Film-Interview zu ADHS mit P.-H. Volkmann 

Film-Interview mit dem Facharzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Sportmedizin Peter-Hansen Volkmann zu ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung).

 

 

Herr Volkmann, Sie behandeln speziell ADHS. Viele Eltern kommen mit ihren Kindern in die Praxis, sind ratlos. Wie sehen Sie die Zunahme von ADHS?

ADHS ist für mich eine typische ernährungsbedingte Erkrankung. Es gab früher (das kennen wir vom Struwwelpeter) auch den Zappelphillipp. ADHS ist das „Zappelphillipp-Syndrom“. Aber das war wesentlich seltener, das hing u.a. damit zusammen, dass die Bevölkerung  toleranter war, man lebte anders, man hatte weniger Stress, man konnte deshalb auch einen Zappelphillipp besser tolerieren. Ein Zappelphillipp vor hundert Jahren zum Beispiel, ist schulisch auch einen etwas anderen Weg gegangen und er konnte trotzdem etwas werden. Heute muss das alles sehr streng reguliert sein und wenn Kinder dann etwas flippig sind, dann ist es schwierig mit ihnen umzugehen. Dann lernen sie nicht richtig, dann haben sie keine Motivation hier und da. Und Eltern (die leider auch häufig überfordert sind, dadurch dass der Vater und die Mutter arbeiten müssen, das Kind irgendwo abgegeben wird) brauchen eben funktionierende Kinder. Und dafür setzt man leider heute Medikamente ein, was ich überhaupt nicht gut finde!

Wo sehen Sie denn die Hauptursachen von ADHS, was auch häufig als Zappelphillipp-Syndrom gesehen wird?

Es gibt sehr schöne Untersuchungen aus England, die sind jetzt auch schon mindestens fünfzehn Jahre alt. Da hat man Kinder, ich sag mal an bestimmten ADHS Kriterien, getestet. Und man hat gesehen, diese Kinder haben kein ADHS, sie sind richtig gut drauf und sind lebendig und so sollen Kinder auch sein. Und dann hat man sie mit Cola gefüttert und eine halbe Stunde später hat man sie wieder untersucht und dann hatten sie achtzig Prozent ADHS Kinder.

Dann gibt es eine sehr schöne Untersuchung von Prof. Hüther, mit dem wir Anfang 2000 auch schon mal eine sehr schöne Studie gemacht haben. Prof. Hüther ist mit ADHS-Kindern vor ca. 3 Jahren in die Alpen gegangen, auf etwa 2000 Meter Höhe. Kein Fernseher, keine Handys, es gab nichts. Sie mussten selber Holz sammeln, selber Holz hacken, selber kochen, selber Kartoffeln schälen. Die Kinder mussten alles machen, was zum normalen Leben gehört, was eigentlich jeder früher mal gelernt hat. Die Kinder waren vierzehn Tage oben auf der Hütte und waren alle gut drauf. Innerhalb der ersten Tage war der eine oder andere ein bisschen frustriert, weil es keinen Fernseher und kein Handy gab, aber das hat sich innerhalb weniger Tage gegeben. Nach vierzehn Tagen sah man eine Gruppe, die rundum zufrieden war.

Dann ist Prof. Hüther mit diesen rundum zufriedenen Kindern wieder nach unten ins Tal abgestiegen, dort waren die Eltern dann da. Und dann haben die Eltern gesagt: ´was haben Sie mit unseren Kindern gemacht? Ohne Fernsehen und ohne Süßigkeiten und ohne, ohne, ohne…´und dann bekamen die Kinder erst mal ganz schnell alles, was sie versäumt hatten und dann hatten sie wieder einen Schwarm von ADHS Kindern.

Also gesunde Ernährung und Bewegung an frischer Luft, ich sag zu meinen Eltern immer, wenn sie mit einem ADHS Kind kommen: was ihr Kind braucht, ist saubere Bioernährung, keine E-Stoffe, alle E-Stoffe meiden, ganz konsequent.

Dann muss das Kind auf die Weide, ich komm ja aus Ostfriesland, da konnte man die Kinder dann auf die Weide schicken oder auf den Deich oder sonst etwas. Also Toben an frischer Luft, Fußball spielen, Fahrrad fahren, diese ganzen Geschichten. Und sauberes Wasser als Trinkwasser oder einen sauberen vernünftigen Fruchtsaft, kein Fruchtsaftgetränk, das ist nämlich eine Mogelpackung, damit mache ich Kinder krank, sondern einen sauberen vernünftigen Bio-Fruchtsaft, eventuell verdünnt, je nach Geschmack.

Und ich habe überhaupt nichts dagegen, dass ein Kind Zucker isst, Honig isst usw. ... in Maßen, wenn es saubere Produkte sind.

Welche Nährstoffe spielen denn bei ADHS eine Rolle?

