Durchblutungsstörungen 

30 % der über 40-Jährigen haben Durchblutungsstörungen. Schmerzen in den Beinen, Schlaganfall und Herzinfarkt gehören zu den möglichen Folgen. In diesem Beitrag zeigt der ganzheitlich arbeitende Facharzt für Innere Medizin Dr. Frank Jaschke, woran man Durchblutungsstörungen erkennt, wie man ihren Ursachen begegnet und sie ganzheitlich behandelt.

Dr. med. Frank Jaschke
FA. für Innere Medizin, FA. für Psychosomatik und Psychotherapie
Dr. med. Frank Jaschke
FA. für Innere Medizin, FA. für Psychosomatik und Psychotherapie
„Früh erkannt sind arterielle Durchblutungsstörungen meist gut behandelbar. Mit der Oxyvenierung und der physikalischen Gefäßtherapie Bemer® können wir gezielt die Mikrozirkulation im Gewebe verbessern und Entzündungen reduzieren.“

Arterielle Durchblutungsstörungen

Ob kalte Hände und Füße, Schmerzen beim Gehen und Treppensteigen oder Schmerzen in der Brust: Hinter all diesen Beschwerden kann ein gestörter Blutfluss in den Arterien stecken. Besonders häufig treten arterielle Durchblutungsstörungen nach der Lebensmitte auf. Häufigste Ursache ist die Arteriosklerose, an der vor allem Männer und Frauen nach den Wechseljahren leiden.

Wir erklären Ihnen, was hinter Arteriosklerose und arteriellen Durchblutungsstörungen steckt, was sie selbst dagegen tun können und wie der Arzt oder Heilpraktiker mit Schulmedizin und Naturheilkunde helfen kann.

Arterielle Durchblutungsstörungen - eine Definition

Damit unsere Zellen gut arbeiten können, pumpt das Herz permanent sauerstoff- und nährstoffreiches Blut durch unsere Arterien in die verschiedenen Körpergewebe. Sind die Arterien verengt und kommt nicht mehr genügend Blut ins Gewebe, sprechen wir von arteriellen Durchblutungsstörungen.

Welche Arten arterieller Durchblutungsstörungen gibt es?

Je nachdem, ob der Blutfluss in den Arterien plötzlich oder nach und nach ins Stocken gerät, unterscheidet man akute und chronische Durchblutungsstörungen. Typisch für eine akute Durchblutungsstörung wäre eine Embolie, bei der ein Blutgerinnsel den Durchfluss behindert. Auch durch einen Unfall kann die Blutversorgung plötzlich gestört oder gar unterbrochen sein. Eher schleichend, und daher oft lange unbemerkt, verschlechtert sich die Durchblutung bei der Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“) oder einer Gefäßentzündung.

Besonders häufig betroffen von arteriellen Durchblutungsstörungen sind:

  • Arme und Beine
  • Kopf (Gehirn)
  • Herzkranzgefäße (Koronarien)
Verengtes Gefäß Betroffenes Organ Folgen
Becken- und Beinarterien Beine periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), Schaufensterkrankheit
Schlüsselbeinarterien Arme periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Halsschlagader Kopf / Gehirn transitorische ischämische Attacke (TIA), Schlaganfall
Herzkranzgefäße Herzmuskel koronare Herzkrankheit (KHK), Angina pectoris, Herzinfarkt
Mesenterialgefäße im Bauch Darm Angina abdominalis, Darminfarkt

Schwerpunkt dieses Beitrags sind aufgrund ihrer großen Häufigkeit chronische Durchblutungsstörungen der Beine (und Arme) – wobei viele Aussagen zur Gefäßpflege entsprechend für die Blutgefäße im Kopf und am Herzen gelten.

Arteriosklerose – Hauptursache arterieller Durchblutungsstörungen

Gesunde Gefäße sind elastisch und ermöglichen einen guten Blutdurchfluss. Im Laufe des Lebens haben sie jedoch einiges auszuhalten: Mit jedem Herzschlag müssen sie sich dehnen, um das heranströmende Blut aufzunehmen und weiterzuleiten. Je nach Erkrankung und Lebensstil haben unsere Arterien dabei mit zusätzlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Zu hoher Blutdruck drückt auf ihre Wände, Chemikalien aus Tabakrauch schädigen die Innenschicht ihrer Gefäßwand (Intima) und Cholesterin wandert gar in die Gefäßwand ein und führt dort im Rahmen eines entzündlichen Prozesses zur Bildung atherosklerotischer Plaques, die neben Cholesterin noch Calcium einlagern.

