Wasser 

"Wer immer die Wirkungen des Wassers versteht und in seiner überaus mannigfaltigen Art anzuwenden weiß, besitzt ein Heilmittel, welches von keinem anderen Mittel übertroffen werden kann. Keines ist mannigfaltiger in der Wirkung."
(Pfarrer Sebastian Kneipp)

Was Sie sonst noch zum Wasser wissen sollten, zeigt die Gesundheitspädagogin Anja Müller-Hesse in diesem Beitrag.

Wasser - Die gesunde Lösung

Ein „Umlern-Seminar“, inspiriert von den Erkenntnissen von Dr. F. Batmanghelidj

Meine persönliche Ansicht

Die Gesundheitsvorsorge liegt in meiner Hand. Kein Arzt, kein Therapeut, kein anderer Mensch kann mir die Verantwortung für meinen eigenen Körper abnehmen. Es liegt an mir ganz alleine, welche Aufmerksamkeit und Pflege ich meinem Körper - und meiner Seele - zukommen lasse! Ich habe es in der Hand, schwerwiegende, teure, schmerzhafte und lebenseinschränkende gesundheitliche Schäden zu vermeiden.

Mensch und Wasser

Der Mensch hat sich aus den im Wasser lebenden Arten entwickelt. Er ist abhängig von den lebensspendenden Eigenschaften des Wassers.

Wasser ist das natürlichste Element für den Menschen. Es erinnert an den Zustand der Schwerelosigkeit im Mutterleib, an das Schaukeln im warmen Fruchtwasser, an Wohlfühlen, Geborgenheit, Balance und Harmonie.

Aber Wasser ist nicht nur Quell des Lebens. Mit Wasser werden auch Krankheiten behandelt.

Eine Dehydratation (Austrocknung) der Zellen und damit des Körpers kann schwerwiegende gesundheitliche Störungen und Probleme nach sich ziehen.

Wasser ...

  • reizt Haut und Adern, hält sie elastisch
  • stärkt durch den Wasserwiderstand Hautgefäße und Bindegewebe
  • regt den Stoffwechsel an
  • fördert den Blutkreislauf
  • regt die Hautausatmung, die Schweißdrüsentätigkeit und damit die Entgiftung an
  • lockert Verspannungen
  • regt die Durchblutung der Gelenkinnenhaut an
  • kräftigt die Muskulatur
  • stärkt die Immunabwehr

Wasserfakten

Die Erdoberfläche ist zu 72 % mit Wasser bedeckt. Dieses Wasser teilt sich auf in 97 % Meerwasser, 2,7 % Süßwasser und nur 0,3 % Trinkwasser. Wasser kommt als einzige Substanz auf der Erde gleichzeitig in den drei verschiedenen Zustandsformen fest, flüssig und gasförmig vor. Nach Sauerstoff ist Wasser die Substanz, die wir am meisten brauchen und der wir am wenigsten misstrauen.

In allen alten Religionen wurde für die Reinigung des Körpers reines Wasser verwendet. Es galt als "heilig", weil es den Körper heilte.

Bei seiner Geburt besteht der Mensch aus ungefähr 97 % Wasser. Ist er erwachsen, beträgt der Wasseranteil nur noch 70 %, da mit zunehmendem Alter der Körper verhärtet und sein Wasserbindungsvermögen schwindet.

Drei Viertel des im Körper vorhandenen Wassers befindet sich im Innern der Zellen(Intrazellulärraum) und nur ein Viertel außerhalb der Zellen (Extrazellulärraum). Vor allem das Gehirn, die Leber, die Muskelzellen und die Haut sind reich an Wasser. Wir sind "an Land wandelnde Seewassersäcke"...

92 % des menschlichen Blutes besteht aus Wasser. Die richtige Art Wasser ist für eine optimale Blutzirkulation entscheidend, damit die Giftstoffe der Zellen entsorgt und neue Nährstoffe zugeführt werden können.