Dadurch, dass die Kinder eben überfüttert sind mit Chemikalien, ist natürlich der Darm völlig kaputt, die Verdauung ist schlecht, die Resorption ist schlecht, das heißt, die Kinder sind in der Regel verarmt an Nährstoffen. Und wenn Sie solche Kinder angucken, wenn Sie sie einfach mal vor sich hinstellen, ich sag mal mit einem orthopädischen Blick, dann sehen Sie, sie haben Knick-, Senkfüße, sie haben unterschiedliche Beinlängen, sie haben schiefe Schultern, eine Schulter hängt hoch, die andere hängt runter, sie halten ihren Kopf, so wie ein Fernsehsprecher gerne (leicht schief). Das können Sie von der Ferne sehen, dass solche Kinder krank sind. Das Interessante im Zusammenhang mit der Ernährung mit ADHS ist eben auch, neben den Haltungsdingen, die man so von außen sieht bei den Kindern, die Entwicklung des Kiefers und der Zähne.

Ich habe vor fünfzehn Jahren in Lübeck einmal einer Ausgrabung beigewohnt, das waren Menschen, die als Leichen in der Pestzeit in einer Ecke der Kirche, außerhalb der Kirchenmauern, aber in eine Kirchenecke zusammengeräumt worden waren, mehr als hundert Tote und ich wurde dazu gerufen, um mir die Knochen und Schädel anzusehen. Das war um 1500 rum, genau konnte man das zu dem Zeitpunkt noch nicht datieren. Und das Interessante war, sie hatten alle gute Gebisse, die Kiefergelenke machten überwiegend einen ganz normalen Eindruck. Es gab zum Beispiel auch Knochenmetastasen, das ist ein Hinweis darauf gewesen, dass es damals natürlich hier und da auch Krebs gegeben hat, aber die Strukturen, die ich mir angesehen habe, waren überwiegend völlig intakt. Keine kaputten Knie, keine kaputten Hüften, es war alles toll.

Und wenn wir uns heute Menschen ansehen mit dreißig, vierzig, fünfzig, dann haben sie kaputte Knie, dann haben die Kinder in der Entwicklung Fehlregulationen, ein Zahn steht so, der andere steht so, der Kiefer ist zu eng, der Kiefer ist zu weit, ist ein Kreuzbiss dabei usw. Wir haben also massive Veränderungen im Kieferbereich, die für mich alle mit der Ernährung zusammen hängen.

Und das Interessante ist, dass der zahnärztliche Kollege Voll und Kramer, die die sogenannte Elektroakupunktur nach Voll entwickelt haben, dass sie herausgefunden haben, dass jeder Zahn über einen Meridian zu einem Organ verknüpft ist. So und wenn ich dann weiß, ich ernähre die Kinder völlig falsch, mein Kind isst ja keine Kartoffeln, mein Kind isst kein Gemüse, mein Kind isst nur Packungssachen, Chips und Fritten und ich weiß nicht was alles, dann ärgere ich die Organe und dann können die Zähne sich natürlich alle nicht entwickeln und dann habe ich meine Fehlbissprobleme und dann habe ich meine Kiefergelenksprobleme, craniomandibuläre Dysfunktion, dann habe ich meine Halswirbelsäulenprobleme und das schaukelt sich dann runter bis zu den Knick-, Senk- und Plattfüßen. Und das ist alles ein riesen Komplex, der mit ADHS einhergeht.

Was raten Sie denn Eltern mit Kindern von ADHS und vergleichbaren Symptomen?

Das Problem in der modernen Medizin ist, dass der Mensch zergliedert wird, ADHS ist die eine Fachgruppe, da gehen die Kinder- und Jugendärzte und -Psychiater ran, an die Kieferfehlstellung geht der Kieferorthopäde ran, eventuell auch der Kieferchirurg, der dann überflüssige Zähne zieht, an die schiefen Wirbelsäulen geht der Orthopäde ran, an den gestörten Darm, geht irgendwann der Gastroenterologe ran.

Heute haben fast alle Leute einen mehr oder weniger kranken Dickdarm aufgrund ihrer Ernährung und deshalb sind diese Wechselbeziehungen eben da und da und da im Fachgebiet aufgehängt und werden da therapiert ohne, dass man den Grundzusammenhang sieht.

Und wenn ich ein Kind in der freien Bewegung habe, dann kann es den Kiefer anders entwickeln, dann kann es die Haltung, die Muskulatur anders entwickeln und dann hat es ein ganz anderes Leben. Und wir wollen eigentlich lebendige Kinder haben und geben nicht Medikamente darauf, wie das Phenhydan als Ritalin, was viel zu viel verordnet wird und produzieren damit unter Umständen langfristige Nebenwirkungen.

Es gibt Studienhinweise, dass wir Kinder, die wir damit füttern, direkt in ein Parkinson-Syndrom hineinbringen. Und das kann eigentlich nicht das Ziel von Eltern sein, dass sie schon bei zehn-, zwölf-, vierzehn Jährigen den Weg bahnen zum Parkinson.

Herr Volkmann – herzlichen Dank für das Interview. Wir sollten darauf achten, so natürlich wie möglich uns zu ernähren und wirklich darauf zu achten, wie sich die Kinder auch verhalten.

Autor/en dieses Beitrages:

Peter-Hansen Volkmann, FA. für Allgemeinmedizin aus Lübeck

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