Mehr Freude bei der Arbeit Mit 9 Tipps die Arbeitsfreude steigern

Muss Arbeit immer Pflicht und kann nur Freizeit Vergnügen sein? Nein, meint Psychologin Dr. Ilona Bürgel. Arbeitszeit ist kostbare Lebenszeit, die wir als Quelle für Freude und Zufriedenheit nutzen können und sollten. Wie, das zeigen 9 einfache und alltagstaugliche Tipps.

Arbeitszeit ist Lebenszeit!

Schon ein Blick ins Word-Thesaurus offenbart, dass Arbeit für viele Menschen alles andere als eine Quelle der Freude ist. Als erste Synonyme für „Arbeit“ werden „Schwierigkeit“ und „Plage“ genannt. Auch Hausarbeit, Klassenarbeit usw. verheißen vor allem Mühe. Und selbst an sich wertvolle Begriffe wie Jugend- oder Sozialarbeit klingen dank dem Wortstamm „Arbeit“ eher anstrengend.

In unseren Köpfen unterscheiden wir deutlich zwischen der eher lästigen Arbeitszeit und der freudvollen Freizeit, zwischen Arbeit als Notwendigkeit und Spiel als Freiheit. In Deutschland sind wir regelrecht Spitzenreiter darin, Arbeit als Belastung zu empfinden. Und so führt das Thema Arbeit immer wieder die Hitlisten bei Stressumfragen an.

Was wir dabei allzu leicht vergessen: Arbeitszeit ist Lebenszeit – und damit ein wertvolles, unwiederbringliches Gut!

Unglücklich-Sein bei der Arbeit ist gelernt

Unsere Gesellschaft hat sich verändert. Selbstüberforderung bei der Arbeit und im Privatleben ist salonfähig, ja schon fast selbstverständlich geworden. Geradezu widerspruchslos akzeptieren wir die Maßstäbe unserer Hochleistungsgesellschaft und dulden ein fremdbestimmten Stressleben: Last statt Lust, Frust statt Genuss.

Bereits Kinder lernen, dass Arbeit mit Anstrengung – und nicht mit Spaß – verbunden ist. Ob in Schule, Studium oder Beruf: Leiden scheint der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Vor lauter Stress haben wir in unserer „Anstrengungskultur“ die Lebensfreude und die Leichtigkeit beim Arbeiten verloren. Und das hat seinen Preis: in Form von Gesundheit, Karriere und Geld. Schließlich arbeiten wir nur ebenso gut oder schlecht, wie wir uns fühlen.

Natürlich sind wir nicht alleine schuld daran. Digitalisierung und Dynamisierung fordern ihren Preis. Durch sie haben sich unsere Arbeitsbedingungen verändert, wir müssen neue Herausforderungen bewältigen. Immer rascher scheint sich unsere Welt zu drehen – und wir drehen uns mit ihr.

Doch Klagen hilft nicht. Im Gegenteil. Eine Umfrage, die ich vor einiger Zeit mit focus online durchgeführt habe, hat gezeigt, dass wir uns einfach zu viele Gedanken machen. Unser Grübeln ist zu unserem Hauptstressfaktor geworden. Wir grübeln über die Vergangenheit und die Zukunft, sorgen uns und kreisen in negativen Denkschleifen.  

Schenken Sie den Grübeleien keinen unnötigen Raum. Hören Sie auf, sich mit in dieser Parallelwelt in unserem Kopf zu quälen, die sich permanent um Probleme und Schwierigkeiten kreist. Wenden Sie sich lieber der Wirklichkeit zu – mit all den Freuden und glücklichen Momenten, die sie Tag für Tag zu bieten hat. Auch bei der Arbeit!


Film von Dr. Ilona Bürgel zum Thema "Negativen Stress bei der Arbeit vermeiden".

Profitieren Sie von positiven Gefühle bei Ihrer Arbeit

Die Positive Psychologie kann uns helfen, eine neue Haltung einzunehmen. Diese vergleichsweise junge Forschungsrichtung nimmt die Dinge in den Blick, die uns glücklich und unser Leben lebenswert und liebenswert machen.

Der erste Schritt auf dem Weg zu mehr Freude an der Arbeit ist also das Bewusstsein, dass wir unsere innere Haltung wandeln müssen. Arbeit hindert uns nicht am Leben. Im Gegenteil: Arbeit ist ein wesentlicher Teil unseres Lebens. Umso wichtiger ist es, dass wir wieder mit Freude, Genuss und Erfüllung arbeiten und damit aufhören, unsere Arbeit von unserem Leben abzugrenzen.

Auch Unternehmen profitieren gleich mehrfach davon, wenn sich ihre Mitarbeiter wohlfühlen. Denn wenn wir uns bei der Arbeit wohlfühlen, sind wir leistungsfähiger und produktiver. Wie aktuelle Studien belegen, gilt das sogar, wenn uns die Tätigkeit an nicht besonders viel Freude macht. Zudem sind Mitarbeiter, die sich wohlfühlen, das beste Aushängeschild für eine Firma.