Das Gehirn setzt sich zu 90 %, die Muskeln zu 75 %, die Leber zu 69 % und die Knochen zu 22 % aus Wasser zusammen.

Wasseranteil von Organen/Gewebe in %

  • Glaskörper des Auges = 99 %
  • Blutplasma = 90 %
  • Gehirn (graue Substanz) 84 %
  • Lunge = 84 %
  • Blut = 80 %
  • Niere = 79 %
  • Herz = 74 %
  • Haut = 72 %
  • Rückenmark = 71 %
  • Gehirn (weiße Substanz) = 70 %
  • Knochen = 50 %
  • Fettgewebe = 25 %
  • Haare = 4 %

Der durchschnittliche erwachsene Körper enthält etwa 43 Liter Wasser. Der Mensch trinkt pro Jahr ungefähr das fünffache seines eigenen Körpergewichts an Wasser. Bis zu seinem Tod trinkt er etwa 25000 bis 30000 Liter Wasser.

Der menschliche Körper kann in der Regel nicht mehr als drei Tage ohne Wasser auskommen. 10 % Wasserverlust erzeugt schwere Mangelerscheinungen. Wasserverlust von über 20 % kann zum Tod führen.

Der menschliche Körper ist in der Lage, durch Oxidation von Zucker, Fett und Protein einen Teil seines eigenen destillierten Wassers zu erzeugen.

Wasser ist nicht gleich Wasser. Unterschiedliche Wässer haben unterschiedliche Auswirkungen auf unseren Körper. So ist Quellwasser in viel höherem Maße fähig, z.B. den Speisebrei im Darm zu benetzen als Leitungswasser. Mit Kohlensäure versetztes Wasser zerstört die vorhanden Kolloide ("Keime" elektrischer Ladung), auf deren Grundlage die Stoffwechselprozesse lebender Organismen ablaufen. Verbrauchte und abgestorbene Zellen können nicht durch diese elektromagnetischen Kräfte angezogen werden und mit dem Blutstrom "entsorgt" werden. (Der Gesundheitszustand des Organismus lässt sich u.a. über seinen Kolloidzustand beurteilen.)

Allein aufgrund dieser Fakten kann man schon erkennen, welche wichtige Rolle das Wasser in unserem Leben spielt. Es ist nach Sauerstoff die Substanz, die wir am meisten brauchen und der wir am wenigsten misstrauen.

Flüssigkeitsmangel

Unter Flüssigkeitsmangel (Dehydratation) versteht man eine gesteigerte Abnahme der Körperflüssigkeit ohne eine entsprechende Flüssigkeitsaufnahme. Ein zu großer Flüssigkeitsverlust kann über den Magen-Darm-Trakt, die Atemluft, über den Urin oder über die Haut (Schwitzen) erfolgen. Bei fiebrigen Erkrankungen oder starker körperlichen Anstrengungen verliert man besonders stark an Körperflüssigkeit. Aber auch eine Reihe von Erkrankungen, wie z.B. die der Nieren, kann zu einem starken Flüssigkeitsungleichgewicht führen.

Erkennen des Wassermangels

Ein Wassermangel zeigt sich durch trockene Schleimhäute, eine rissige Zunge oder durch faltige, stumpf erscheinende Haut. Nimmt man z. B. die Haut am Handrücken zwischen zwei Finger und zieht sie hoch, so müsste sie beim Loslassen sofort wieder glatt werden. Bei Flüssigkeitsmangel bleibt diese Hautfalte noch etwas stehen.

Urin

An der Farbe des Harns erkennt man die "Bemühung" der Niere, Wasser zurückzuhalten. Der Harn ist konzentriert, riecht deshalb stärker und ist dunkelgelb oder gar orange.

Diese Tatsache ergibt sich daraus, dass die Niere bei geringer Wasserausscheidung trotzdem alle "Giftstoffe" ausscheiden, d. h. in weniger Flüssigkeit mehr Substanzen lösen muss. Eine Dehydratation lässt sich also meistens ganz einfach an der Farbe des Urins "ablesen".

