Für die meisten Menschen dürfte der Gedanke, den eigenen Urin zu trinken oder in anderer Form zu Heilzwecken zu nutzen, etwas befremdlich erscheinen. Dennoch hat die Eigenurintherapie, auch Eigenharntherapie genannt, vor einigen Jahren unerwarteten Auftrieb bekommen. Wir verraten Ihnen, worum es bei der Eigenurintherapie geht und wie sie angewendet wird.
Seit einigen Jahren ist die in der Volksmedizin schon lange angewandte Eigenurintherapie wieder im Kommen. Schon vor 4000 Jahren schätzten indische Yogis den täglich eingenommenen "gelben Becher" als Lebensverlängerer. Auch hierzulande hat sich die Volksmedizin den Glauben an die Heilkraft des eigenen Urins bewahrt, was solche Aussprüche wie "Piss drauf" zeigen. Urin gilt als Spiegel der Lebensweise und der Vorgänge im Körper – nicht umsonst gehört eine Urinuntersuchung zur ärztlichen Allgemeinuntersuchung. Ein bis zwei Liter Urin entstehen aus den rund 1700 Litern Blut, die jeden Tag von den Nieren gefiltert werden. Im Urin enthalten sind Hormone und deren Abbauprodukte, Harnstoff, Harnsäure, Enzyme, Vitamine, Mineralien, Antikörper und Antigene. Der Eigenurin, ob getrunken, injiziert oder in Form von Wickeln und Einreibungen äußerlich angewandt, soll schmerzhemmend und immunstimulierend und die körpereigenen Regulierung anregend wirken.