Schlafen und Wachen 

Neben der Ernährung dürfte der Schlaf wohl das wichtigte Thema sein, das Eltern bewegt. Doch was ist Schlaf eigentlich? Wie sieht ein natürlicher, gesunder Schlaf aus? Und woran erkenne ich Schlafstörungen bei Babys?

Bedeutung des Schlafes

Was ist eigentlich Schlaf und welche Bedeutung hat er? Nach unserem Allgemeinverständnis bedeutet Schlafen, sich zur Nachtstunde ins Bett zu legen und am nächsten Morgen erholt aufzustehen. Dazwischen träumen wir. Träume stehen uns manchmal durch Erinnerung zur Verfügung, doch meist sind es Botschaften des Unterbewussteins, die wir nicht so einfach deuten können. Können wir uns an mehrfaches Erwachen während der Nacht erinnern, reden wir von einer „schlechten Nacht“ und fühlen uns dementsprechend unausgeschlafen. Doch Schlafen ist weitaus mehr. Der Schlaf unterteilt sich in mehrere Abschnitte, die sich rhythmisch, aber in unterschiedlichen Intensionen wiederholen und Schlaf unterliegt auch einem Reifeprozess.

Abhängigkeiten im Schlafen und Wachen

Unsere Kinder verfügen über verschiedene Bewusstseinszustände, deren Kenntnis und Verständnis uns das Zusammensein mit ihnen erleichtert: 

Der ruhige Schlaf

= Erholungsschlaf = Tiefschlaf = Nicht-REM -Schlaf 
keine Bewegungen, totale Entspannung und Erholung, gleichmäßiger Atemrhythmus, ruhiger Herzschlag 

Der aktive Schlaf

= Traumschlaf = Entwicklungsschlaf = REM („rapid eye movement“)-Schlaf 
körperliche Bewegungen bis hin zum Fortbewegen, rasche Augenbewegungen (REM), unregelmäßiger Atem, Mimik, z. B. „Engelslächeln“, Kau- und Saugbewegungen, Traumschlaf = Arbeitsphase, gelegentliches Meckern und Unruhe

Der ruhige Wachzustand

= Konzentration = Zufriedenheit 
Augen weit geöffnet, aktive Teilnahme am Geschehen, Konzentration auf Hören und Sehen, evtl. Nachahmen von angebotener Mimik, keine körperliche Bewegung, bis hin zu einer gewissen körperlichen Starre, unmittelbar nach der Geburt über ca. 40 Minuten, in der ersten Lebenswoche, ca. 1/10tel des 24 Stunden Tages. 

Der aktive Wachzustand

= Lebendigkeit = erhöhte Aktivität leicht in Unruhe kippendmeist kurz vor dem Essen oder bei Aufregung, lautieren, Augen wandern, Fixieren fällt schwer oder findet gar nicht statt, rhythmische Bewegungsfolgen (auch recht heftig), Signalwirkung auf Eltern mit dem Ziel: Verstärkung einer wechselnden Interaktion zwischen Eltern und Kind

Das Schreien

Verständigungsmittel des Säuglings für Hunger, Unbehagen, Frustration, Nähebedürfnis, Überreizung etc., Beruhigen durch Hochnehmen, Liebkosen, an die Schulter lehnen, Lagewechsel etc. 
Besonders das Aufnehmen in die Senkrechte kann einen kurzfristigen aktiven Wachzustand auslösen. 

Die Schläfrigkeit

= Übergangsphase zwischen Schlafen und Wachen
leichte Bewegungen (Lächeln, Stirnrunzeln, Lippenspitzen), Augen teilnahmslos, Lider schwer, Augen rutschen weg, Muskulatur erschlafft; innere Vorbereitung auf den kommenden Schlaf  

REM-Schlaf 

Im REM-Schlaf (= Traumschlaf = Entwicklungsschlaf) liegt eine intensive Durchblutung des Gehirnes vor. 
Bei der Schlafüberwachung des REM-Schlafes lässt sich folgendes beobachten: Die Augen bewegen sich unter geschlossenen oder halbgeschlossenen Lidern sehr schnell hin und her. Der Herzschlag und die Atmung können zu- und/oder abnehmen. 
Das Gehirn braucht viel Sauerstoff, ähnlich wie im Wachzustand, denn es bewältigt aktive Aufgaben, Geschehnisse werden aufgearbeitet, gesichert und systematisiert. Das Neugeborene beginnt seinen Schlaf mit dem REM-Schlaf, d.h. bestimmte Fähigkeiten werden im Wachen erworben und im Schlaf „benutzt und geübt“. 
Neugeborene verbringen 50% ihres Gesamtschlafes im REM-Schlaf. Ab dem sechsten Lebensmonat sind es immerhin noch ca. 25% der Kinder, Tendenz fallend.