Normalerweise sollte die Farbe des Urin farblos bis hellgelb sein. Verändert sich die Farbe zu dunkelgelb oder gar orange, ist der Körper dehydratisiert.
Das heißt, dass die Nieren schwer arbeiten müssen, um mit dem stark konzentrierten Urin die Giftstoffe aus dem Körper auszuschwemmen.

Der Mensch und sein Körper - Wasser, das Lebenselixier

Der menschliche Körper benötigt ausreichend Flüssigkeit, um seine Körperleistungen und Geistesfunktionen aufrechterhalten zu können. Physiologisch steuert der Körper die Menge der benötigten Flüssigkeit über das Durstgefühl. Jedoch ist das Durstgefühl bei manchen Menschen, vor allem bei alten Menschen, nicht sehr ausgeprägt oder eingeschränkt. Die Folge einer ungenügenden Flüssigkeitsaufnahme ist, neben weiteren Komplikationen, hauptsächlich die Austrocknung (Exsikkose) oder eine Einschränkung der Nierenfunktion.

Symptome

Auswirkungen von Flüssigkeitsmangel auf den Körper

  • Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit: verringerte Konzentration und Reaktion sowie vorzeitige Ermüdungserscheinungen.
  • Gesundheitliche Schäden: Flüssigkeitsmangel kann auch eine Reihe von Krankheiten mit verursachen, wie zum Beispiel Nieren- und Blasenleiden, Verstopfungen und Magenbeschwerden.
  • Bluteindickung (Hypovolämie).
  • Verschlechterung des Nährstoff- und Sauerstofftransportes.
  • Verschlechterung des Abtransportes von Stoffwechselendprodukten.
  • Verschlechterung der Regulation des Wärmehaushaltes.
  • Ein konstantes Flüssigkeitsdefizit führt zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion.

Beispiele für die „Notsignale“ des Körpers bei Flüssigkeitsmangel

  • Verdauungsbeschwerden -> Kolikschmerzen und die damit verbundene Verstopfung
  • Magenschleimhautentzündung
  • Dickdarmentzündung
  • Zwerchfelldurchbruch
  • Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule 
  • Nackenschmerzen
  • Herzbeschwerden
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Stress , Depressionen, chronische Müdigkeit
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • erhöhte Cholesterinwerte
  • Übergewicht -> zivilisationsbedingte Verwechslung von Hunger und Durst
  • Asthma und Allergien
  • Diabetes
  • Sodbrennen
  • Dyspepsie (Sodbrennen)
  • Rheumatische Gelenkschmerzen
  • Schmerzen im Bein beim Gehen
  • Fibromyalgie - Schmerzen der Muskeln und des Weichteilgewebes bis hin zur Muskeldystrophie
  • Anginaschmerz -> ein Zeichen größten Wassermangels in Herz und Lungenachse
  • Morgendliche Übelkeit in der Schwangerschaft - sie deutet auf Durst des Fötus und der Mutter hin

In diesen Fällen muss immer erst einmal in Betracht gezogen werden, dass eine Störung des Wasserhaushalts die eigentliche Ursache ist. Erst dann sollte man andere Vorgänge als Auslöser in Betracht ziehen. Nur so kann vorbeugende Gesundheitsfürsorge betrieben werden.

Leider muss bei manifesten Krankheiten dann auch eine anfängliche oder auch fortwährende medikamentöse Unterstützung erfolgen.

Warum sollen wir Wasser trinken?

Um vital und gesund bis in hohe Alter zu bleiben, benötigen wir regelmäßig gutes Trinkwasser.

Alle Anzeichen des Alterns sind auf die eine oder andere Weise mit einer langsamen Austrocknung des Körpergewebes verbunden. Dr. Alexis Carrel erhielt den Nobelpreis für Medizin für seinen Beweis, dass die lebende Zelle unsterblich ist, wenn sie die richtigen Nährstoffe bekommt und alle giftigen Rückstände beseitigen kann. Ohne Wasser ist eine richtige Ernährung der Zellen, sowie die Ausscheidung des anfallenden zellulären Abfalls nicht möglich.

