Bronchitis 

Es wird Herbst. - Und mit ihm kommt die Erkältungszeit. Ob Viren, Bakterien, Toxine oder Allergene: Unsere Schleimhäute sammeln alles auf, stehen in direktem Kontakt zu unserer Außenwelt. Wird es zu viel, versucht der Körper die Fremdstoffe wieder los zu werden. Schleim schafft eine Abgrenzung zu den Fremdkörpern, mit dem Abhusten entledigen sie sich dessen, was da nicht hingehört.

Husten als Heilmittel des Körpers

Der Husten, der uns im ersten Moment lästig ist, ist eine wertvolle Hilfe unseres Körpers, um wieder loszuwerden, was schaden könnte.

Dazu Kinderarzt Dr. Scheel:

Ich möchte den Fokus weg von den 'bösen Krankheitserregern', hin zu einer anderen Sichtweise lenken. Krankheitserreger sind Mikroorganismen, die am Heilungsprozess beteiligt sind. Wir werden krank, weil wir uns in einem schlechten energetischen Zustand befinden, weil wir möglicherweise den Darm übermäßig belasten. Man sagt auch: Leben und Gesundheit, aber auch Krankheit und Heilung 'kommen über den Darm'.

Vielleicht drückt uns auch die Angst vor Krankheiten oder Organe funktionieren, verstoffwechseln, entgiften nicht optimal. Man kann auch zwischen einem 'Nieren-, Gallen- und Darm-Husten' unterscheiden.

Krankheit bedeutet für mich in allererster Linie einen Heilungsprozess. Der Organismus verfügt über drei Reaktions- bzw. Heilungsflächen: Haut, Schleimhaut und Bindegewebe. Zum Beispiel kann eine unterdrückte Neurodermitis-Haut, eine Lungenreaktion bis zum Asthma hin eine Schleimhautreaktion verdeutlichen. Ebenso kann eine unterdrückte Schleimhautreaktion rheumatische Beschwerden im Bereich des Bindegewebes bedeuten."

Definition Bronchitis

Akute Bronchitis

… ist eine Entzündung der unteren Atemwege. Häufig tritt sie gemeinsam mit Schnupfen, Nebenhöhlenentzündung oder Halsschmerzen auf. Der Patient plagt sich damit mehrere Wochen.

Chronische Bronchitis

Laut WHO besteht eine chronische Bronchitis, wenn der Patient mindestens drei Monate im Jahr und über zwei aufeinander folgende Jahre unter Husten und schleimigem Auswurf leidet.

Symptome bei Bronchitis

Typischerweise beginnt eine Bronchitis mit einem brennenden Wundheitsgefühl hinter dem Brustbein. In der hochakuten Phase zeigen sich Gliederschmerzen, Schnupfen, Augenbrennen, Heiserkeit und vor allem Husten. Manchmal wird die Erkrankung durch Fieber begleitet.

Dazu erklärt Dr. Scheel: „Eine Sinusitis, eine aus der Nasennebenhöhle weitergeleitete Infektion oder auch eine Bronchitis fungiert als Krankheitsherd z.B. für den Darm, die Lunge, für den ganzen Körper. Deshalb kann der ursächliche Grund für Geräusche, die über der Lunge festgestellt werden, tatsächlich in einem anderen Organ liegen."

Diagnose Bronchitis

Eine unkomplizierte Bronchitis diagnostiziert der Arzt aus den Symptomen: dem Schleim und dem Husten. Sollte heftiges und lang anhaltendes Fieber dazu kommen, sollten Sie unbedingt einen Arzt hinzuziehen, um eine Lungenentzündung auszuschließen.

Eine Bronchitis ist typischerweise eine Virusinfektion. Als Begleit- und Folgeerscheinung kann eine bakterielle Infektion folgen. Ein Antibiotikum greift im besten Fall für die Begleitinfektion, für die Virusinfektion ist es unwirksam.

Ursachen einer Bronchitis

Eine der Hauptursachen – vor allem der chronischen Bronchitis - ist das Rauchen. Nikotin und Tabak reizen die Bronchialschleimhaut beständig. Auch wenn Sie beständig schadstoffbelasteter Luft ausgesetzt sind, schadet das Ihren Schleimhäuten.