Was macht das Träumen so wichtig?

"Träume verarbeiten, transportieren und nutzen Wahrnehmungen und Gefühle. Sie haben eine wichtige Funktion beim Erinnern und Vergessen. Im REM-Schlaf trifft das Gehirn in unermüdlichen Arbeitsprozessen seine Auswahl zwischen dem, was behalten wird - "Materialisierung" in festen Eiweißstrukturen - und anderem, das aussortiert, weggeworfen wird." 
(Katharina Zimmer) 
Zwischen REM-Schlaf und Nicht-REM-Schlaf liegt beim Neugeborenen noch der "intermitted sleep". Seine Bedeutung für das Neugeborene scheint momentan noch unklar. Er ist in seiner Ausprägung weder dem REM-, noch dem Nicht-REM zuzuordnen. Im Alltag mit dem Säugling äußert sich sein Auftreten durch kurzes Einnicken, plötzliches Aufschrecken oder Zusammenzucken, das Kind ist irritiert und äußert dies meist durch heftiges Schreien. 
 
Dem REM-Schlaf gegenüber liegt der Nicht-REM-Schlaf. Erst ab dem sechsten. Lebensmonat sind alle vier Stufen des Tiefschlafes erkennbar. Der REM-Schlaf hat sich nach hinten verlagert und beginnt jetzt zwei bis drei Stunden nach dem Einschlafprozess. 
 
Nacheinander werden im Nicht-REM-Schlaf vier Stufen durchlaufen. Ab Stufe drei und vier wird die Atmung gleichmäßig, tief und sehr ruhig. Das Herz schlägt gleichmäßig und das Gehirn ruht sich aus. Im EEG (Elektroenzephalogramm) ist dies für den Arzt erkennbar. Die für den Organismus so wichtige totale Entspannung, Regenerierung und Erholung setzt ein. 
 
Nach ca. 60 – 90 Minuten wachen Säuglinge (Erwachsene nach 90-120 Minuten) kurz auf. Säuglinge tun dies kund durch „nesteln“ und „grubeln“ im Bettchen, verbunden mit Schmatzen, leichtem Aufweinen und kleinem Meckern, Lageveränderungen bis hin durchs Bett robben. Wenn die Kinder älter werden, kann es sein, dass sie reden, schreien oder rufen und dann sofort wieder in den Tiefschlaf absinken. 

Die natürliche Schlafentwicklung

Kurz zusammengefasst kann eine natürliche Schlafentwicklung so beschrieben werden: 
In der Zeit nach der Geburt befindet sich das Neugeborene in der Tag-und-Nacht-Gleiche. Das heißt, es wacht und schläft, entsprechend seinen Bedürfnissen und kommt zum Trinken, egal um welche Uhrzeit. 
Schon sehr früh kann sich hier ein „Durchschlafen“ einstellen. Die meisten Säuglinge kommen jedoch mehrfach in der Nacht und lassen sich nur durch Füttern beruhigen. 
Mit den voranschreitenden Monaten nimmt die Häufigkeit des nächtlichen Aufwachens meist ab, oder die Kinder verlangen nicht mehr bei jedem Aufwachen die Brust oder die Flasche, sondern lassen sich vielleicht mit einem Schnuller über die nächsten einundeinhalb Stunden hinwegtrösten. 
Je nach Gewohnheit, bzw. dem inneren Vermögen, auf die tatkräftige Einschlafhilfe der Eltern zu verzichten, entwickeln die Kindern irgendwann um den siebten Lebensmonat die Fähigkeit, allein ein- und durchschlafen zu können. Umgekehrt ist es aber möglich, dass viele Kinder, die vorher schon einige Wochen auf die Unterstützung der Eltern verzichtet haben, nun um den sechsten Lebensmonat herum, verstärkt deren Anwesenheit einfordern. Beides ist möglich, beides ist der natürlichen Entwicklung entsprechend. 
 