Früher vor der Industrialisierung trank man viel frisches Quellwasser. Dieses Wasser versorgte unsere Zellen mit genügend Flüssigkeit, um sie zu versorgen und gesund zu halten. Es ist ein ungesättigtes Wasser, das die Fähigkeit hat, den Körper und somit auch das Bindegewebe von Giftstoffen zu befreien.

Weder Kaffee noch Saft, kohlensäurehaltige Mineralwasser oder alkoholische Getränke befreien den Körper von Giftstoffen, sondern nur natürliches, mineralstoffarmes Quellwasser. Kohlensäurehaltige Mineralwässer sind durch ihren hohen Mineralstoffgehalt gesättigt und besitzen nicht die Fähigkeit die Zellen zu entgiften, noch mit Wasser zu versorgen. Man kann also Kaffee, Saft oder viel kohlensäurehaltiges Mineralwasser literweise trinken und doch verdursten die Zellen. Der Mensch sollte natürliches Quellwasser trinken, um den Körper gesund zu erhalten.

Wasser ist die einfachste Medizin ! Wasser ist billig und überall verfügbar! Vorgefertigte Getränke (vor allem Tee, Kaffee, Cola und alle gesüßten oder mit Süßstoff versetzen Getränke) entziehen den Körperzellen das dringend benötigte Wasser! Nur reines Wasser gibt dem Körper die Möglichkeit optimal zu arbeiten.

Erstaunlicherweise wurde Wasser als Durstlöscher sowohl im Römischen Reich als auch in späteren Jahrhunderten meistens heiß getrunken. Dies geschah nicht aus hygienischen Gründen, da zu heißes Wasser oft mit kaltem gemischt wurde. Vielmehr galt der Genuss von kaltem Wasser als ungesund: Der Grieche Plutarch empfahl heißes Wasser, auch wenn man keinen Durst habe. So sollen nach Aussagen von Zeitzeugen der griechische Seher Teiresias und im Mittelalter Frankreichs König Ludwig X. deswegen gestorben sein, weil sie zuviel kaltes Wasser getrunken hätten. Über viele Jahrhunderte hinweg blieb Wasser den meisten Menschen suspekt, da es meist berechtigterweise, mit Schmutz und Krankheit assoziiert wurde. 

Die Aufgabe des Wasser im Körperstoffwechsel

Die Aufgaben des Wassers in unserem Körper sind vielfältig. Es ermöglicht den Stoffwechsel, indem es als Lösungs- und Transportmittel von Substanzen dient und ist für die Wärmeregulierung verantwortlich.

Lösungs- und Transportmittel

Ein Hauptanteil des Wassers, das wir täglich aufnehmen, wird für die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und Salzen über die Niere benötigt. Viele Stoffwechselprodukte können aber nur ausgeschieden werden, wenn sie in einer bestimmten Konzentration im Wasser gelöst sind, also ausreichend Flüssigkeit im Körper vorhanden ist.

Wärmeregulierung - Die Haut als Klimaanlage

Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Regulierung der Körpertemperatur. Neben anderen Regulationsmechanismen trägt auch das Schwitzen dazu bei, die Körpertemperatur auf ein konstante Temperatur von 37°C zu halten, unabhängig davon, wie kalt oder warm es außerhalb des Körpers ist. Dies ist notwendig, da der menschliche Organismus nur unter einer konstanten Temperatur reibungslos funktionieren kann.

Die Flüssigkeitsregulierung durch die Nieren

In den Nieren steuert das Hormon Adiuretin (ADH) die Menge der auszuscheidenden Flüssigkeit. Dabei orientiert sich der Körper nicht nur an der Art und Menge der zugeführten Flüssigkeit, sondern auch an den Umgebungsfaktoren, wie z. B. Außentemperatur, Ernährung, körperliche Arbeit oder dem Schwitzen. Beispielsweise wird bei heißer Außentemperatur und schwerer körperlicher Betätigung vermehrt Flüssigkeit durch Schwitzen abgegeben. Die Nieren scheiden als Folge davon weniger Harn aus.

