entfernen und die Stichstelle zu desinfizieren. Insofern haben sie alles richtig gemacht. Ich empfehle bei Stichen jeglicher Art immer das Breitbandantiparasitikum „Ery-mi“, was auf die betroffenen Stellen mehrmals täglich aufgetragen wird. So können auch Parasiten erfasst werden, die durch den Stich ins Gewebe gelangt sind und durch die Oberflächendesinfektion nicht mehr erreicht werden können.
Die Einnahme von z. B. Schwarzkümmelöl ist sicherlich hilfreich. Aber auch ein Repellent wie z. B. „Antizecke“, eine ätherische Ölmischung, die konzentriert auf die Kleidung, z. B. den Hosensaum oder verdünnt auf die Haut aufgetragen wird, wird die Affinität verringern.
Mit freundlichen Kräutergrüßen
Dieter Berweiler
- Lalla, am 13.02.2021Hallo liebes Team,
ich habe vor 10 Jahren nach der FSME Impfung starke Lähmungserscheinungen und konnte nichts mehr bewegen oder spüren. Damals hat meine Ärztin mir einen Tag lang Infusionen und Co gegeben sodass ich abends wieder meine Beine spüren konnte und am nächsten Tag wieder normal laufen konnte.
Seitdem bin ich sehr vorsichtig was Impfungen angehen.
1. woran kann es gelegen haben dass die passiert ist? (Im Impfpass steht dass ich dir FSME j. (VNR1G06A) bekommen habe)
2. Mir wurde nun die neue mRNA Impfung von BionTech angeboten und ich bin mir nicht sicher, ob diese oder eventuell auch die AstraZeneca Impfung für mich eventuell wieder die starken Impfreaktionen hervorrufen könnte.
Vielen Dank für Ihre kompetente Auskunft!- Online-Redaktion, am 05.03.2021Liebe Lalla,
hier noch ein Link zu einem Vergleich verschiedener Corona-Impfstoffe:
https://www.deutschlandfunk.de/biontech-pfizer-astrazeneca-johnson-johnson-und-co-corona.2897.de.html?dram:article_id=482250
Alles Gute wünscht Ihnen
Ihre Online-Redaktion - Online-Redaktion, am 18.02.2021Liebe Lalla,
nach einer solchen Erfahrung ist Ihre Skepsis gegenüber Impfungen nur allzu gut zu verstehen.
1. Die bekannten Nebenwirkungen nach einer FSME-Impfung hat das Robert-Koch-Institut (RKI) auf folgender Seite aufgelistet: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/FSME-Impfung/FSME-Impfung.html Dazu gehören Missempfindungen wie Taubheitsgefühl und Kribbeln, von Lähmungen ist dort nicht die Rede.
Aus der Ferne lässt sich der Zusammenhang zur Impfung nach so vielen Jahren leider schwer beurteilen. Vielleicht kann Ihnen Ihre damalige Ärztin dazu mehr sagen.
Interessant wäre zu wissen, ob Ihr Fall damals den Behörden als mögliche Nebenwirkung gemeldet wurde. Inzwischen können auch Patienten selbst mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten leicht selber melden: https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/RisikenMelden/NebenwirkungsmeldungBuerger/_node.html
2. In Ihrer zweiten Frage beziehen Sie sich auf einen Impfstoff, mit dem man noch nicht sehr viel Erfahrung hat. Das gilt gleichermaßen für den Impfstoff selbst, als auch für den Impfstofftyp. Erste Infos zu Nebenwirkungen finden Sie beim RKI unter https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Downloads-COVID-19/Aufklaerungsbogen-de.pdf?__blob=publicationFile Darin heißt es zu dem Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer: "In den umfangreichen klinischen Prüfungen vor der Zulassung wurden nach Gabe von Comirnaty® 4 Fälle (zwischen 0,1 % und 0,01 %) von akuter Gesichtslähmung beobachtet, die sich in allen Fällen nach einigen Wochen zurückbildete. Diese Gesichtslähmungen stehen möglicherweise im ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung." Grundsätzlich ist es so, dass sehr seltene Nebenwirkungen mitunter erst auftreten bzw. zugeordnet werden können, wenn entsprechend viele Menschen damit geimpft worden sind. Soweit sind wir einfach noch nicht.
Eine Übersicht zu Nebenwirkungen und Hilfsstoffen verschiedener Impfstoffe finden Sie unter https://www.gelbe-liste.de/coronavirus/corona-impfstoffe-vergleich#Nebenwirkungen
Vielleicht hilft Ihnen ja das folgende Expertengespräch am 25. Februar weiter. Im Hinblick auf die genannten Experten erwarten wir bei der Veranstaltung eine fundierte, aber durchaus kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. https://www.gesundheit-aktiv.de/aktuelles/veranstaltungen/vortraege/corona-impfung-hilfen-zur-entscheidung
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen bei Ihrer Entscheidungsfindung weiterhelfen konnten und wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Gesundheit.