Sind mittlere oder größere Gefäße von der Arteriosklerose betroffen, sprechen wir von Atherosklerose, bei kleinen Gefäßen von einer Arteriolosklerose.

Das Ergebnis: Die Arterienwände werden dicker, verhärten sich und verlieren ihre Elastizität. Und das bedeutet:

  • Der Blutdruck steigt weiter (unter anderem weil die Gefäßwände nicht mehr gut nachgeben).
  • Die Gefäße werden enger, es kann weniger Blut durch sie hindurchfließen, es kommt zu Durchblutungsstörungen.
  • Die Gefäße reißen schneller ein.
  • Es bilden sich leichter Blutgerinnsel. Das Risiko für Thrombosen und Embolien steigt.

Ähnlich wie die Verkalkung von Wasserrohren führt auch die so genannte „Arterienverkalkung“ zur Verengung der Gefäße. Anders als bei den Wasserleitungen handelt es sich bei der Arteriosklerose aber nicht einfach um Ablagerungen, sondern um entzündliche Veränderungen der Gefäßwände. Diese Entzündungen sind daher auch ein wichtiger Ansatzpunkt bei der ganzheitlichen Arteriosklerose-Therapie.

Andere Formen von Durchblutungsstörungen

Neben arteriosklerotischen Veränderungen können verschiedene andere Erkrankungen zu Durchblutungsstörungen führen, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll. Dazu gehören:

  • Diabetes
  • entzündliche Gefäßerkrankungen
  • Raynaud-Syndrom mit Durchblutungsstörungen der Finger
  • Thrombosen / Embolien

Symptome – Wie äußern sich Durchblutungsstörungen?

Durch Umgehungskreisläufe und andere Tricks kann der Körper Verengungen einzelner Arterien oft lange kompensieren. Frühestens, wenn rund 70 % des Gefäßdurchmessers verschlossen sind, erhält das von der Arterie versorgte Gewebe nicht mehr genügend Sauerstoff und Nährstoffe. Auch der Abtransport von Abfallstoffen leidet unter dem ungenügenden Blutfluss im Gewebe. All dies führt dazu, dass der Stoffwechsel im Gewebe und in jeder einzelnen Zelle nicht mehr richtig funktioniert.

Erst jetzt treten zunehmend Symptome auf. An Armen, Beinen und am Herzen macht sich die unzureichende Durchblutung des Gewebes (Ischämie) vor allem als Schmerzen im Muskelgewebe bemerkbar. Bei zunehmender Ischämie droht ein Absterben des Gewebes.

 

Durchblutungsstörungen der Arme und Beine

Sind Arme und Beine betroffen, sprechen wir von einer peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Jeder zehnte über 50 leidet darunter, wobei die Häufigkeit nach dem 65. Lebensjahr weiter ansteigt und die Beine zehnmal häufiger betroffen sind als die Arme.

5-10 % aller Erwachsenen haben eine pAVK.

Zu den Symptomen der pAVK gehören:

  • kalte Hände und Füße
  • blasse, trockene Haut
  • Taubheitsgefühl, Kribbeln
  • krampfartige Schmerzen beim Laufen, Gehen, Treppensteigen – später auch in Ruhe
  • Wadenschmerzen, Schmerzen an Gesäß oder Oberschenkeln
  • Probleme bei der Wundheilung, Geschwüre an den Füßen
  • Potenzstörungen beim Mann

Typischerweise verläuft die pAVK in vier Stadien:

  • I Ohne Beschwerden
  • II Beschwerden beim Gehen (Claudicatio intermittens)
  • III Ruheschmerzen (insb. an Zehen und Ferse)
  • IV Gewebsuntergang (Nekrose, offene Wunden)

Da die pAVK schleichend beginnt, bleibt sie oft lange unerkannt. Bei wem sie dennoch früh erkannt wird, hat gute Chancen, die Erkrankung mit entsprechenden Maßnahmen in den Griff zu bekommen. Allerdings sind auch akute Verschlechterungen möglich.