Weitere Ursachen können liegen in

  • versteckten Entzündungsherden im Körper (Mund- und Zahnbereich), Narben,
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten,
  • zu langen Aufenthalten in geschlossenen Räumen.

Bei Kindern werden zwei bis vier Erkrankungen im Jahr als normal angesehen.

Dazu Kinderarzt Dr. Scheel: „So sieht das die Schulmedizin. Die Ursachen einer Bronchitis sind uner Umständen aber vielschichtig und nicht nur auf das Organ Lunge beschränkt, wie oben schon erwähnt. Außerdem reagiert das Immunsystem eines Kindes ständig und nicht erst bei einer Erkrankung, die sicht- und/oder hörbar wird."

Wichtig ist, ganz besonders bei Kindern, diese Erkrankungen nicht mit Antibiotika zu unterdrücken.

Ein Sonderfall sind Polypen.

Bronchitiden werden begünstigt, wenn Kinder beständig durch den Mund atmen. Das kann z.B. der Fall sein, wenn eine vergrößerte Rachendachmandel (Polypen) vorliegt. Dann wird die Atemluft nicht ausreichend angewärmt und angefeuchtet.

Dazu Dr. Scheel: „Polypen sind Schleimhautausstülpungen, die auf jeder Schleimhaut, im Bereich der Atemwege, in der Gebärmutter, im Darm usw. entstehen können. Im Atemwegsbereich können sie ein Hinweis auf ungenügende Belüftung oder für eine chronische Überreizung durch Daunen oder einen überbelasteten Darm sein. Das Heilungsprinzip des Körpers im akuten Sinne bedeutet, dass er auf eine Entzündung mit Schwellung, mit hoher Durchblutung (= Rötung) und mit Schmerzen reagiert. Nehmen wir z.B. den Schleimverursacher Milch: Wenn der Darm, Milch nicht gut verwerten kann, reagiert automatisch die Nasenschleimhaut mit. Womöglich reagieren irgendwann auch die Mandeln und vergrößern sich, weil sie vermehrt Fremdeiweiß bekämpfen müssen und bilden Polypen aus. Später hat das Kind dann vielleicht eine Mittelohrentzündung als weitere Folgeerscheinung usw. Als Ursachentherapie kommt in Frage: intensive Nasenatmung, richtiges Naseputzen, Belüften derAtemwege , Inhalieren, Darmentlastung durch veränderte Ernährung. Als Medikament evtl. Berberis/Quarz comp. Globuli."

Verlauf einer Bronchitis

Wer erwartet, dass eine akute Bronchitis binnen weniger Tage ausgeheilt sein soll, täuscht sich. Bei einer normalen, unbehandelten akuten Bronchitis vergehen durchschnittlich vier Wochen, bis der Husten völlig abgeklungen ist. Entsprechend darf man ruhig etwas Geduld mit seinem Husten haben und muss nicht gleich zum Antibiotikum greifen, wenn er nach einer Woche noch nicht verschwunden ist. Gönnen Sie sich entsprechende Ruhe, damit Sie bald wieder fit sind. Sehr wohl erlaubt sind - sofern kein Fieber besteht - Spaziergänge an der frischen Luft. Nur anstrengen sollten Sie sich dabei nicht.

Schulmedizinische Therapie bei Bronchitis

Aus schulmedizinischer Sicht werden bei Bronchitis häufig sog. Expektorantien verordnet. Darunter zu verstehen sind "Schleimlöser" und Mittel, die das Abhusten erleichtern. Besonders gängig sind hier N-Acetylcystein und Ambroxol. Weitere Schleimlöser sind Bromhexin und Carbocystein. Je nach Empfindlichkeit des Patienten können Übelkeit, Erbrechen und Allergien als Nebenwirkungen auftreten.
[Einen ähnlichen schleimlösenden Effekt wie diese chemischen Stoffe haben übrigens einige Heilpflanzen wie z.B. Thymian, Efeuextrakt und Eukalyptus.]

