Rosmarin Muntermacher für müde Menschen

Rosmarinus officinalis, der echte Rosmarin, ist den meisten unter uns primär als Gewürz bekannt. Er passt zu vielen Gemüse- und Fleischeintöpfen, zu Braten, Geflügel, aber auch zu Fisch und Käse. Weniger bekannt dagegen ist der Rosmarin als Heilmittel, obwohl er in dieser Verwendung auf eine lange Tradition zurückblicken kann.

 

Adamus Lonicerus, ein großer Arzt des Mittelalters, schrieb in seinem „Kreuterbuch“ bereits 1582: „Roßmarin, in Wein gesotten, ist gut für Ohnmächtigkeit oder Unkräffte deß Hertzens.“ Womit er die Hauptwirkung des Rosmarins auf den Punkt gebracht hat.

Rosmarinblätter enthalten nämlich ein ätherisches Öl, Oleum Rosmarini, das Kampfer enthält, den sogenannten „Rosmarin-Kampfer“. Dieser hat eine allgemein tonisierende, d. h. stärkende Wirkung für den Kreislauf und das Nervensystem, vor allen Dingen aber für die Nerven der Blutgefäße. Deshalb ist Rosmarin ein gutes Mittel bei allen chronischen Schwächezuständen des Kreislaufs, besonders natürlich bei niedrigem Blutdruck.

Junge Menschen, die organisch gesund sind, aber immer blass aussehen, sprechen sehr gut auf Rosmarin an. Aber auch älteren Menschen mit konstitutionell niedrigem Blutdruck oder Schwächezuständen infolge von Überarbeitung oder Grippe tut eine Rosmarin-Behandlung sehr gut.

Pfarrer Kneipp verordnete bei solchen Patienten gerne einen Rosmarin-Wein. Alkoholreicher Südwein ist nämlich geeignet, aus Rosmarinblättern Wirkstoffe zu extrahieren, die die therapeutische Wirkung dieses Mittels verstärken. Bei Schülern mit Kollapsneigung sollte man jedoch wegen des Alkoholgehalts lieber auf eine kräftige Tasse Rosmarintee zum Frühstück zurückgreifen.

Eine weitere beliebte Anwendungsmöglichkeit sind Rosmarin-Bäder. Sie gehören zu den tonischen, also anregenden Medizinalbädern und sollten daher nicht abends genommen werden, da sie - ähnlich wie eine Tasse Kaffee - das Einschlafen stören können. Zu empfehlen sind Wochenendkuren: Ein Rosmarinbad am Samstag- und Sonntagmorgen, jeweils für zehn Minuten, bei einer Badetemperatur von 34 - 36° C, anschließend ein wenig Bettruhe.

Äußerlich wird der Rosmarin in Form von Rosmarinspiritus zur Einreibung verwendet. Zu diesem Zweck steht eine Salbe zur Verfügung: Ungt. Rosmarini compositum. Anwendungsgebiete sind auch hier die funktionellen Herzbeschwerden; aber auch bei Rheuma und Neuralgien werden Rosmarin-Einreibungen aufgrund ihrer durchblutungssteigernden Wirkung als sehr angenehm empfunden.

Über einige Monate angewendet - als Tee, Rosmarin-Wein, Urtinktur, Badezusatz oder Salbe - kräftigt Rosmarin den Kreislauf. Müdigkeit, Schwindel und Ohnmachtsanfälle gehen zurück und der Mensch fühlt sich deutlich munterer.

Rosmarin-Präparate sind im Handel zahlreich vertreten. Ihr Hausarzt, Heilpraktiker oder Apotheker wird Sie gerne beraten und mit Ihnen zusammen die für Sie optimale Dosierung herausfinden. Beim Kauf der Präparate achten Sie darauf, das sie aus pestizidfreiem Anbau stammen. Weiter sollte die Verarbeitung garantieren, dass der gesamte Wirkstoffring der Pflanze in hoher Qualität erhalten bleibt. Industrielle Verfahren können das oft nicht gewährleisten.

 

Margret Rupprecht

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