Wird die Durchblutung im Laufe der Zeit schlechter, können die Muskeln unter Belastung nicht mehr ausreichend versorgt werden (Ischämie) und beginnen zu schmerzen. Durchblutungsstörungen in den Beinen äußern sich als so genannte Schaufensterkrankheit. Dabei bleibt der Patient aufgrund seiner muskelkaterähnlichen Schmerzen nach einer vergleichsweise kurzen Wegstrecke stehen, um sich zu erholen bis die Schmerzen wieder nachlassen.

In einem späteren Stadium treten zunehmend auch Ruheschmerzen auf. Mitunter wacht der Patient sogar nachts von den Schmerzen auf.

Schreitet die pAVK noch weiter fort, heilen Wunden schlechter. Im Extremfall kann das Gewebe selbst im Ruhezustand nicht mehr ausreichend versorgt werden und z.B. beim Raucherbein absterben. Dann hilft nur noch eine Amputation. Rund ein bis zwei Prozent der pAVK-Patienten sind davon betroffen.

Wenn Sie Arteriosklerose-bedingte Durchblutungsstörungen in den Beinen haben, sind vermutlich auch Herzkranzgefäße und hirnversorgende Gefäße betroffen! Damit steigt automatisch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Umso wichtiger ist eine frühzeitige, möglichst ganzheitliche Therapie.

Durchblutungsstörungen am Herzen

Sind die das Herz versorgenden Arterien arteriosklerotisch verengt, sprechen wir von der koronaren Herzkrankheit (KHK). Je nachdem wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, können in Folge der ungenügenden Versorgung des Herzens mit sauerstoffreichem Blut folgende Symptome auftreten:

  • bei (körperlicher und seelischer) Anstrengung zunehmendes Engegefühl und Schmerzen in der Brust (Angina pectoris), „Gefühl wie ein Ring um die Brust“, brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, die in den linken Arm, aber auch zum Nacken, Unterkiefer, Oberbauch und Rücken ausstrahlen können. Achtung: vor allem bei Frauen können sich fortgeschrittene Durchblutungsstörungen des Herzens ausschließlich durch einen Oberbauchschmerz äußern.
  • durch den Brustschmerz ausgelöste Angst, Schweißausbrüche
  • z.T. nur unspezifische Symptome wie Übelkeit, Schwindel
  • Herzrhythmusstörungen (→ EKG)
  • Herzinfarkt, plötzlicher Herztod

Gerade bei älteren Menschen und Diabetikern verläuft die KHK oft lange symptomlos. So kann sie über Jahre unbemerkt bleiben und noch gefährlicher werden. Inzwischen weiß man auch, dass ein Herzinfarkt bei Frauen oft untypisch verläuft und daher oft nicht frühzeitig erkannt wird.

Die KHK ist die wichtigste Todesursache in Deutschland.

Durchblutungsstörungen des Gehirns

Bei den Durchblutungsstörungen des Gehirns werden eine kurzfristige transitorische ischämische Attacke (TIA) und der Schlaganfall (Apoplex) unterschieden. Während die Durchblutung bei der TIA nur vorübergehend gestört ist, werden beim Schlaganfall Teile des Gehirns über längere Zeit nicht mehr richtig versorgt und sterben ab. Grund dafür ist entweder ein durch ein Blutgerinnsel verschlossenes Gefäß oder eine Hirnblutung, bei der der Hirndruck steigt und die Nervenzellen geschädigt werden.

An sich sind die Symptome von TIA und Schlaganfall durchaus ähnlich:

  • halbseitige Lähmungen von Arm und/oder Bein
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Arm und/oder Bein
  • Herabhängen von Augenlid und/oder Mundwinkel
  • Schluckstörungen
  • Sprachstörungen (Aphasie)
  • Sehstörungen (evtl. nur auf einer Seite)
  • Drehschwindel, Gleichgewichtsstörungen, Gangunsicherheit
  • Kopfschmerzen

Auch wenn sie die Symptome bei einer TIA binnen wenigen Minuten, maximal jedoch binnen 24 Stunden legen, sollte eine TIA nie auf die leichte Schulter genommen werden, denn:

In den ersten Tagen nach einer TIA haben Patienten ein sehr hohes Risiko für einen „echten“ Schlaganfall!

