Zahnstein 

Von Zahnstein, Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch sind viele Mitmenschen geplagt. Nur so ist es wohl zu erklären, dass diese Begriffe so häufig „gegoogelt“ werden. In der Regel wird der Zahnstein vom Zahnarzt entfernt. Wenig bekannt ist dagegen, dass man auch selbst Zahnstein entfernen kann.

Zahnstein selbst entfernen

Gegen Zahnstein scheint bei manchen Mitmenschen kein Kraut gewachsen: Trotz intensiven Putzens lagert sich der feste, gelbliche Belag immer wieder an den Zähnen an. Wer dann beim Lächeln Zähne zeigt, gerät schnell in den Verdacht, ein „Zahnputzmuffel“ zu sein, zumal Zahnstein häufig von Mundgeruch begleitet wird. Dabei kann hartnäckiger Zahnstein auch andere Ursachen haben. Hierzu gehören die Zusammensetzung des Speichels, erbliche Veranlagung oder eine unregelmäßige Zahnstellung.

Zahnstein und seine Folgen

Verantwortlich für Zahnstein sind die Milliarden von Bakterien, Pilzen und Amöben, die sich im Mund tummeln. Sie lagern sich in Form von Zahnbelägen, auch Plaques genannt, auf den Zähnen, in den Zwischenräumen und den schlecht erreichbaren Zahnfleischtaschen an. Restlos kann man sie auch mit Zahnbürste und Zahnseide nicht entfernen. Bakterien, die im Mund verbleiben, produzieren Faulgase, die man als Mundgeruch wahrnimmt. Ob man darunter leidet, kann man ganz einfach selbst feststellen: Wenn man mit der Zunge über den Handrücken leckt, zwei Sekunden wartet und dann an der Hand riecht. 
Nach und nach mineralisieren sich die Zahnbeläge durch den Speichel und es entsteht Zahnstein. Dies geschieht vor allem an Stellen, wo viel Speichel hingelangt, wie an der Außenseite der oberen Backenzähne und innen an den Schneidezähnen. Wird der Zahnstein nicht entfernt, kann es zu chronischen Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) bis hin zur Parodontitis kommen. Während Karies in Deutschland rückläufig ist, ist die Parodontitis stark auf dem Vormarsch: Mehr als zwei Drittel der Erwachsenen, so schätzen Experten, sind mehr oder weniger davon betroffen. Weil die Bakterien über den Mund als Pforte in die Blutbahn gelangen, tragen Patienten mit chronischen Entzündungen im Mundraum zudem ein erhöhtes Risiko für entzündliche Erkrankungen im Körper. Die Bakterien können unter anderem das Herz-Kreislauf-System schädigen, Komplikationen in der Schwangerschaft verursachen und möglicherweise Diabetes-Typ-2 auszulösen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zahnstein sanft und natürlich selbst entfernen

Zahnstein entfernt normalerweise der Zahnarzt im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen. Einmal pro Jahr wird dies in der Regel von den Krankenkassen bezahlt. Da sich Zahnstein schnell wieder neu bildet, ist es sinnvoll, auch zwischendurch etwas zu tun. Dazu gibt es ein wirksames „Hausmittel“ auf Basis rein natürlicher Inhaltsstoffe, das inzwischen auch als Fertigprodukt erhältlich ist. Es enthält Öle aus Kernen und Grapefruit, die eine antibakterielle Wirkung haben, wie man sie sich in der Naturheilkunde seit langem zu Nutze macht. Im Mund lösen sie nicht nur Zahnstein, sondern bekämpfen auch Bakterien, die für die Entstehung von Mundgeruch, Zahnstein und Zahnfleischentzündungen verantwortlich sind. Sie sind frei von Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und so wiederum Karies fördern könnten – dies ist Zahnärzten besonders wichtig. Kräuterextrakte aus Thymian, Rosmarin und Pfefferminze, die für ihre heilende und desinfizierende Wirkung bekannt sind, können die Wirkung unterstützen. Bei Entzündungen im Mundraum wird die Mischung direkt auf die betroffene Stelle aufgebracht. Die Mischung aus rein natürlichen Inhaltsstoffen kann zeitlich unbegrenzt angewendet werden, ohne dass eine Verfärbung der Zähne eintritt. 

  • 4. Deutsche Mundgesundheitsstudie, DMS IV, Köln 2006
  • Beck, J.: Garcia, R.; Heiss, G.; Vokonas, P.S.; Offenbacher, S.: Periodontal disease and cardiovascular disease. J. Periodontol, 67 (10): 1123-1137, 1996
  • Gätke, D.: Kocher, T.: Study of Health in Pomerania (SHIP) – eine Gesundheitsstudie in Ostdeutschland. Risikofaktoren für Parodontitis und Parodontitis als Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Prophylaxe Dialog, 2/2007-1/2008: 7-8
  • Kocher, T.: Griewing, B.; Lösche, W.: Parodontitis marginalis und kardiovaskuläre Erkrankungen. Dtsch Ärztebl 1999; 96 (42): A-2678/B-2283/C-2146
  • Oral Health in America: A report of the Surgeon General, Executive Summary, Department of Health and Human Services, 2000
  • Scannapieco, F.A.; Bush, R.B.; Paju, S.: Periodontal disease as a risk factor for adverse pregnancy outcomes. A systematic review. Ann Periodontol 2003; 8(1): 70-78