Neben Schleimlösern können noch Hustenblocker zum Einsatz kommen. Diese kommen v.a. dann in Frage, wenn z.B. der nächtliche Schlaf durch den nicht aufhören wollenden Husten erheblich beeinträchtigt ist. In diesem Fall sollten Schleimlöser eher tags eingesetzt werden (um das Abhusten zu erleichtern) und Hustenstiller eher abends (um die nächtliche Ruhe/Erholung zu verbessern). Damit der sich angesammelte Schleim die Bronchien nicht unnötig belastet, sollten Hustenstiller nur sehr gezielt und eher sparsam eingesetzt werden.

Nach wie vor werden auch Antibiotika bei einfachen Bronchitiden eingesetzt. Dabei stecken absolut überwiegend Viren hinter einer akuten Bronchitis. Und gegen diese sind Antibiotika wirkungslos. Sie wirken höchstens gegen einen bakteriellen Infekt, der sich auf den viralen aufgesetzt haben könnte. Häufig wird immer noch argumentiert, dass gelblicher oder grünlicher Auswurf bei einer akuten Bronchitis zeigt, dass es sich (inzwischen) um einen bakteriellen Infekt handelt. Doch auch dies wurde inzwischen als Irrglaube entlarvt (anders zu werten ist das bei einer COPD). Wie wenig Antibiotika bei einer normalen akuten Bronchitis ausrichten kann, lässt sich inzwischen selbst in der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie für akuten und chronischen Husten (S. 362) nachlesen. Darin heißt es: "Eine Cochrane-Review [295] zeigte einen Vorteil der antibiotischen Therapie bezüglich der Besserung der Symptome von nur 0,58 Tagen gegenüber Placebo; dieser minimale Vorteil wird weitgehend durch Nebenwirkungen zunichte gemacht. Eine Therapie mit einer Kombination aus Phytopharmaka zeigte einen deutlich größeren symptomatischen Effekt auf den Husten ..." Und: "Die Verordnung eines Antibiotikums für die akute virale Bronchitis ist ein häufiger Fehler, der in der Praxis bei der Behandlung des Hustens auftritt."

Zur Erklärung: Cochrane-Reviews genießen in der Wissenschaft eine hohe Anerkennung. Demnach kann es als belegt angesehen werden, dass eine Antibiotika-Behandlung bei akuter Bronchitis lediglich zu einer Verbesserung der Beschwerden um gerade mal einen guten halben Tag führt. Dem gegenüber stehen mögliche Nebenwirkungen wie die Entwicklung von Resistenzen, eine längere Beeinträchtigung der Darmflora, Antibiotika-assoziiierter Durchfall, Allergien usw.

Ist die Bronchitis von Fieber begleitet, kommen aus schulmedizinischer Sicht noch Fiebersenker in Frage. [Aus naturheilkundlicher Sicht stellt Fieber dagegen ein wichtiges Instrument im Heilungsprozess dar, dass nicht ohne Not unterdrückt werden sollte. Entlastend wirken können hier - ohne das Fieber zu unterdrücken - z.B. Wadenwickel (s.u.)]

Ernährung bei Bronchitis

Zum Thema Ernährung sagt Gesundheitspädagogin Anja Müller:Vor allem die Aufnahme von Vitamin C, zur Verbesserung der Infektabwehr ist zu empfehlen. Es ist enthalten in Zitrusfrüchten, aber auch in Paprika, Sellerie, Kohl, Brunnenkresse, Möhren, Erdbeeren, Petersilie, Kiwis, grünen Blattsalaten und Spinat."

Die Kurzformel für die Ernährung bei Bronchitis: heiße Brühe und vitaminreicher Sanddornsaft.
Wählen Sie bevorzugt leichte Speisen, um den Darm nicht zu belasten Milchprodukte sollten Sie während der Erkrankung meiden, da sie schleimbildend sind.

Da der Darm aus naturheilkundlicher Sicht eng mit der Lunge in Verbindung steht, empfiehlt Dr. med. Scheel seinen kleinen Bronchitis-Patienten eine darmschonende Ernährung. Als grobe Richtschnur kann dabei dienen, das Kind so zu ernähren, als ob es einen Darminfekt hätte. In Frage kommen:

  • Dinkelzwieback (kein Weizen)
  • zerdrückte Kartoffeln
  • zerdrückte Banane
  • geriebener Apfel
  • ausreichend Wasser trinken (zum Schleimlösen und Ausleiten)

Im Rahmen dieser Diät sollten Milchprodukte, aber auch Säfte und alle anderen schwer verdaulichen Dinge gemieden werden. Zur Entlastung des Darms kann darüber hinaus ein Einlauf hilfreich sein.