Ähnlich wie beim Herzinfarkt haben Frauen auch beim Schlaganfall die schlechteren Karten. Auch hier sind die Beschwerden unspezifischer, werden damit schlechter erkannt und die Prognose ist schlechter.

Diagnose

Um Durchblutungsstörungen auf die Spur zu kommen, klärt der Arzt zunächst einmal im Gespräch mit Ihnen, wann und wo welche Beschwerden auftreten. Hinzu kommen die Befunde der körperlichen Untersuchung (Anschauen, Abhorchen, Puls messen …). Ein einfaches, aber sehr wertvolles Instrument ist zudem die Blutdruckmessung. Besteht der Verdacht auf Durchblutungsstörungen, wird der Therapeut den Blutdruck an beiden Armen und Beinen vergleichen. Ergeben sich dabei Unterschiede im Seitenvergleich, so deutet das auf eine einseitige Verengung hin.

Eine spezielle Untersuchung bei Verdacht auf Durchblutungsstörungen der Beine ist die Ratschow’sche Lagerungsprobe, bei der in Rücklage mit hochgestellten Beinen verschiedene Tests durchgeführt werden.

Auch die Blutuntersuchung kann wertvolle Hinweise liefern. Wichtig sind vor allem der Cholesterinwert, der Blutzuckerspiegel und Gerinnungsfaktoren.

Um die Strömungsverhältnisse in den Blutgefäßen zu beurteilen, kann der Arzt eine spezielle Form des Ultraschalls nutzen, die (Farb-)Dopplersonographie. Diese wird unter anderem zur Untersuchung der Halsschlagadern eingesetzt.

In manchen Fällen wird auch eine Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomografie) hinzugezogen.

Falls eine Operation geplant ist, kann eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel (Angiographie) sinnvoll sein.

Für Untersuchungen am Herzen stehen neben dem klassischen EKG (Elektrokardiogramm) und Belastungs-EKG unter anderem Ultraschall (Echokardiographie) in Ruhe und nach Belastung und die Kontrastmitteldarstellung der Herzkranzgefäße („Herzkatheter“) zur Verfügung.

Risikofaktoren

Die gute Nachricht vorweg: Arteriosklerose und Durchblutungsstörungen fallen selten vom Himmel. Eine wichtige Rolle spielen die Risikofaktoren:

  • Rauchen
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • zu hohe Blutfette (zu hohe Cholesterinwerte, Hyperlipoproteinämie)

Weitere, wenn auch weniger bedeutsame Risikofaktoren sind:

  • Übergewicht
  • Stress
  • Bewegungsmangel
  • höheres Lebensalter
  • familiäre Veranlagung

Gegen die meisten dieser Risiken können Sie selbst frühzeitig aktiv werden!

Ursachen

Hauptursache arterieller Durchblutungsstörungen ist die Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“) mit Verdickungen und entzündlichen Veränderungen der Gefäßwände. Diese verengen ähnlich wie bei einem verstopften Rohr die Gefäße und es kann weniger Blut hindurch strömen.

Weit seltener sind ein Blutgerinnsel (Thrombose, Embolie), eine Entzündung der Gefäße (Vaskulitis), eine Verletzung oder ein Tumor für eine Behinderung des Blutflusses verantwortlich.

Bei manchen Menschen führt Kälte zu einer schlechten Durchblutung einzelner Finger. Diese werden zunächst auffallend blass („bleiche Leichenfinger“), dann blau und schließlich rot. Dahinter steckt in der Regel das Raynaud-Syndrom, eine überaus unangenehme, aber in der Regel harmlose Erkrankung. Hier hilft nur das Warmhalten der Hände. Manchmal können Medikamente zur Linderung beitragen.

Therapie – Was hilft bei Durchblutungsstörungen?

Früh erkannt gilt die pAVK als recht gut behandelbar. Rapide fortschreiten kann die Erkrankung, wenn die Betroffenen weiter rauchen, unter Diabetes leiden oder die Nierenfunktion deutlich gestört ist.

 

Schulmedizin bei Durchblutungsstörungen

Bei plötzlich auftretenden Durchblutungsstörungen ist immer der Notarzt gefragt. Ansonsten ist in der Regel der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Er wird Sie bei Bedarf an entsprechende Fachkollegen wie Gefäßspezialisten überweisen.