Nach dem sechsten Lebensmonat ist ein Säugling medizinisch und entwicklungspsychologisch gesehen, überhaupt erst so weit, dass er die „Grundvoraussetzungen für ein ganznächtliches Durchschlafen“ erfüllen kann, d.h. trotz natürlichem Aufwachen kann er ohne elterliche Beteiligung und Mithilfe alleine einschlafen und weiterschlafen. 
Variabel bleiben die Zubettgehzeit und die Aufwachzeit, die zum einen mit den familiären Gewohnheiten, zum anderen mit der Individualität des Kindes zu tun haben. 
Schläft ein Kind in dieser Altersgruppe noch nicht durch, so ist dies keineswegs besorgniserregend und kann sich jederzeit verändern. Die häufige Beobachtung der Eltern ist hierbei, dass das Kind in einem Rhythmus von ein bis zwei Stunden erwacht. Auch dies ist für die Altersgruppe der sechs- und mehrmonatigen Kinder nicht ungewöhnlich, wirkt sich jedoch auf die Belastbarkeit der betroffenen Eltern nachhaltig aus. 
Deshalb ist es für Eltern meist notwendig, sich hinsichtlich der individuellen Schlafentwicklung, wie auch der familiär gebundenen Schlafgewohnheiten, Gedanken zu machen. 

Folgende Punkte können hilfreich sein: 

Schlafbedarf ist eine individuelle Größe. 

Statistiken können Orientierung bieten, aber auch sehr verunsichern. Warum? "In jeder Alterstufe ist der Schlafbedarf von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Dies trifft auch auf Säuglinge und Kleinkinder zu. Die meisten Säuglinge schlafen 14 - 18 Stunden am Tag. Einige Säuglinge kommen mit 12 -14 Stunden aus, andere schlafen bis zu 20 Stunden pro Tag. Wieviel Schlaf ein Kind braucht, ist in hohem Maße biologisch vorgegeben. Ein Kind kann nur soviel schlafen, wie es seinem Schlafbedarf entspricht. .... Niemand kann den Schlafbedarf eines Kindes besser feststellen als die Eltern selbst. Sie kennen das Kind am besten." (REMO H. LARGO  Babyjahre Piper; Auflage: vollst. überarb. Neuausg. (Oktober 2007))

Die Tag-Nacht-Gleiche bei Neugeborenen

Viele Babys sind am Anfang ihres Lebens eher Nachtmenschen, sie haben noch nicht den Tag-Nacht-Wechsel kennengelernt. Sie müssen sich erst in das Leben eingewöhnen und orientieren sich dabei an den von den Eltern angebotenen Rhythmen. Selbst wenn wir den Säugling seinen Rhythmus über die Nahrungsaufnahme frei wählen lassen, werden wir beim Führen eines Protokolls meist feststellen, dass sich Schwerpunkte im Tagesverlauf herauskristallisieren. Säuglinge, die auch nach mehreren Wochen keinerlei Rhythmusvertiefung erkennen lassen, brauchen manchmal ein Rhythmusangebot von außen. 

Ein geordneter Schlafrhythmus ist eine positive Ausgangsbasis. 

Dies gilt für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder allgemein: "Kinder mit einem geordneten, steten Wach-Schlaf-Rhythmus sind aufmerksamer, interessieren sich mehr für ihre Umwelt, schreien weniger und sind zufriedener als Kinder mit einem unsteten Lebenswandel." (REMO H. LARGO.: Babyjahre. S.157)

Gewohnheiten gestalten das Miteinander in der Familie. 

Je nachdem, welche Gewohnheit ein Kind angenommen hat, schläft es selbstorientiert ein und weiter. Oder es sucht nach der Bezugsperson, nach der Brust, der Flasche, dem Schnuller, bzw. nach der Einschlafhilfe, die wir Erwachsenen in dem Moment anbieten, wenn sich das Baby meldet. Als Problem bei nächtlich angebotenen Einschlafhilfen kann sich eine ungünstige Konditionierung zeigen, denn: 
"Wenn ein Verhalten durch eine positive/negative Reaktion der Umwelt verstärkt wird, so stabilisiert es sich...Besonders unauslöschbar wird das Verhalten, wenn es nur ab und zu verstärkt wird." (JIRINA PREKOP:  Schlaf Kindlein, - verflixt noch mal!. Kösel; Auflage: 9. überarb. Aufl. (2004))

Schlafstörungen bei Säuglingen?