Naturheilkundliche Therapie bei Bronchitis

Allgemeine Maßnahmen

Dazu Dr. Scheel: „Beugen Sie einer Erkrankung vor, indem Sie 'mit sich leben'.D.h. achten Sie auf eine gute Haltung und darauf, dass auf stressige Zeiten entspannte Zeiten folgen. Sorgen Sie für ausreichend Bewegung, dass der ganze Körper gut durchblutet wird und gleichzeitig durch vertiefte Atemzüge ausreichend Sauerstoff in den Körper gelangt. Achten Sie auf eine typgerechte Ernährung"

Phytotherapie und Hustensäfte

Um das Abhusten zu erleichtern können verschiedene schleimlösende Pflanzen zum Einsatz kommen. Hierzu gehören z.B.:

  • Anis
  • Myrtol
  • Pfefferminz
  • Eukalyptus
  • Thymian
  • Efeublätter
  • Primelwurzel

Angewendet werden können Sie je nach Heilpflanze z.B. als Tee, Badezusatz, Einreibung oder Fertigpräparate zur Einnahme. Belegt ist z.B. die Wirksamkeit einer Fertigkombination aus Thymian, Efeu und Primel.

Dazu Heilpraktikerin Kriemhilt Waldenmaier:

„Husten kann erwünscht sein und ist eine gesunde Reaktion des Körpers auf den Schleim, der in den Atemwegen sitzt. Er ist aber nicht immer harmlos, wenn man ihn gar nicht mehr loswird. Wenn die Bronchialschleimhaut so richtig entzündet ist, hilft ein heftiger Husten oft nicht mehr, um den Schleim loszuwerden. Dazu braucht es die Hilfe von außen. Die Probleme verursachenden Symptome bei einer Bronchitis sind die Entzündung der Bronchialschleimhaut und der Schleim, der die Bronchien verklebt. Er kann nur abgehustet werden, wenn er gelöst worden ist, z.B. durch:

Hustensaft aus Zwiebeln und Zucker oder Honig:
zwei Zwiebel klein schneiden, mit Zucker oder Honig bedecken und in einem verschließbaren Gefäß über Nacht stehen lassen. Den gewonnen Saft teelöffelweise trinken.

Hustensaft aus Schwarzrettich:
Der Rettich wird ausgehöhlt und mit Honig gefüllt, in den Kühlschrank gestellt und der gewonnene Saft teelöffelweise getrunken."

Wichtige Heilpflanzen sind der Thymian und der Spitzwegerich.

Ein weiterer Hustensaft mit Zwiebel und Thymian lässt sich wie folgt leicht selber kochen:
•    250 ml Wasser
•    1 Teelöffel bzw. 3 kleine Zweige frischer Thymian
•    100 g gehackte Zwiebeln (entspricht etwa einer mittelgroßen Zwiebel)
•    50-100 g brauner Kandiszucker
Langsam vorsichtig köcheln lassen bis der Zucker aufgelöst ist. Noch heiß in ein gut verschließbares, sauberes Glas füllen. So lässt sich der Hustensaft einige Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Bei Bedarf kann auch 1 Teelöffel Salbei (wirkt antibakteriell) und/oder 1 Teelöffel Spitzwegerich (stillt Hustenreiz) mit gekocht werden. Kinder bis 3 Jahre nehmen 3x tgl. 1-2 Teelöffel, ab 3 Jahre 3x tgl. 1 Esslöffel, ab dem Schulalter: 3 x 2 Esslöffel. Die Wirkstoffe der Zwiebel kommen allerdings besser zur Geltung, wenn sie wie oben beschrieben über Nacht mit Zucker ziehen können.

Frau Waldenmaier:Thymian bietet sich auch äußerlich als Bad zur unterstützenden Behandlung an. Außerdem empfehle ich gerne bei Erkältungskrankheiten Isländisches Moos in Form von Lutschpastillen (isl. Moosflechte; Volksname: Lungenkraut: entzündungshemmend, hustenreizlindernd, schleimlösend), weil sie wohlschmeckender als der Tee und zudem wirkungsvoll sind."