Die Behandlung von Durchblutungsstörungen mit Medikamenten richtet sich wesentlich nach der Ursache. In Frage kommen z.B. Mittel gegen Diabetes, Cholesterinsenker, Blutdrucksenker, „Blutverdünner“ wie Aspirin (ASS), durchblutungsfördernde Medikamente wie Prostaglandine und Gerinnungshemmer. Zur Behandlung möglicher Schmerzen können Schmerzmittel bis hin zu Morphium eingesetzt werden.

Wenn es darum geht, einzelne Engstellen zu beseitigen, können Katheter helfen. Ein Beispiel sind so genannte Ballonkatheter, mit denen verengte Gefäße aufgedehnt werden.

Je nach Fall kann eine Operation nötig sein. Beispiele hierfür wären der Einsatz eines Stents, einer Art Hülse aus Draht, um ein zuvor per Katheter geweitetes Gefäß offen zu halten, oder die Entfernung eines Blutpfropfes im Akutfall. Sofern kein Notfall vorliegt, sollte der richtige Zeitpunkt für eine Operation nach meiner Erfahrung wohl überlegt sein. Nicht immer verbessert sich die Prognose in der gewünschten Weise.

Naturheilkundliche Intervention

Solange noch keine großen Einschränkungen in den Gefäßen bestehen, lassen sich mit Methoden der Ganzheitsmedizin durchaus gute Resultate erzielen. Falls Sie sich für eine oder mehrere dieser Verfahren interessieren, sollten Sie sich lieber frühzeitig dafür entscheiden, weil die Erfolgsaussichten dann noch deutlich besser sind.

Oxyvenierung nach Dr. Regelsberger

Bei dieser Form der Oxyvenierung wird reiner medizinischer Sauerstoff über eine Armvene in das Blut des Patienten gegeben. Durch diesen Reiz wird im Körper eine Reihe von Prozessen angestoßen.

So können mit Hilfe der Oxyvenierung kleine Gefäße erweitert und vor allem Entzündungen reduziert werden. Zudem wirkt die Oxyvenierung der Verklumpung von Blutplättchen (Thrombozyten) entgegen und senkt den ebenfalls an der Arteriosklerose beteiligten oxidativen Stress. Daher ist die Oxyvenierung gerade für arterielle Durchblutungsstörungen besonders gut geeignet.

Insbesondere bei Durchblutungsstörungen im Kopf kombiniere ich die Oxyvenierung in meiner Praxis häufig mit der Zufuhr von Vitamin B12 und Eisen, wenn ein entsprechender Mangel nachweisbar ist.

Physikalische Gefäßtherapie Bemer®

75 % der Versorgung (Nährstoffe/Sauerstoff) und Entsorgung (Abfallprodukte) findet in den kleinsten Blutgefäßen statt. Aus diesem Grund setzt die studiengeprüfte physikalische Gefäßtherapie Bemer an der Mikrozirkulation im Gewebe an.

Um die Pumpbewegung der kleinen und sehr kleinen Blutgefäße anzuregen und so den Blutfluss im angesprochenen Bereich zu normalisieren, werden mit Hilfe eines speziellen Gerätes elektromagnetisch Stimulationssignale übertragen.

Zu den in Studien belegten Wirkung der völlig schmerzfreien Behandlung gehören eine Verbesserung der Pumpbewegung der Gefäße (Vasomotion), eine bessere Blutverteilung in den kleinsten Gefäßen (Kapillaren) und eine höhere Sauerstoffausschöpfung (Klopp et al., 2013).

Wichtig ist die regelmäßige Anwendung, die Sie in der Arztpraxis oder auch nach Anschaffung eines derartigen Gerätes regelmäßig bequem zu Hause durchführen können. Die Anwendung selbst ist einfach und dauert nur zweimal acht Minuten am Tag.

Orthomolekulare Medizin

Entzündungsvorgänge und oxidativer Stress durch freie Radikale spielen bei der Arteriosklerose eine große Rolle. Entsprechend wichtig ist es, für eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen wie Vitaminen und Spurenelementen zu sorgen, die oxidativen Stress bekämpfen und antientzündlich wirken. Dazu gehören vor allem die Antioxidantien Selen, Zink, Vitamin C und E, aber auch Mangan und Vitamin B2 sowie antientzündlich wirkende Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) aus Fisch- oder Algenöl.