Oder vielleicht Schlafschwierigkeiten, ungünstiges Schlafverhalten, schlimmstenfalls ein Schreibaby

Die objektive Beurteilung aus dem klinischen Bereich

(Ausgangsalter sechster Lebensmonat) 

  • Das nächtliche Aufwachen geschieht mindestens dreimal in vier Nächten der Woche. 
  • Die nächtliche(n) Aufwachperiode(n) dauert länger als 20 Minuten oder 
  • kann nur durch ein Weiterschlafen im Bett der Eltern beendet werden. 
  • Das erneute Einschlafen gelingt nur mit Einschlafhilfen durch die Eltern (Tragen, Schaukeln, Singen etc.) und bedarf einer Dauer von mehr als 30 Min.

Die individuelle Beurteilung der Eltern, die durch die nächtlichen Aktionen des Kindes betroffen sind, ist jedoch letztendlich ausschlaggebend! 
 
D.h. eine Schlafstörung liegt nur dann vor, wenn sie als solche von den Betroffenen empfunden wird! :"Über Jahrtausende lebte der Säugling in der Nähe der Mutter, die meiste Zeit sogar in engem Körperkontakt mit Vater und Mutter. Mit Beginn des Industriezeitalters setzte eine tiefgreifende Veränderung ein...Die Eltern begannen, den Säugling während des Tages über Stunden abzulegen und nachts in einem separaten Zimmer schlafen zu lassen. Diese Sitte ist etwa 150 Jahre alt... In der westlichen Welt müssen wir uns ernsthaft fragen, ob unser Umgang mit dem Säugling seinem Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit gerecht wird... Säuglinge, die vermehrt herumgetragen werden, schreien in den ersten drei Lebensmonaten weniger, als diejenigen, die einen Großteil der Zeit allein in ihrem Bettchen verbringen... 
Es liegt an den Eltern herauszufinden, welche Schlafsituation ihnen und ihrem Kind am besten entspricht. 
Vom separaten Zimmer für das Kind über die Wiege im elterlichen Schlafzimmer bis zum Kind im Elternbett. Die Schlafsituation ist dann richtig, wenn Kind und Eltern entspannt schlafen können."
 (REMO H. LARGO  Babyjahre. S.163)

Beispiele störender Schlafsituationen

  • Einschlafprobleme, basierend auf ungünstigen Einschlafsituationen, wie z.B. ins Bett legen und wieder herausnehmen, stundenlanges Tragen zum Einschlafen, Herausschleichen aus dem Kinderzimmer. 
  • Durchschlafprobleme, basierend auf normales zyklisches Aufwachen, mehrmals in der Nacht, kombiniert mit ungünstigen Lösungsansätzen, wie z.B. stündliches Flaschen kochen in der Nacht, nächtliches Entertainment, stundenlanges Weiterschreien lassen, um dadurch den Weiterschlaf zu erzwingen etc. 
  • Übermäßiges Schlafen, d.h. ein Kind, das zu viel schläft oder zu viel Schlafangebote erfährt, mangelt es an Anregung und Ansprache. Dies kann zu Deprivation (Stagnation, bzw. Rückschritt in der kindlichen Entwicklung aufgrund mangelnder Anregung) führen. 
  • Chronische Schlafphasenverschiebung, d.h. ein Kind, das vermehrt in der Nacht wacht und am Tag schläft und oftmals seine Mahlzeiten hauptsächlich in der Nacht zu sich nimmt. 
  • Schlafwandeln
  • Reden im Schlaf
  • Nachtschreck (erstes bis fünftes Lebensjahr), d.h. das Kind erwacht ca. ein bis drei Stunden nach dem Einschlafen und ist nicht ansprechbar, schreit meist heftig, stößt u.U. seine Eltern weg und lehnt Körperkontakt ab. Das Aufwachen geschieht plötzlich, nach ca. fünf bis fünfzehn Minuten, spontane Normalisierung ohne Erinnerung. 
  • „Nacht-Happening“ (10. - 24. Lebensmonat = "fröhliche Schlaflosigkeit"), d.h. die Kinder sind ohne ersichtliche Grund wach und spielen, bzw. wollen Ansprache. 
  • Bettnässen => Medizinische Abklärung steht im Vordergrund - Organische Ursachen? 
  • Angstträume , d.h. Auftreten in der zweiten Hälfte der Nacht, Kind ist wach und braucht die Nähe der Eltern. 
  • Rhythmische Bewegungen (zwischen sechstem und zwölftem Lebensmonat), besonders vor dem Einschlafen oder allgemein bei Langeweile oder Müdigkeit. 
  • Frühkindliche Regulationsstörungen => Schreiende Säuglinge 

Hat mein Kind genügend Schlaf?