Ihre Online-Redaktion
- Dieter Berweiler, Heilpraktiker aus Stuttgart-Mühlhausen, am 24.08.2020Liebe Marianne,
wenn Sie die homöopathische Behandlung bevorzugen, reicht jeweils ein Globulum/Tag. Das sollten Sie für wenigstens 1 Woche machen. Am besten kombinieren Sie die homöopathische Behandlung mit dem Breitband-Antiparasitikum „Ery-mi“, dass Sie äußerlich (mehrmals tgl. je Tropfen) auf die Stichstelle auftragen (zu beziehen in der Urdrogerie). Diese Vorgehensweise schließt eine Infektion meiner Erfahrung nach nahezu aus.
Mit freundlichen Kräutergrüßen
Dieter Berweiler - Marianne, am 23.08.2020Guten Tag
Ich hätte eine Frage, da ich (58jahre, männlich) erst nach 1 Tag die vorgesauge Zecke an meinen Körper entdeckt habe, wie viele Globuli Borelia Nos C 200 und FSME Nos C 200 einnehmen muss? Ich fühle mich bis dato gesund, minimale punktuelle Hautrötung bei Einstichstelle.
Vielen Dank. - Dieter Berweiler, Heilpraktiker aus Stuttgart-Mühlhausen, am 04.05.2020Hallo Mian,
das Erbrechen kann vom Zeckenstich kommen, muss es aber nicht. Gerade bei Kindern ist ein kleiner Auslöser oft Grund körperlicher Umbrüche. Ich möchte damit nicht sagen, dass da kein Zusammenhang sein kann. Ganz im Gegenteil. Bei meiner Tochter würde ich in Ihrer Situation mal noch ein paar Tage zuwarten und beobachten. Es läuft nichts weg, Sie versäumen aus naturheilkundlicher Sicht nichts. Man kann dann immer noch in ein, zwei, vier Wochen mit einer zielgerichteten Therapie beginnen.
Liebe Grüße
Dieter Berweiler - Mian, am 01.05.2020Guten Tag,
meine Tochter, jetzt 11 Jhare alt, wurde vor 5 Tagen voneiner Zecke gebissen, welche wir sofort entfernt haben. Nun hat sie seit dieser Nacht starke Kopfschmerzen und sie musste sich 3x übergeben. Die Kopfschmerzen sind auch mit Dafalgan nicht weg.
Wie sollen wir vorgehen? - Dieter Berweiler, am 18.05.2018Liebe Frau Tertel,
eigentlich sollte jede homöopathisch ausgerichtete Apotheke das für sie bestellen können. Nach meiner Erfahrung stellt die Fa Remedia gute homöopathische Mittel her. Diese werden von der Salvator Apotheke in AT-7000 Eisenstadt vertrieben. Dort sollten sie fündig werden.
Liebe Grüße
Dieter Berweiler - Dieter Berweiler, am 16.05.2018Liebe Frau Schon,
die Homöopahtie ist ein Teilbereich der Naturheilkunde, bei der die Individualität des Patienten, seine persönliche Konstitution und auch sein persönliches Umfeld bei der sogenannten homöopathischen Repertorisation (Arzneimittelfindung), mit einfließt. eine pauschalierte Dosierempfehlung ist daher eigentlich nicht möglich. Um die Frage fachlich korrekt beantworten zu können, konsultieren die einen kompetenten Homöopathen.
Liebe Grüße Dieter Berweiler - vesna schon, am 20.04.2018Hallo, Ich habe Borrelianosode c200 für mich gekauft. Meine Frage:welche Dosierung ist für ein zwei und halb jähriges Kind empfehlenswert?
- Andrea Tertel, am 15.05.2017bin dringend auf der Suche nach einer Apotheke , die Coccus Cacti LM 1000; Borelli C 200; Fsne C 200 vertreibt. wer kann mir helfen ?
Vielen Dank - Dieter Berweiler, am 19.12.2016Liebe Frau Kallweit,
die Aromatherapie als fester Bestandteil der Phytotherapie wird seit mehr als 200 Jahren erfolgreich eingesetzt. Diese als "Hausmittel" abzutun, kann ich nur einer fachlichen Unkenntnis zuordnen. Speziell beim Zeckenstich, der nicht zwangsläufig eine Infektion mit sich bringt, sind solche wirksamen nebewirkungsfreien bewährten Vorgehensweisen angebracht, zumal es keinen einzigen Nachweis gibt, dass ein Erythema von Borreliosen verursacht wird. Das wird nur immer unterstellt. Desweiteren ergaben die neusten Erkenntnisse, dass eine Antibiose bei einer Borrelieninfektion die Erregeranzahl zwar deutlich reduziert, gleichzeitig aber auf Resistenz selektiert. Da stellt sich schon grundsätzlich die Frage, wie zum Wohle des Patienten am sinnvollsten vorgegangen werden soll. Gerade in Bezug auf Borrelien steht sowohl in der Schulmedizin als auch allen anderen Beteiligten ein Umdenkprozess ins Haus.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Berweiler - Magdalena Kallweit, am 13.12.2016Unverantwortlich von einigen "Kollegen" wie D. Berweiler, bei Wanderröte auf Hausmittel zu setzen anstatt zum unverzüglichen Besuch des Hausarztes zu raten.