Darüber hinaus gibt es einige Nährstoffe, die eng mit dem Sauerstofftransport im Blut verbunden sind. Das gilt insbesondere für Eisen, über das Sauerstoff in den roten Blutkörperchen gebunden wird.

Da sich ein Eisenmangel zusätzlich negativ auf die Sauerstoffversorgung auswirkt, ist bei Patienten mit Durchblutungsstörungen immer der Füllungszustand der Eisenspeicher zu beachten. Zeigen sich im Blutbild Zeichen einer eisenmangelbedingten Blutarmut, sollte Eisen als Tablette oder Infusion zugeführt werden.

Nicht vergessen werden sollte zudem Vitamin B12, das an der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt ist und mit für einen zu niedrigen Hämoglobin-Wert verantwortlich sein kann.

Wichtig ist auch eine ausreichende Folsäureversorgung, da Folsäure für die Blutbildung benötigt wird und wie Vitamin B6 und B12 zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel beiträgt. Homocystein gilt als Altersmarker und erhöht selbst bei leicht erhöhten Werten das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Was Sie selbst tun können

Um die Durchblutung Ihrer Beine zu verbessern, sollten Sie vor allem die Risikofaktoren so weit wie möglich reduzieren. Das heißt:

  • nicht rauchen
  • ausreichend bewegen
  • mögliches Übergewicht abbauen
  • gesund ernähren
  • Stress reduzieren
  • mögliche Grunderkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Hypercholesterinämie behandeln lassen

Rauchstopp

Selbst wenig Nikotin lässt eine Arteriosklerose weiter voranschreiten. Daher sollten Sie unbedingt ganz aufs Rauchen verzichten!

Ernährung

Als besonders positiv für das Herz-Kreislauf-System hat sich eine mediterrane Ernährung mit viel Olivenöl, Fisch, Obst und Gemüse erwiesen. Hinzu kommen etwas Wein und Milchprodukte. Fleisch wird eher sparsam verwendet.

Auch bei der Ernährung geht es vor allem darum, Risiken zu minimieren. Wer unter Diabetes mellitus leidet, sollte natürlich Weißmehlprodukte und Zucker meiden. Besser sind Vollkornprodukte, die den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen.

Falls Sie übergewichtig sind, sollten Sie Ihre Ernährung so umstellen, dass Sie langsam abnehmen und Ihr Gewicht dann gut halten können.

Einen zu hohen Cholesterinspiegel können Sie zum gewissen Grad mit der passenden Ernährung natürlich senken. So kennt man inzwischen eine Reihe von Substanzen, die in ausreichender Menge genossen zu einer Senkung des Cholesterinspiegels beitragen können. Dazu gehören z.B. Phytosterine, Beta-Glucan, Omega-3-Fettsäuren und Apfelpektin. Auch wenn im Einzelfall im Rahmen einer gesunden Ernährung schwerlich therapeutische Mengen erreicht werden können – Wer isst schon jeden Tag 4-6 große Äpfel? – mag die folgende Tabelle doch ein paar Ideen für eine arteriengesunde Ernährung liefern.

Ernährungsempfehlung bei zu hohem Cholesterinspiegel
Zu empfehlenLieber meiden
Fisch (Omega-3-Fettsäuren)Pommes frites, Chips, viele Backwaren und Margarine (Transfette)
Leinöl, Walnussöl (Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure)tierische Fette – fettes Fleisch, Sahne, Butter
kaltgepresstes Soja- und Rapsöl (Phytosterine)Kokosfett, Palmöl, Schmalz (gesättigte Fettsäuren)
Walnüsse (Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure)viele Eier (Cholesterin, Effekt ist umstritten)
Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Pinienkerne, Sesam, Pistazien, Mandeln (Phytosterine)viel aufgekochter Kaffee
dunkle Schokolade (Flavonoide)weiße und Vollmilchschokolade (gesättigte Fettsäuren)
etwas Rotwein (Polyphenole, nicht mehr als 1 kleines Glas/Tag)zu viel Alkohol
Gemüse, Gemüse (Ballaststoffe, antioxidativ wirkende Vitamine, wenig Cholesterin, sekundäre Pflanzenstoffe)
Vollkornprodukte (Ballaststoffe)
Haferkleie (Beta-Glucane, Effekt nachgewiesen bei 90-100 g/Tag)
Guarkernmehl
Äpfel (Apfelpektin, für einen messbaren Effekt wären jedoch 4-6 große grüne Äpfel/Tag nötig)