Ein Kind hat dann ausreichend Schlaf, wenn sein Wachzustand ausgewogen und zufrieden aktiv ist.

  • Ein Kind mit zu wenig Schlaf äußert sich durch: 
  • vorzeitiges oder andauerndes Quengeln, 
  • Unausgeglichenheit, 
  • Instabilität der Emotionen, 
  • mangelnde oder fehlende Spiellust etc.

Im optimalen Wachzustand verfügt der Säugling über höchste Aufnahmebereitschaft. Er ist "Auge und Ohr" und zeigt größte Ansprechbarkeit. 
Es handelt sich dabei altersabhängig um z. T. kürzeste Sequenzen, 

  • z. B. beim Neugeborenen:
    Händchen geballt vor der Brust, Blick starr verfolgend ausgerichtet, Augen weit offen, keine sonstigen Bewegungen.
  • z. B. im dritten Lebensmonat:
    Augen weit offen, Mund leicht geformt und geöffnet, bewegungsarm, angestrengtes Verfolgen des Angebotes, Kämpfen um einen Ton, beginnendes Nachahmen, provozierte Lautmalerei.

Mit zunehmendem Alter des Kindes werden diese Sequenzen immer länger und deutlicher wahrnehmbar. 
Sie sind eingebettet in einen Wechsel zwischen Schlafen - Wachen - Schlafen und wiederholen sich mehrfach am Tag. 

Schlafmangel provoziert somit beim Säugling:

  • Unfähigkeit, Alltagsreize aufzunehmen, zu sortieren und situationsgerecht zu verarbeiten. 
  • Stress durch Übermüdung, d.h. die Signale werden immer unklarer und die Bezugspersonen können nicht mehr situationsgerecht reagieren.

Das Problem der unklaren Signale besteht darin, dass uns das Kind ganz allgemein Unwohlsein signalisiert. 
Dieses Unwohlsein kann sich auf Hunger, volle Windel, Zahnen, Blähungen, allgemein Schmerzen etc. beziehen. 
Je extremer ein Kind sich durch unklare Signale (extremes Schreien) äußert, umso mehr geraten Eltern in Stress, umso hilfloser werden ihre Lösungsangebote. 

Vorurteile und Irrtümer

Ein schreiendes Kind hat Hunger.

Hunger kann natürlich ein Grund für heftiges verlangendes Schreien sein. Ein hungriges Kind nimmt dankbar und hastig das Nahrungsangebot. Ein müdes Kind verweigert dagegen oft das Essen. Ein müdes und hungriges Kind sucht eher den Schlaf oder braucht nur ein kurzes beruhigendes Nahrungsangebot, um schlafen zu können. 

Säuglinge müssen im Hellen schlafen. 

Viele Säuglinge brauchen die Dunkelheit, um ihr großes Interesse an der Umwelt ausblenden zu können. Am Tag angebotene Dunkelheit bringt keine Tag-und-Nacht-Gleiche, sondern hilft dem Kind, sich zu entspannen. 

Kleine Kinder müssen überall schlafen können. 

Je nach Typ und Veranlagung kann sich ein Mensch schnell oder langsam, überall oder nur in seinem gewohnten Rahmen entspannen. Manche Kinder verlangen sogar stets ihr eigenes Bett, um sicher und vertraut einschlafen zu können. 
 
Vorurteile und Irrtümer gibt es viele, manche sind lang überlieferte Weisheiten, die schon immer das Zusammensein mit einem Kind kompliziert haben, andere entsprechen dem Funktionsgedanken der modernen Leistungsgesellschaft. Klärungsbedarf und –wunsch kann sich auf den Alltag mit dem Kind nur günstig auswirken und Eltern dürfen Mut haben, Beratungsangebote anzunehmen.

Autor/en dieses Beitrages:
, aus Stuttgart
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