Anthroposophische Kunsttherapie 

Freies künstlerisches Arbeiten - Künstlerisches Tun als Seelenhygiene.

Plastisches Gestalten und Malerei regen im freien künstlerischen Tun beim gesunden Menschen die schöpferischen Kräfte an und bilden Begegnungsraum mit der Welt und sich selbst.

Worum geht es bei der Mal- und Kunsttherapie?

Da im Werk des Künstlers immer auch gewisse Einseitigkeiten ans Licht treten, besteht die Möglichkeit, durch das Tun in der Gemeinschaft, Anregungen für Ausgleichendes, Erweiterndes zu erfahren und Mut für Wandlungsprozesse zu schaffen.

Haben sich Einseitigkeiten bis in seelische oder körperliche Erkrankungen hinein verfestigt, so kann die gezielte künstlerische Therapie in Diagnosestellung und Begleitung des Arztes stärkend, stützend, ausgleichend und im Dienst eines Höheren, heilend hilfreich werden.

Im Besonderen für Kinder und Jugendliche ist die Hinführung eines künstlerischen Zugangs zur Farben- und Formenwelt ein gesundheitsbildender Entwicklungshelfer, dem in der Zukunft immer größere Bedeutung zukommen wird.

In Zeiten der Krankheit erlebt der Mensch ein notwendiges „Wundsein“ für die eigenen und fremden Schicksalsfragen. Durch die entstehende Krise wird der Aufruf an das „Ich“ wach, sich selbst zu ergreifen und das „Du“ zu erkennen.

Im Heilungsgeschehen werden dann neue Kräfte wirksam: In der Hinwendung zum Zukünftigen vom individuellen Schicksal bis in die Menschengemeinschaft.

Die Künste als Urquellen des Schöpferischen, Begegnungsräume der Himmels- und Erdenkräfte bis in die sinnliche Wahrnehmbarkeit, können Heilwege weisen.

Plastisches Gestalten

Im Tun findet die Begegnung mit Schwere und Dichte des Tons, Holzes oder Steines statt. Fühlend und Schauend im Eintauchen in einen Arbeitsprozess, oft über längere Zeiträume, wird die Form geboren. Im Gespräch mit Licht und Schatten auf der Oberfläche nimmt sie Raum ein und bildet Gegenräume. Sie spricht den Schaffenden und den Betrachtenden in seiner eigenen Gestalt, in seinem eigenen Lebensempfinden an:

Lagernde Schwere - strömende Mitte - aufstrebende Leichte.

Malerei

In der Malerei treten wir aus dem dreidimensionalen Raum der Plastik in die Fläche, die durch Lebendigkeit und Wirkungen der Farben, durch Licht und Finsternis, ihre Weite und Tiefe erhält.

Im Bild eröffnet sich dem Maler und dem Betrachter ein Raum, der das Empfinden weckt. Die Seele wird berührt und bewegt vom Weben, Wärmen, Kühlen, Weiten, Fliessen der Farben. Diese bilden ihren Gesetzmäßigkeiten folgend, Formgestalt durch Flächenbildung und Linienführung.

Autorin: Heidrun Hameln

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