Es gibt nur wenige Dinge auf der Welt, die uns auf so einfache Art und Weise ergreifen und beeinflussen können wie die Musik. Schlaflieder beruhigen, traurige Lieder berühren und der Lieblingssong treibt uns beim Sport zu Höchstleistungen an und motiviert uns auf dem Weg zur Arbeit. Die Musik nimmt im Leben vieler Menschen einen wichtigen Stellenwert ein und das über alle Jahrhunderte und Kulturen hinweg. Auch für Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten wächst die Bedeutung von Musik bei der Behandlung ihrer Patienten. Mit Hilfe von Klängen können Erinnerungen hervorgerufen, Kommunikation in Bewegung gesetzt und Schmerzen gelindert werden.
In der Sendung der Gesundheitslounge Berlin mit dem interessanten Thema „Kinder brauchen Musik zum Lernen“ beschäftigen sich drei Experten mit der Auswirkung von Musik auf die kognitiven Fähigkeiten von Kindern. Zu Gast im Studio sind Moderator Herr Prof. Dr. Hartmut Schröder, Therapeut und Spezialist für Entspannungsberatung, Yoga und autogenes Training, Frau Kaija Früchtenicht, Sprachheilpädagogin, sowie Herr Dr. Sebastian Jentschke, welcher die Sprach-und Musikverarbeitung von Kindern erforscht. Gemeinsam informieren die Experten über die Hörwahrnehmung und spezielle Hörtrainings und beschäftigen sich mit der Frage, ob Musik die Lernfähigkeit von Kindern begünstigen kann.
In diversen Studien werden Kindern verschiedene Musik– oder Sprachsequenzen vorgespielt und die Wirkung auf deren kognitive Fähigkeiten untersucht. Dr. Jentschke erklärt, dass Kinder, welche z.B. im Chor singen oder ein Instrument spielen bewiesenermaßen ausgeprägtere Verarbeitungsprozesse haben, als Kinder ohne eine derartige musikalische Betätigung. Auch die Intelligenz von Kindern kann einigen Experimenten zufolge durch so ein musikalisches Training positiv beeinflusst werden. Hierbei nahm der IQ von Kinder um bis zu zwei Punkte zu. Frau Früchtenicht hilft Kindern mithilfe von Musik und gezielten Hörtrainings in der Praxis Sprachdefizite aufzuholen und verzeichnet mit ihrer Methode große Erfolge in der Entwicklung der Kinder. Hierbei werden Kindern bereits im Kindergartenalter diverse Musikstücke von Mozart vorgespielt und durch ein bestimmtes Gerät die hohen Frequenzen in der Musik verändert. Diese hohen Frequenzen entsprechen der Sprache und sind bei vielen Kindern unterentwickelt, was zu Sprachentwicklungsstörungen führt. Durch das Hören der Musik mit Kopfhörern werden die Sprachfrequenzen gefördert und viele Kinder machen einen regelrechten Entwicklungssprung.
Auf der wissenschaftlichen Ebene bestätigt Dr. Jentschke diese Ergebnisse und fügt hinzu, dass Kinder, welche unter Sprachentwicklungsstörungen leiden, auch in der Schuhe häufig Schwierigkeiten haben und Auffälligkeiten aufweisen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Sprachentwicklung von Kindern frühzeitig zu unterstützen. Zu guter Letzt weist Prof. Schröder darauf hin, dass auch Erwachsene von Hörtrainings und diversen Musikstücken profitieren und Entspannung erfahren können.