Thalasso-Therapie 

Der Begriff leitet sich von den griechischen Worten "thalassa” (Meer) und "therapeia” (Pflege) ab. Wörtlich übersetzt heißt Thalasso-Therapie "Heilbehandlung durch das Meer".

 

Ursprung und Geschichte

Bereits im antiken Griechenland wurde Meerwasser zum Zwecke der Gesundheit genutzt. Der griechische Arzt Hippokrates (460 - 377 v. Chr.) hat in seinen Schriften entsprechende Behandlungsmethoden für Rheuma und Ischiasleiden festgehalten.1865 veröffentlichte der Franzose Bonnadiere eine Doktorarbeit mit dem Titel "Thalasso-Therapie" und definierte sie erstmals als Heilbehandlung durch das Meer.

Im Laufe der Jahrhunderte ging dieses Wissen verloren. Besonders im mitteleuropäischen Raum wurde lange Zeit, auch durch den Einfluss der Kirchen, kaum mehr gebadet. 1750 stellte ein Londoner Arzt fest, dass Küstenbewohner weit weniger krank waren als die übrigen Menschen. Das bewog ihn, seine Patienten mit Meerwasserbädern zu behandeln und er hatte damit Erfolg.

In Frankreich wurde in den 1960er Jahren das erste Thalasso-Therapie-Zentrum eröffnet. Heute werden weltweit – insbesondere aber in französischen und nordafrikanischen Küstenorten - Thalasso-Kuren angeboten, die neben der medizinischen Indikation in jüngster Vergangenheit vor allem den Beauty-und Wellness-Aspekt in den Vordergrund rücken und dabei auch methodisch zum Teil stark variieren.

Behandlungsablauf

Die reine Meerwasserbehandlung hat sich in den letzten Jahren zu einer "Heilbehandlung rund ums Meer" entwickelt, denn neben den heilsamen Wirkungen des Meerwassers (Hydrotherapie) werden Packungen (Algen, Fango) oder Bäder mit Schlamm oder Algen und Wanderungen am Strand im gesunden Küstenklima (Klimatherapie) angeboten.

Idealerweise liegen die Kurzentren höchstens 500 Meter vom Meer entfernt.

Hauptanwendungsgebiete

Die medizinisch indizierten Anwendungsbereiche von Thalasso-Therapien sind vielfältig:

  • Stress,
  • Erschöpfungszustände,
  • Stärkung des Immunsystems,
  • Herz-Kreislauf-Probleme,
  • Durchblutungsstörungen,
  • Rheuma,
  • Asthma,
  • Venenerkrankungen,
  • rheumatischen Leiden,
  • Sportverletzungen,
  • Hautprobleme,
  • Darmerkrankungen,
  • chronischer Verstopfung und
  • Morbus Crohn.

Zur Unterscheidung von echten Thalasso-Therapien und eher kosmetisch orientierten Angeboten hat sich die Bezeichnung "Original Thalasso-Therapie" etabliert. In Deutschland hat sich ein Verband von Einrichtungen gegründet, der diese originale Thalasso-Therapieform vertritt.

Nebenwirkungen

Wer an einer Jod-Unverträglichkeit leidet, offene Wunden hat oder unter starken Depressionen leidet, sollte vor Buchung einer Thalasso-Kur Rücksprache mit dem Arzt halten. Auch Asthma, Tumorerkrankungen, hoher Blutdruck und Herzinfarkt können eine relative Kontraindikation für eine Thalasso-Therapie darstellen.

Autor/en dieses Beitrages:
, Yogalehrer/in aus Düsseldorf
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Experten zum Thema

Helmut Schumacher
Praxis für Klassische Hömöopathie
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