Wickel

Dazu Anja Müller:Heublumenwickel zur Durchblutungssteigerung. Durchführung: ca. zwei Hand voll Heublumen in vier Liter Wasser 30 min. kochen, Wickeltuch damit tränken."

Kneipp-Anwendungen

Dazu Anja Müller:

  • "Ein Thymianwickel wirkt atmungsvertiefend, bronchienerweiternd und schleimlösend. Durchführung: ca. eine Hand voll Thymian fünf Minuten in ca. drei Liter Wasser kochen, Wickeltuch damit tränken.
  • Sehr effektiv ist auch der Kochsalzwickel. Vorsicht bei Kindern, er wirkt hautreizend, aber eben dadurch anregend auf die inneren Organe (durch nervale Verbindungen von der Haut zu den inneren Organen). Durchführung: ca. vier Esslöffel Kochsalz mit ca. vier Liter heißem Wasser auflösen, Wickeltuch damit tränken."

Weitere Informationen über Wickel und Säckchen.

Kriemhilt Waldenmaier ergänzt: „Wenn Fieber besteht: natürlich Bettruhe
Wadenwickel: eine schonende Methode, um das Fieber zu senken. Nicht bei Personen mit kalten Gliedmaßen anwenden!.
Quarkwickel => wird fingerdick auf ein Leinentuch aufgetragen, zusammengefaltet und auf die Brust gelegt. Über das Leinentuch ein Stück Frischhaltefolie, darüber ein Wolltuch.
Kalte Brustwickel werden bei akuter Bronchitis und Sekretstau angewendet; Liegedauer ca. 45 min. 1-2 x tgl. einen kalten Brustwickel , um Wärme verdunsten zu lassen. Evtl. mit 1 Schuss Essig. Nicht bei Patienten mit Kältegefühl.
"

Kneipp-Anwendungen von Anja Müller:

Bei akuter Bronchitis:

  • Heiße Brustwickel (s.o.)
  • Heublumensack auf der Brust (gibt´s fertig in der Apotheke). Wird auch das „Voltaren" der Naturheilkunde genannt.
    Wirkung: entkrampfend, entspannend, durchblutungsfördernd, stoffwechselanregend, beruhigend und schmerzlindernd.
    Durchführung: Heusack unter fließendem Wasser anfeuchten. Dann in einem Kochtopf auf einen Siebeinsatz legen (Wasser drunter nicht vergessen) und ca. 20 min. dämpfen. Dann aufschütteln und auf die Brust auflegen (Vorsicht Verbrennungsgefahr) und befestigen (mit einem Baumwolltuch und einem Wolltuch). Nach 45-60 min. abnehmen (Wenn der Sack nicht mehr warm ist) und noch 30 min. Nachruhen. Ist auch bei chronischer Bronchitis ein hervorragendes Instrument zur Organanregung.
  • Temperaturansteigendes Fußbad (nicht geeignet bei Krampfadern oder Venenentzündung). Durchführung: 1 großes Gefäß mit hautwarmem Wasser füllen und innerhalb von 15-20 min. bis 39°C, evtl. sogar 40-42°C steigern. Danach abtrocknen und 15-30 min. Bettruhe halten. Im Anfangsstadium einer Erkältung wirkt Thymian, das dem laufenden Wasser zugegeben wird, hervorragend.

Bei chronischer Bronchitis:

  • Heublumensack (s.o.)
  • Abhärtende Kneippanwendungen wie: Licht- und Luftbäder, Trockenbürsten, Wasser- und Tautreten, Schneegehen, Oberkörperwaschungen, Güsse, kalte Armbäder und Sauna"

Dazu Kriemhilt Waldenmaier:„Auch ich empfehle immer, ein heißes Bad mit ätherischen Ölen zu nehmen. Dazu heißen Holunder- und/oder Lindenblüten oder Ingwertee zu trinken. Dabei ist es wichtig, die Dämpfe während des Bades einzuatmen."