Durst !?

Das Gefühl durstig zu sein ist ein Signal des Körpers. Durst weist uns darauf hin, dass ein Flüssigkeitsbedarf besteht. Hervorgerufen wird er entweder durch den Flüssigkeitsbedarf oder eine erhöhte Kochsalzkonzentration. Bereits ein Verlust von 1-2 % Wasser lässt in unserem Körper ein Durstgefühl entstehen. Verlieren wir mehr als 20 % Wasser, sind gesundheitliche Schäden nicht mehr auszuschließen.

Der Mensch kann zwar Wochen ohne Essen auskommen, nicht jedoch ohne Wasser. Durst kann aber nur im Idealfall die Flüssigkeitszufuhr regeln. Neben dem Durstgefühl beeinflussen erlernte Verhaltensweisen die Trinkgewohnheiten. Das Durstgefühl wird in bestimmten Situationen - zum Beispiel bei Stress - unterdrückt oder nicht wahrgenommen. Dann bleibt der Körper mit Flüssigkeit unterversorgt. Besonders betroffen sind ältere Menschen. Bei ihnen lässt das Durstempfinden häufig nach, so dass ein Flüssigkeitsdefizit dann oft nicht mehr richtig wahrgenommen wird.

Wasserzufuhr

Wasser nimmt der Mensch hauptsächlich durch Speisen und Getränke zu sich. Im Schnitt sind dies durch Getränke 1500 ml und durch feste Speisen 600 ml. Durch Oxidationsvorgänge bei der Energieverwertung (Verbrennung von Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß) entstehen im Körper nochmals 400 ml. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt als Richtlinie eine Flüssigkeitsmenge von 35 ml bis 40 ml pro kg Körpergewicht. Das sind folglich bei einem Menschen mit 70 kg, 2450-2800 ml. Zieht man davon die in der festen Nahrung enthaltenen 600 ml ab, so ergibt sich als reine Trinkmenge ein Tagesbedarf von 1850-2200 ml. Bei eingeschränkter Nahrungszufuhr (z. B. während Krankheit oder beim Fasten) muss deshalb ca. 1 Liter mehr getrunken werden, da die Flüssigkeit der Nahrung fehlt und ebenso das im Körper entstehende Oxidationswasser.

Übrigens:

Auch wenn es inzwischen durch Studien (wer hat die in Auftrag gegeben?) widerlegt ist, dass Kaffee die Flüssigkeitsbilanz im Körper durcheinander bringt (so stark harntreibend wirkt, dass er dem Körper mehr Wasser entzieht, als er "mitbringt") rate ich dennoch zur Vorsicht. Dies gilt nämlich nur für geübte und regelmäßige Kaffeetrinker und Kaffee ist und bleibt ein "Gift", dass den Stoffwechsel verändert und auf Dauer zu Gesundheitsschäden, wie z.B. Depressionen führen kann. Dass Kaffee "nicht ohne" ist, weiß jeder, der schon mal auf "Kaffeeentzug" war. Die dazugehörenden Kopfschmerzen sind nicht lustig...

Für mich bleibts dabei: Nicht umsonst ist es in vielen Kulturen üblich, zum Kaffee ein Glas Wasser zu trinken.

Wie viel soll ich trinken?

Die richtige Trinkmenge errechnet sich wie folgt

Körpergewicht x 0,04 = Menge in Liter (reines Wasser ohne Kohlensäure!)

z.B. sollte eine Frau mit 65 kg Körpergewicht 2,6 l Wasser über den Tag verteilt trinken.

Um wenigstens 2 Liter täglich getrunken zu haben, gibt es eine einfache Regel: Trinken Sie ein Glas Wasser nach dem Aufstehen, eines vor und nach jeder Mahlzeit und eines vor dem Zubettgehen.