Heidi Buchmüller, Medizinjournalistin, Mainz 

Kommentare
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  • W. Bruck, am 24.01.2024
    Hallo, ich habe sehr gute Erfahrung mit UV Lampen in Bekämpfung von Bakterien also zuerst frage ich bevor ich selber anfange mit Experimentieren, wäre das eine Lösung mit UV Strahlen die Zähne von Bakterien zu reinigen oder ist das nicht empfehlenswert ? Ich denke dass keiner bis heute zu der Idee gekommen sei aber immer muss einer der Anfang machen. Methoden von Lampen die so klein sind für den Mund gibt es ein paar, das einziger Hindernis sehe nur die Intensität der Strahlung und Dauer muss man testen. Ich habe an der Oberflächenbehandlung gute Ergebnisse gehabt warum nicht in Mund ? Gegen Bakterien ? Dann wäre noch die Plasmabehandlung und ich bin in Tests damit also ich muss Plasma so richten dass es kein Stromschlag zu dem Patient kommt und dann vermutlich die Entladung auf dem Körper... Was in Astronautik geht, geht für Menschen auch... Es hat mir Sorgen verursacht Ihre Aussagen in der Parodontose Behandlung und Ursachen aber eine Infektion in Körper ist bei mir nicht zu finden, ich verwende CDL, Kolloidales Silber aber auch Kolloidales Gold auch und beim Bluttest ist nichts zu finden sowie Leberuntersuchung auch. Also eine Darmstörung und/in Verbindung mit Parodontose gebracht zu werden wundert mich nicht weil in Darm sind die ganze Sensoren für unsere Gesundheit zuständig aber auch die Weisheitszähne die in Verbindung mit dem Zierdrüse ist für mich ganz neu... Das Problem was ich habe sind viele Zähne die ich nicht mehr habe und kann es sein dass jetzt eine Menge Störung in Körper entstehen wegen fehlende Zähne ? Also Zähne in Verbindung mit Organe ist gigantisch und für mich aber zu spät weil manche mir fehlen also extrem
    empfindlich auf Krankheiten... Soll ich bitte jetzt verstehen dass die Menschen die manipuliert sind, ihnen fehlen die Weisheitszähne ? Herzlichen Dank, Ihre Webseite ist so gigantisch dass ich damit anfange alles zu lesen und informieren. Dankeschön.
    • Online-Redaktion, am 26.01.2024
      Liebe Leserin, lieber Leser,
      eine gute Übersicht für unsere Beiträge zur Zahnheilkunde finden finden Sie unter https://www.naturheilmagazin.de/zahnmedizin/
      Mit den besten Wünsche für Ihre (Mund-)Gesundheit grüßt Sie
      Ihre Online-Redaktion
    • Dr. med. univ. (Budapest) Edith Nadj-Papp, MA, MBA, MSc, MSc, BSc, am 26.01.2024
      Sehr geehrte Frau oder Herr Bruck,
      eine Desinfektion mit Ozon und Laser ist bereits fest in der oralmedizinischen Praxis etabliert. Beide Verfahren erlauben eine gründliche Desinfektion des Zahnfleisches und der Zähne. Das Verfrahren setzt eine Reinigung voraus. Ähnlich wie beim Händewaschen. Zuerst waschen, dann desinfizieren. Im konkreten Fall, zuerst das professionelle Biofilmmanagement (die professionelle Zahnreinigung) und dann die Desinfektion. Zur nachhaltigen Bekämpfung der Parodontitis reicht das allerings nicht aus. Belastende Materialien und Umweltgifte müssen entfernt, das Immunsystem gestärkt und systemische Erkrankungen therapiert werden. Dafür stehen mehrere ganzheitliche Verfahren zur Verfügung. Sehr gerne können Sie sich dazu auf unseren Seiten informieren.
      Nicht vorhandene Zähne können keine Entzündungen mehr verursachen; jedoch das Zahnbett, wo sich die Zähne früher befanden. Nämlich, wenn der Körper für den Wundveschluss nicht ausreichend Nähstoffe zur Verfügung hatte oder es aus einem anderen Grund, zu einer Wunschheilungsstörung gekommen ist. Oft sind diese chronisch veränderten Stellen nur mit einem 3D-Röntgenbild bzw. Ultraschall zu erkennen (CaviTAU). Die Beseitigung dieser chronsich degenerativen Kieferentzündungen erfolgt in der Regel mittels Ultrachall gestützter Chirurgie und optimaler Weise in Kombination von ganzheitlichen Therapieverfahren (Orthomolekularia, Akupunktur etc.).
      Mit freundlichen Grüßen aus Stuttgart
      Dr. med. univ. (Budapest) Edith Nadj-Papp
  • Online-Redaktion, am 27.12.2016
    Liebe Claudia, lieber Klaus,
    nach unseren Informationen bezieht sich Frau Buchmüller in ihrem Beitrag zur Zahnsteinentfernung auf ein Produkt mit reinen Ölen aus Kernen von Grapefruit und Trauben, ergänzt durch Kräuterextrakte. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir das Produkt aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht namentlich nennen.
    Ihre Online-Redaktion
    • Ursula Neitz, am 31.12.2022
      Ohne das Mittel zu nennen ist dieser Beitrag doch ohne Wert.
  • Klaus, am 26.12.2016
    Wie heißt denn jetzt das Produkt?
  • Claudia, am 22.11.2016
    hallo Frau Buchmüller,
    danke für den Artikel. Mein Zahnarzt sagt dass sich Zahnstein durch eine besondere Zusammensetzung des Speichels bildet, er hat nichts von Bakterien und Co. gesagt.

    Können Sie bitte Näheres zu dem „Hausmittel“ auf Basis rein natürlicher Inhaltsstoffe veröffentlichen?
    Freundliche Grüße
    Claudia

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