Mitunter können verschiedene Inhaltsstoffe eines Nahrungsmittels aber durchaus entgegengesetzte Wirkungen haben. So sind die Phytosterine in kaltgepresstem Maisöl zwar positiv zu bewerten, die enthaltenen Omega-6-Fettsäuren aber negativ.

Vegetarier leiden seltener unter einem hohen Cholesterinspiegel und koronarer Herzkrankheit. Wer sich für eine vegetarische Ernährung entscheidet, sollte aber immer darauf achten, dass kein Mangel an Vitaminen wie Folsäure und Vitamin B12 entsteht.

Eine ballaststoffreiche Ernährung ist zwar prinzipiell gesund, wird aber nicht von jedem gleich gut vertragen. Wer sich bislang ballaststoffarm ernährt hat, sollte langsam umstellen, damit sich sein Darm an die neue Herausforderung anpassen kann. Auch die Darmflora braucht Zeit zur Anpassung.

Diskutiert wird immer wieder über die Bedeutung von Kochsalz bei Bluthochdruck. Einige Bluthochdruckpatienten scheinen positiv auf eine verringerte Salzzufuhr zu reagieren, andere nicht. Im Zweifelsfall lautet die Empfehlung daher: Nur moderat salzen und lieber mehr mit Kräutern würzen.

Die wichtigsten Faustregeln zur Ernährung bei Arteriosklerose:

  • nicht zu viel Fett / Fleisch
  • nicht zu viel Zucker
  • weniger gesättigte, mehr ungesättigte Fettsäuren (v.a. Omega-3-Fettsäuren)
  • mediterrane Küche mit viel Olivenöl, Fisch, Gemüse und Obst, aber wenig Fleisch

Bewegung

Sind Arme und Beine in Folge einer Arteriosklerose schlecht durchblutet, kann individuell angepasste Bewegung helfen, indem der Körper dazu angeregt wird, in der durch die Bewegung belasteten Muskulatur neue Gefäße als „Umleitungen“ zu bilden. Besonders hilfreich sind regelmäßiges Gehen und Treppensteigen. Am besten überlegen Sie einmal in Ruhe, wo Sie beides geschickt in Ihren Alltag einbauen können. Dann haben Sie die besten Chancen, dass Sie auch dabei bleiben.

Zu empfehlen sind zudem Ausdauersportarten wie Spazierengehen (mindestens 20 min./Tag), Nordic Walking, Schwimmen und Radfahren. Schwimmen hat dabei noch den besonderen Vorteil, dass der auf dem Gewebe lastende Wasserdruck den Blutfluss in den Venen und damit den Abtransport von Flüssigkeit aus dem Gewebe verbessert. Auch gezielte gymnastische Übungen können den Blutfluss ankurbeln. Wer lieber ins Fitnessstudio geht, kann auch dort Ausdauertraining betreiben.

Armbäder

Wärme lässt unsere Blutgefäße weit werden. Daher können warme Armbäder ebenfalls die Durchblutung fördern.

Fazit

Früh erkannt sind arterielle Durchblutungsstörungen meist gut behandelbar. Das Wichtigste ist zunächst einmal die Risikofaktoren zu reduzieren, also nicht rauchen, Übergewicht abbauen, gesund ernähren, Grunderkrankungen wie Diabetes und zu hohe Cholesterinwerte behandeln.

Mit der Oxyvenierung nach Regelsberger, der physikalischen Gefäßtherapie Bemer® und Zufuhr von Nährstoffen, lässt sich darüber hinaus die Mikrozirkulation verbessern, oxidativer Stress reduzieren und beteiligten Entzündungsprozessen entgegenwirken.

  • Akute und chronische Durchblutungsstörungen der Extremitäten. Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie, 2018
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  • Empfehlungen zur Ernährung: www.ugb.de
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