Achten Sie darauf, dass kein Salzverlust einsteht, wenn Sie mehr Wasser trinken, ohne mehr Salz zu verwenden. Wenn Sie einige Tage sechs, acht oder zehn Gläser Wasser getrunken haben, sollten Sie daran denken, zusätzlich etwas Salz mit Ihrem Essen aufzunehmen. 1/4 TL salz auf 2 l Wasser sind unerlässlich.

Außerdem ist es wichtig, die vermehrte Wasserzufuhr nur langsam zu steigern, um die Nieren an das erhöhte Wasservolumen zu gewöhnen. Übertreibungen wirken hier kontraproduktiv, d.h. es könnten Komplikationen entstehen.

Erhöhen Sie Ihre Trinkmenge wochenweise um 1-2 Gläser.

Tipps zum richtigen Trinken

Der Körper verliert über den Tag beträchtliche Mengen an Wasser mit den Ausscheidungen und über die Haut. Dieses Wasser muss ständig wieder ersetzt werden. Die Wasseraufnahme geschieht im Allgemeinen über das Trinken und über feste Nahrungsmittel, die ebenfalls Wasser enthalten.

Daneben gibt es eine Reihe von Personengruppen, für die eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit besonders wichtig ist: Kinder und Jugendliche, Sportler, Senioren und Menschen, die eine Diät machen oder Fasten.

Für eine richtige Flüssigkeitszufuhr gilt

  • Trinken Sie gleichmäßig über den Tag verteilt mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit, bei hohen Temperaturen, sowie bei körperlichen Anstrengungen entsprechend mehr.
  • Bringen Sie Abwechslung in die tägliche Auswahl an Getränken. Empfehlenswert sind Wasser, Früchte- und Kräutertees, aber auch verdünnte reine Fruchtsäfte. Getränke sollten ein fester Bestandteil jeder Mahlzeit sein.
  • Ein Getränk in Reichweite erinnert ans Trinken. Auf diese Weise wird häufiger zugegriffen.
  • Gar nicht geeignet sind koffeinhaltige Getränke - sie beschleunigen den Wasserverlust des Körpers. Genauso verhält es sich mit Getränken, die reich an Kohlenhydraten und Zucker sind.
  • Stilles Wasser ist dem kohlensäurehaltigen Wasser vorzuziehen, da die Kohlensäure die Oberflächenspannung des Wassers verstärkt, was die Wasseraufnahme in die einzelnen Zellen erschwert.
  • Bevorzugen Sie Getränke, die Ihnen wirklich schmecken!
  • Schränken Sie die Getränke ein, die stark harntreibend sind, oder trinken Sie einfach entsprechend viel Wasser dazu.
  • Gestalten Sie das Trinken angenehm (in Gesellschaft, aus ansprechenden Gefäßen etc.). "Schüchtern" Sie sich selbst nicht schon ein, indem Sie sich morgens 3 Flaschen Wasser bereitstellen. Dieser Anblick ist wie der "Hügel", den es zu bezwingen gilt.
  • Große Tassen erhöhen die Flüssigkeitszufuhr, weil die meisten Menschen gewohnt sind, die Tasse leer zu trinken.
  • Trinken Sie über den Tag verteilt lieber öfters kleine Mengen.
  • Essen Sie bevorzugt stark wasserhaltige Speisen (Obst, Suppen etc.).

Die Last mit dem Trinken

Ausreichendes Trinken ist für viele Menschen, vor allem für alte Menschen, ein generelles Problem. Im Alter beispielsweise lässt das Durstgefühl massiv nach. Dies hat zur Folge, dass sich die Flüssigkeitsregulation nicht über den Durst steuert. Hier empfiehlt es sich, Erinnerungsstrategien zu entwickeln, die beispielsweise an Rituale gekoppelt sind.

Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr

Zuvor beschriebene Grundsätze beziehen sich immer auf gesunde Menschen. Manche Erkrankungen machen eine eingeschränkte Flüssigkeitszufuhr erforderlich, z. B. schwere Herz- und Niereninsuffizienz (Insuffizienz = Schwäche). Dazu sollte immer der Arzt konsultiert werden.

Was soll ich trinken?

Am besten Wasser. Reines Quellwasser ohne Kohlensäure !

Da das aber in den meisten Fällen nicht möglich ist, versuchen Sie ersatzweise:

  • Belebtes Wasser (1 Bergkristall, Rosenquarz, 1 Amethyst, 1 roter Jaspis,1 Sodalith,1 Honigkarneol)
  • Stilles Wasser (St. Leonhard´s, Pineo, Plose, Volvic, Evian, Cristalp etc.)
  • Kohlensäurearmes Mineralwasser, Sauerstoff-Wasser
  • Leitungswasser (idealerweise warm, abgekocht, nicht warm aus der Leitung)

Oder ...

Der Tipp für "Anfänger": Apfelsaftschorle!
Sie erfrischt, ist preiswert, einfach und wirkungsvoll! Außerdem ist im Apfelsaft ausreichend Kalium enthalten. Das Mineralwasser sollte einen hohen Gehalt an Mineralstoffen wie Natrium, Magnesium und Calcium haben. Als Mixgetränk ist eine Mischung aus einem Teil Apfelsaft und drei Teilen Mineralwasser am besten. Geeignet sind natürlich auch andere Fruchtsäfte, wie z.B. Orangensaft, Kirschsaft, Pfirsichsaft, die einfach mit Mineralwasser verdünnt werden.

Was kann ich durch Wassertrinken beeinflussen?

Symptome, die positiv beeinflussbar sind

Denken Sie daran, dass es wichtig ist, bei vermehrter Wasseraufnahme die Salzzufuhr zu erhöhen. Die Menge sollte bei ca. ¼ TL pro 2 Liter Wasser liegen. Die Wassermenge sollte langsam erhöht werden.

Es ist einfach zu verstehen, welche vielfältigen Funktionen das Wasser in unserem Körper hat. Denken Sie aber daran, dass mehr zu tun ist, als einfach Wasser zu trinken. Sie müssen lernen, Ihre persönlichen "Durst-Alarm-Zeichen" zu erkennen. Diese sind nämlich ganz individuell verschieden.

Ihr Körper reagiert auf die Austrocknung auf seine eigene Art und Weise. (Die verschiedenen Zeichen wurden ja schon beschrieben...)

Werden Sie der beste Arzt für Ihren Körper, indem Sie die Aufmerksamkeit auf Ihre "Zipperlein" lenken und die Symptome nicht sofort medikamentös unterdrücken, sondern der Sprache Ihres Körpers aufmerksam lauschen. .

Übrigens

Durch stark aromatisierte und geschmacksintensive Getränke stellt sich eine "geschmackliche Übersättigung" ein. Das natürliche Durstgefühl lässt nach und wir haben kein Verlangen mehr zu trinken. Trinken wir hingegen nur ganz schwach aromatisierte Getränke (z. B. "dünner" Tee, klares Wasser), so lernen wir wieder natürlichen Durst zu verspüren.

"Wasser, du hast weder Geschmack noch Farbe, noch Aroma. Man kann dich nicht beschreiben. Man schmeckt dich, ohne dich zu kennen. Es ist nicht so, dass man dich zum Leben braucht; du selber bist das Leben! Du durchdringst uns als Labsal, dessen Köstlichkeit keiner unserer Sinne auszudrücken fähig ist. Du nimmst nicht jede Mischung an, duldest nicht jede Veränderung. Du bist eine leicht gekränkte Gottheit! Aber du schenkst uns ein unbeschreibliches einfaches und großes Glück."
(Antoine de Saint-Exupéry)

Autorin: Anja Müller-Hesse, Gesundheitspädagogin SKA (Sebastian-Kneipp-Akademie) aus Stuttgart

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