9 Tipps für mehr Freude an der Arbeit

Diese neun einfachen Tipps helfen Ihnen, Ihre Arbeit in einem anderen Licht zu sehen, damit Sie sich in Zukunft wieder wohler bei Ihrer täglichen Arbeit fühlen.

1. Sehen Sie wieder das Gute an Ihrer Arbeit

Bei alltäglichen Dingen wissen wir oft nicht mehr zu schätzen, was wir Gutes an Ihnen haben. Ein Wein mag noch gut sein – wenn wir ihn oft genug trinken, werden wir ihn weniger intensiv genießen als beim ersten Mal, weil er für uns selbstverständlich geworden ist. Unser Gehirn gewöhnt sich einfach daran. Es lohnt sich also, einmal achtsam zu prüfen, welche Vorteile gerade unsere jetzige Arbeit für uns hat und was sie Wertvolles für uns bereithält.

2. Schätzen Sie Ihre Leistung

In unserer heutigen Zeit, ist es schlicht unmöglich, allen Aufgaben gerecht zu werden. Zu viele Aufgaben warten auf uns. Ob in der Arbeit oder im Privatleben, ob unterwegs oder zuhause. Nehmen Sie sich Zeit um Innehalten, werfen Sie einen Blick auf das, was Sie geschafft haben und freuen Sie sich darüber. Seien Sie stolz auf Ihre Leistung. Jeden Tag.

3. Arbeiten Sie mit Genuss

Arbeiten Sie aus Freude oder weil Sie müssen? Wer aus Genuss arbeitet, ist nur halb so oft ausgebrannt wie ein „Broterwerbsarbeiter“. Es liegt in Ihrer Hand, den passenden Schalter in Ihrem Kopf zu finden. Was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit? Welchen Nutzen bringt sie Ihnen persönlich?

4. Bringen Sie mit der Genussformel 3 : 1 mehr Freude in Ihr Leben

Ärger wiegt stärker als Freude. Die wissenschaftliche nachgewiesene Genussformel 3 : 1 zeigt Ihnen, wie Sie Ärger überwinden. Gleichen Sie jeden Ärger durch dreimal Freuen aus. Sie fragen sich, wie das gelingt? Schauen Sie sich einfach um: Unser Leben ist voller schöner Dinge – wir schätzen sie nur nicht. Sie brauchen nur Ihre Augen für die positiven Dinge in Ihrem Leben zu öffnen.

5. Seien Sie bei der Sache

Wer mit den Gedanken nicht bei der Sache ist, ist eher unglücklich. Diese Unaufmerksamkeit betrifft Angenehmes oder Unangenehmes, so dass wir Gutes verpassen. Konzentration steigert die Zufriedenheit. Geistige Präsenz bei der Arbeit ist als Glücksfaktor wichtiger als die Frage, was wir tun.

6. Bleiben Sie bei den Tatsachen

Allzu oft neigen wir dazu, nicht einfach wahrzunehmen, sondern zu bewerten. Meist hilft es, zwischen Tatsachen und Interpretation zu unterscheiden. Dass Ihr Chef Sie auf einen Fehler aufmerksam gemacht hat, mag eine Tatsache sein. Dass er Sie ablehnt, ist eine Spekulation – die Sie nur unglücklich macht.

7. Seien Sie vorsichtig bei negativen Interaktionen

Haben Sie es wieder einmal mit Klatsch, negativen Gerüchten und Informationen zu tun? Beteiligen Sie sich nicht an negativen Spekulationen, halten Sie sich lieber raus, wenn über die Kollegin geklatscht wird und schalten Sie ruhig mal ab, wenn Ihnen die negativen Informationen mal wieder zu viel werden.

8. Lernen Sie Resilienz

Manche Menschen sind bewundernswerte Stehaufmännchen. Selbst wenn es einmal knüppeldick kommt, stehen sie wieder auf und suchen sich einen neuen Weg. Die Psychologie spricht hier von Resilienz. Lernen Sie von diesen Menschen. Befassen Sie sich mit Problemen, wenn sie da sind – nicht früher und nicht später. Grübeln im Vor- oder Nachhinein nutzt niemandem, sondern vergeudet nur Ihre Energie und Lebensfreude. Mit guten Gedanken können Sie gezielt dagegen steuern und z.B. Ihren Herzschlag beruhigen und sich somit schneller erholen.

9. Sorgen Sie gut für sich

Nur wenn Sie gut für sich sorgen, können Sie auch Ihre Arbeit gut machen und dabei glücklich sein! So wie Sie sich fühlen, sehen Sie die Welt und gehen auf sie zu. Probieren Sie es aus und spüren Sie, wie Sie sich mehr und mehr in einen positiven Kreislauf begeben.

Autor/en dieses Beitrages:
, aus Dresden
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