Hilfe für den Darm

Neben einer Darm-entlastenden Ernährung (s.o.) kann ein Einlauf mit lauwarmem Wasser zur Darmentlastung eingesetzt werden. Ein entsprechendes Klistier bekommen Sie in der Apotheke (75 g für kleinere Kinder, bei älteren auch größer). Das Wasser wird mit dem Klistier ganz sanft in den Enddarm gedrückt, wo es kurz verbleibt. Der zunehmende Stuhldrang signalisiert nach kurzer Zeit, dass der Darm entleert werden sollte.

Wer den Darm zusätzlich unterstützen möchte, kann Probiotika einsetzen, die jedoch keine Darm-belastenden Zusatzstoffe enthalten sollten. Nach einer Anitbiotikagabe empfiehlt sich meist eine richtige Darmsanierung. Dazu stehen inzwischen verschiedene Konzepte zur Verfügung.

  • P. Kardos et. al.: Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zur Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit akutem und chronischem Husten. dx.doi.org/10.1055/s-0029-1244083 Pneumologie 2010; 64:336–373
  • M. Augustin, Volker Schmiedel: Leitfaden Naturheilkunde, Urban&Fischer, München, 2012
  • Roger Kalbermatten: Wesen und Signatur der Heilpflanzen: Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen, Aarau, 2005
  • Thorwald Dethlefsen, Ruediger Dahlke: Krankheit als Weg: Deutung und Bedeutung der Krankheitsbilder, Bassermann Verlag, 2008
  • Louise L. Hay, Heile deinen Körper Seelisch geistige Gründe für körperliche Krankheit, Lüchow, Bielefeld, 1989
  • H. Schilcher u.A.: Leitfaden Phytotherapie, Urban&Fischer, München, 2010

Online-Redaktion

Ergänzt und kommentiert von: Kriemhilt Waldenmaier, Heilpraktikerin

ergänzt und kommentiert von:
Dr. med. Wolfgang Scheel, aus Steinheim an der Murr
Kommentare
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  • Heinz Dworschak, am 19.02.2023
    Guten Tag
    Bin am verzweifeln
    Habe einen starken Husten
    Und manchmal habe ich den Husten so stark das ich das Gefühl habe das ich jeden Moment ersticke
    Mein Körper ist durch das ständige Husten schon sehr geschwächt
    Das ist jetzt das 5 jahr wo der Husten im Jänner auftritt und Anfang April wieder verschwindet
    Von den Ärzten bekomme ich immer nur so Spray mit Kortison zum einatmen
    Alle starken Säfte gegen Reizhusten vom Doktor durch probiert
    Antibiotika eingenommen
    Alles ohne Erfolg
    Es wäre Interessant von wo das wirklich kommt
    Haben Sie vielleicht einen Idee
    Bitte um Info
    • Online-Redaktion, am 20.02.2023
      Lieber Herr Dworschak,
      weitere Informationen, wie Sie die verschiedenen von Dr. Scheel angesprochenen Bereiche unterstützen können, finden Sie auch in seinem Beitrag: https://www.naturheilmagazin.de/gesundheit-psyche-leben/wege-zur-gesundheit/
      Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit
      Ihre Online-Redaktion
    • Dr. med. Wolfgang Scheel, am 19.02.2023
      Lieber Herr Dworschak,
      ich leide mit Ihnen, auch weil die Zuständigen (Ärzte) Ihnen offensichtlich nicht helfen wollten oder konnten.
      Wir leben sicher nicht, um krank zu sein, bestenfalls an Problemen zu lernen und zu wachsen.
      Unser Organismus ist ein Wunderwerk und eigentlich auf Weiterentwicklung (Evolution) programmiert.
      So könnte eigentlich jeder Mensch ein Leben lang gesünder werden (seelisch weise, geistig klüger, sozial integrierter oder geschützter werden und körperlich einigermaßen fit bleiben...).
      "Krankheit" ist nun ein Regulativ, also eine Hilfestellung von uns selbst an uns, der eigenen Wahrheit in allen Lebensbereichen wieder gerecht zu werden.
      Aus dem Darm entsteht embryonal gesehen der gesamte Mensch. Somit belastet individuell falsche Ernährung oder ungenügende Nahrungsverwertung (zu schnell essen, nach dem Essen gestresst sein...) den gesamten Menschen.
      Die Darmschleimhaut und die Atemwege, auch die Nasennebenhöhlen sind eine funktionelle Einheit (wenn ich z. B. meine Bio-Gurke zu schnell esse, läuft mir die Nase).
      Wir atmen alle Schmutzpartikel der Luft, Hausstaub, Pollen etc. etc. ein. Eine gesunde Schleimhaut der Atemwege transportiert mit den Flimmerhärchen die Fremdkörper nach außen.
      Wenn wir aber in diesen Bereichen verschleimt sind, bleiben die Fremdkörper im Schleim kleben und es ergeben sich alle möglichen Reaktionen bis zur Atemnot.
      Jeder kennt von sich die reale Tatsache, in einem guten energetischen Zustand viele Reize und Belastungen zu verkraften und in schlechten energetischen Zuständen überschießend zu re-agieren.
      Die Niere ist ein unvorstellbar fleißiges wie wichtiges Organ im Zusammenhang mit unserem energetischen Gesamtzustand. Aus meiner Sicht gibt es keine Allergien, nur allgemeine wie auch individuelle genetisch fixierte Unverträglichkeiten wie z. B. Weizen, Daunen, ...Ein Mensch re-agiert "allergisch", wenn er eben in einem energetisch deutlich reduzierten Zustand ist - da besteht immer ein ursächlicher Zusammenhang mit der Nieren.
      Leider bedeuten unauffällige Laborwerte NICHT, dass die jeweiligen Organe wirklich gesund sind!!!
      (Als Laie können Sie das selbst mit Kinesiologie überprüfen und diagnostizieren...!)
      Wenn Ihre Beschwerden eine jahreszeitliche Abhängigkeit zeigen, ist natürlich nicht die Jahreszeit und die dann gehäuften Pollen die Ursache, bestenfalls der Auslöser, also der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
      (Wenn Pollen Krankheiten bedingen könnten, beträfe es doch uns alle...! Die uns ernährende Mutter Erde soll Krankheiten verursachen?!?)
      Mein Rat an Sie:
      Entlasten Sie bitte Ihren Darm maximal (Diät, Einlauf...), bemühen Sie sich, eine (wirklich) freie Nasen zu bekommen (auch keine Daunen Bettwäsche!), optimieren Sie den Umgang mit der Niere (Trinkmenge, Ruhephasen, Atmung, warm halten, Partnerschaften...).
      Meine 50-jährigen Erfahrungen lassen alles sehr leicht erscheinen:
      Wir Menschen haben nicht gelernt, die Eigen-Ver-Antwort-ung für Haltung, Entspannung, Atmung, Ernährung, Durchblutung, Lymphfluss, Emotionen, Selbst-Erkenntnis und -verwirklichung, Demut, Moral, Liebe, Lebensziele und-qualität, gesamtenergetisichen Zustand usw. usf. zu übernehmen.
      Kein Arzt kann Ihre und meine Gesundheit realisieren. WIR können diese mit täglichem Bemühen ver-wirklich-en. Im Naturheilmagazin und auf meiner hompage (am Ende der Eröffnungsseite) finden Sie umfangreiche HILFEN ZUR SELBSTHILFE.
      Wenn Sie diese konsequent nutzen, werden Sie Erstaunliches erleben.
      Mit lieben Grüßen und allen guten Wünschen!
      Dr. med. Wolfgang Scheel
  • wolf, am 13.10.2019
    4 Tropfen äthärisches Tymianöl in einer 00-Kapsel eingeben u. den Rest mit Eukalyptusöl auffüllen. 4 mal täglich. Viel Erfolg
  • Dani Griesbach, am 31.10.2017
    Vielen Dank für diese tolle Seite.
    Mein Sohn ist bereits groß, aber so einen Kinderarzt hätte ich ihm und mir, als Mutter gewünscht.
    Weiter so.
    Liebe Grüße
    Daniela Griesbach
  • Christine Feyler, am 28.05.2017
    Guten Morgen,
    vielen Dank für die umfangreichen Erklärungen.
    Viele Grüße
    Christine Feyler
  • Simon Hofer, am 19.06.2014
    Bronchitis ist ein Revierkonflikt.

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